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Autor Thomas Kujawa
Datum 08.11.04, 21:30
Betreff "Zahlen zur Kinderarmut liegen fernab jeglicher Realität"


Bundesministerin Renate Schmidt weist Zahlen des Deutschen Kinderhilfswerk
zurück. Verweis auf Politik-Mix gegen Kinderarmut

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate
Schmidt, erklärt anlässlich der Veröffentlichung des Kinderreports
Deutschland 2004:

''Die vom Deutschen Kinderhilfswerk im Kinderreport Deutschland 2004
veröffentliche Zahl, wonach durch die Reformen am Arbeitsmarkt (Hartz IV)
2,5 Millionen Kinder in Armut geraten, liegt fernab jeglicher Realität.
Derzeit leben ca. 1,1 Millionen Kinder in der Sozialhilfe. Nach Schätzungen
meines Ministeriums wird sich diese Zahl durch die Hartz IV-Reform um
schätzungsweise 250.000 Kinder erhöhen, die dann Arbeitslosengeld II
beziehen.

Es ist unbestritten, dass Kinderarmut eines der drängendsten und
gravierendsten Probleme unserer Zeit ist. Deshalb nimmt sich die
Bundesregierung durch einen Politik-Mix aus verbesserter Kinderbetreuung,
Arbeitsvermittlung und direkten Familienleistungen des Themas aktiv an:

Mit dem Kinderzuschlag, der ab 1.1.2005 in Kraft tritt, wurde erstmals ein
Instrument zur Bekämpfung von Kinderarmut geschaffen. Den Kinderzuschlag
erhalten Eltern, die zwar für ihren eigenen, nicht aber für den
Lebensunterhalt ihrer Kinder aufkommen können. Er beträgt bis zu 140 Euro
pro Kind und Monat. Mit diesem Instrument werden alleine 150.000 Kinder aus
dem ALG II-Bezug geholt.
Außerdem soll der Kinderzuschlag nach Prüfung weiterentwickelt werden.

Gleichzeitig bedeutet das neue Arbeitslosengeld II für viele Kinder und
Familien weitere deutliche Verbesserungen:
- Die Kommunen erhalten aus den Einsparungen durch die Zusammenlegung von
Arbeitslosen- und Sozialhilfe 1,5 Milliarden Euro, die sie für den Ausbau
der Kinderbetreuung für die unter Dreijährigen einsetzen sollen. Dies
erleichtert Eltern die Aufnahme von Erwerbstätigkeit.
- Nach Hartz IV dürfen Erziehende von der Arbeitsvermittlung künftig nicht
mehr wegen unbetreuter Kinder als unvermittelbar abgewiesen werden.''

 

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail:
Internet: http://www.bmfsfj.de




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