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Beitrag 102 von 912 (11%)
Autor
Thomas Kujawa
Datum
08.06.04, 15:30
Betreff
Impulse aus OECD-Studie zu Kinderbetreuung in Deutschland willkommen
Bundesministerin Renate Schmidt trifft sich mit OECD-Vertretern in Bonn
Deutschland nimmt erstmals an der internationalen Vergleichsstudie der OECD
zur
frühkindlichen Förderung teil. Die Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen
und Jugend hatte die Teilnahme Deutschlands an der Studie initiiert, weil
daraus
Impulse für den Ausbau und die Qualität der Kinderbetreuung und frühen
Förderung
zu erwarten sind. Bundesministerin Renate Schmidt traf sich am heutigen
Dienstag
zu einem Fachgespräch mit vier OECD-Gutachtern und -Gutachterinnen, die sich
derzeit über die Tagesbetreuung in Deutschland informieren.
''Wir wollen den Kindern in Deutschland die beste Förderung mit auf den Weg
geben. Betreuung, Bildung und Erziehung werden nicht erst mit der Schulreife
relevant, sondern schon im Kleinkindalter. Wer für Kinder die optimalen
Startchancen will, muss sie früh fördern, anregen und bilden, ohne dass das
Spielen und Lernen verschult wird. Wir werden die Chancen auf eine solche
optimale Förderung verbessern, indem wir die Angebote an Kinderbetreuung
ausbauen
und qualitativ weiterentwickeln. Denn wir wissen: Auf den Anfang kommt es
an'',
erklärte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
Renate
Schmidt. ''Anregungen dafür werden uns die Erkenntnisse der OECD-Studie
geben.
Die OECD hat bereits mit den Ergebnissen der PISA-Studie für Aufmerksamkeit
gesorgt. Die Diskussion um die bessere Betreuung, Bildung und Erziehung von
Kindern wird nun zu Recht auf den Bereich vor der Schule ausgedehnt.''
Die Bundesregierung will die Betreuungssituation der unter Dreijährigen
gemeinsam
mit Ländern und Kommunen verbessern. Diese erhalten vom Bund ab 2005
1,5 Mrd. Euro für den Ausbau der Tagesbetreuungsangebote. Das Kinder- und
Jugendhilfegesetz wird dazu geändert werden. Es wird künftig eine
bedarfsgerechte
Ausgestaltung der Tagesbetreuung sowie Qualitätsstandards und Regelungen für
Tagespflegepersonen (''Tagesmütter'') enthalten. Sowohl die
Jugendministerkonferenz als auch die Kultusministerkonferenz haben einen
gemeinsamen Rahmen für die frühe Bildung und Förderung in
Kindertageseinrichtungen beschlossen, durch den mit pädagogischen Angeboten
in
allen Kindergärten die Neugier der Kleinen auf das Lernen geweckt werden
soll.
Die jetzige Studie ''Starting Strong II'' zu frühkindlicher Bildung und
Betreuung
(''Early Childhood Education and Care'', ECEC) knüpft an ''Starting Strong
I''
der OECD aus dem Jahr 2001 an. ''Starting Strong II'' beurteilt
international
vergleichend das gesamte deutsche System der Kinderbetreuung einschließlich
der
Tagespflege; dies betrifft alle Formen der Tagesbetreuung für Kinder bis zum
Schuleintritt. Die Studie will die Entwicklungsprozesse, die Kinder in den
ersten
Jahren ihres Lebens durchlaufen, in die Untersuchung einbeziehen; sie nimmt
Politik und Programme zur Kinderbetreuung ebenso auf wie die Rolle von
Familien
und den Übergang von der Kita zur Schule.
Ziel der Studie ist es, den beteiligten Staaten Anregungen für die
Weiterentwicklung der Kinderbetreuung zu geben und die Erkenntnisse aus den
einzelnen Staaten auf internationaler Ebene zu kommunizieren. Sie wird vor
dem
Hintergrund erstellt, dass frühkindliche Bildung und Betreuung gegenwärtig
in den
OECD-Staaten verstärkt Bedeutung erfahren. Hierbei geht es zum einen um
frühkindliche Erziehung als Basis von lebenslangem Lernen, um die besten
Startchancen ins Leben und die soziale Integration. Zum anderen ist ein
gutes
Betreuungsangebot eine Voraussetzung für die bessere Vereinbarkeit von Beruf
und
Familie und für den gleichen Zugang von Frauen zum Arbeitsmarkt.
Das OECD-Team führt politische und fachliche Gespräche auf allen
Entscheidungsebenen, besucht Tageseinrichtungen für Kinder und bezieht
Personen
der Tagespflege in die Untersuchung mit ein. In Deutschland wird
exemplarisch die
Tagesbetreuung in den fünf Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg,
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen begutachtet. Die
Ergebnisse
der neuen Studie sollen Ende des Jahres vorliegen. An ''Starting Strong II''
nehmen neben Deutschland die Länder Frankreich, Irland, Korea, Kanada,
Mexiko,
Österreich und Ungarn teil.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail:
support
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Internet:
http://www.bmfsfj.de
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