„Pressefreiheit ist unbezahlbar – für alles andere gibt es Mastercard“
Frau kann von Schaden und Nutzen der Veröffentlichungen durch Wikileaks halten was sie will. Dass ein Präsident, der sich damit brüstet Waterboarding und andere Foltermethoden straffrei anzuordnen, illegale Kriege vom Zaun zu reißen und das anschließend noch als Bestsellerautor feiern kann wahrlich kein Aushängeschild für eine Demokratie ist dürfte schon vorher klar gewesen sein. So betrachtet wird das bisherige Gesamtbild durch Wikileaks lediglich um Details ergänzt.
Der eigentliche Skandal ist jedoch das aktuelle Vorgehen gegen Wikileaks und seinen Gründer Assange. Denn es offenbart den massiven Mangel an demokratischer Kultur der USA und der westlichen Welt. Da werden auf politischen Druck Konten gesperrt und „Platzverweise“ erteilt wegen angeblicher Rechtsverfehlungen und die europäischen Vasallenstaaten springen auch gleich mit auf. Dabei gibt es in den USA noch keinen einzigen Staatsanwalt, der überhaupt in der Lage wäre zu definieren welchen Verbrechens sich Wikileaks denn überhaupt schuldig gemacht hat. Immerhin sollen die Botschaftsdepeschen rund 2,5 Mio. Leuten frei zugänglich gewesen sein.
Den Menschen und Unternehmern sollte bewusst sein, dass an dieser Stelle Fundamente zum Vorschein kommen, auf denen in Deutschland Nazi- und Stasi-Diktaturen entstehen konnten.
Es ist sehr Schade um die USA, denn es ist landschaftlich ein sehr schönes Land und ich habe dort sehr viele nette Menschen getroffen. Aber im Augenblick gibt es da Tendenzen, die mich veranlassen für lange Zeit einen Bogen um das Land zu machen. Ich habe schon die Schnute voll, wenn ich mir das Pädophilenparadies an den Sicherheitsschleusen der amerikanischen Flughäfen vorstelle (www.vielfliegerforum.de/viewtopic.php?f=4&t=21705). Da braucht es keinen „Unterricht in Demokratie“ a lá Wikileaks-Verfolgung für mich mehr.
Des Königs neue Kleider haben sich offenbart.
Ich empfehle Assange in England "Asyl" zu beantragen, weil er in ein Land ausgeliefert werden soll, in dem er für etwas bestraft werden soll, das in England und anderen demokratischen Teilen der Welt nicht als Straftat gilt. Schweden hat sich jedenfalls mit diesem Vorgehen weltweit lächerlich gemacht. Assange hätte in den Vatikanstaat gehen sollen. Da ist ein geplatztes Kondom sicherlich kein Problem und erst recht kein Grund für eine Auslieferung.
www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-62463-6.html