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Beitrag 159 von 912 (17%)

Autor	Thomas Kujawa
Datum	23.03.04, 17:00
Betreff	Bundesregierung setzt auf gewaltfreie Erziehung

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Gewalt in der Erziehung ist verpönt. Gleichwohl werden immer noch Kinder
geschlagen. Deshalb wird sich die Bundesregierung weiter für Erziehung frei
von physischer und psychischer Gewalt einsetzen.


"Eltern schlagen ihre Kinder zwar weniger häufig - auch Brüllen und
Schweigen wird seltener als Erziehungsmittel eingesetzt. Gleichwohl leiden
viele Kinder nach wie vor unter körperlichen Strafen oder entwürdigenden
Maßnahmen in der Familie", sagte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate
Schmidt, ergänzte: "Schläge, Ohrfeigen oder sonstige Gewalt gehören nicht
ins Kinderzimmer. Eltern, die Hilfe bei der Erziehung suchen, können sich in
jeder Stadt an die Einrichtungen der Familienbildung und Familienberatung
wenden. Dort erhalten sie Tipps, wie sie mit ihren Kindern auch in
problematischen Situationen umgehen."

Das Justiz- und das Familienministerium hatten eine Studie in Auftrag
gegeben, um die Auswirkungen des "Gesetzes zur Ächtung der Gewalt in der
Erziehung" vom Jahr 2000 zu untersuchen. Die Studie wurde am 22. März 2004
in Berlin veröffentlicht.

Ergebnis der Studie: Gesetz zur gewaltfreien Erziehung wirkt

Die Kindererziehung in Deutschland ist heute so gewaltfrei wie noch nie. Für
rund 87 Prozent der Eltern gilt gewaltfreie Erziehung heute als Ideal.
Schwere Gewalt gegenüber den eigenen Kindern - etwas eine "Tracht Prügel"
oder "Schläge mit dem Stock" haben in den vergangenen Jahren deutlich
abgenommen.

Weniger als zehn Prozent der Eltern erteilen "schallende Ohrfeigen"; 1996
lag dieser Anteil rund doppelt so hoch. Noch knapp 5 Prozent der Kinder und
Jugendlichen gaben 2002 an, mit dem Stock geschlagen zu werden; im Jahr 1992
waren es noch 41 Prozent.

Zugenommen haben in allen Familien hingegen "weiche" Erziehungsmaßnahmen wie
etwa Fernseh- oder Ausgehverbote sowie die Taschengeldkürzung.

Über 80 Prozent der Eltern und über 90 Prozent der Jugendlichen meinen, dass
Eltern lieber mit ihren Kindern reden sollten als auf Körperstrafen zu
setzen. Unter den Jugendlichen gaben 1992 noch etwa 80 Prozent an, dass ihre
Eltern sie ohrfeigen dürfen.






Kontext

>> Zentrale Ergebnisse der Studie
gen/zentrale-ergebnisse-zur-studie-gewaltfreie-erziehung,property=pdf.pdf%20
>
>> Vollständiger Bericht "Gewaltfreie Erziehung - Eine Bilanz nach
Einführung des Rechts auf gewaltfreie Erziehung 2003"
n,did=17396.html>
>> Faltblatt "Mit Respekt geht's besser - Kinder gewaltfrei erziehen" sowie
ein "Elternbrief" zur gewaltfreien Erziehung
>


Diskussionsverlauf:

AW: Bundesregierung setzt auf gewaltfreie E Bundesregierung setzt auf gewaltfreie Erziehung