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Beitrag 907 von 912 (99%)
Autor
Ines Doberschuetz
Datum
21.09.05, 08:12
Betreff
„Die Kinder haben fast täglich geweint“
„Die Kinder haben fast täglich geweint“
Kita Am Kanal: Zwei Erzieherinnen wurden versetzt – ohne Vorwarnung
Über die Informationspolitik der EJF Lazarus gAG, Träger der Kita Am Kanal, sind die Elternvertreter der Einrichtung nicht gerade glücklich.
Seit rund einem Jahr ist die Integrationskindertagesstätte mit 65 Kindern – darunter starke Asthmatiker und Behinderte – und sieben Erzieherinnen ohne Leitung. Außerdem seien erst vor wenigen Wochen zwei Erzieherinnen versetzt worden, Kinder und Eltern wussten davon nichts. Nach der Sommerpause Anfang September habe lediglich ein Aushang am schwarzen Brett der Kita die Eltern über die Versetzung informiert. Da waren die Kindergärtnerinnen schon nicht mehr da. Für die Kinder ein Schock. Ihre dreieinhalbjährige Tochter weinte viele Tage, immer wenn sie in der Kindertagesstätte abgegeben werden sollte. Auch schlafe die Kleine nachts schlecht, habe Albträume, erzählt Elke Beutel, eine von sieben Müttern und Vätern, die sich eine bessere Vorbereitung auf die neue Situation gewünscht hätten.
Die Darstellung entspreche nicht den Tatsachen, dementiert Martin Wulff vom Vorstand der EJF Lazarus gAG und im Unternehmen zuständig für die Kindertagesstätten die Version der Eltern. Noch vor der Sommerpause im August seien die Elternvertreter darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass die betreffenden Erzieherinnen die Kita Am Kanal verlassen. Er könne, so Wulff, auch die ganze Aufregung nicht verstehen. Seit Übernahme der Kindertagesstätte durch das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk im Jahr 1994 habe es erst zwei Personalwechsel gegeben. Das spreche doch für kontinuierliche Arbeit, betont der Mann aus dem Vorstand.
Seit die alte Leiterin altersbedingt ausgeschieden sei, ginge es eher chaotisch in der Kita zu, meint ein anderer Elternvertreter, der namentlich nicht genannt werden will. Zwar habe sich der Träger um eine Neubesetzung der Stelle bemüht, aber die erste Nachfolgerin sei nach der Probezeit gegangen und die zweite – Leiterin einer weiteren EJF-Kita – sei einmal in der Woche gekommen und schließlich auch weggeblieben. Zum Verdruss der aktiven Elternschaft, die beispielsweise den Innenhof der ohnehin sanierungsbedürftigen Einrichtung gestalten wollte und sogar einen Sponsor an der Hand hatte. Leider seien die Arbeiten nie in Gang gekommen, sagt Elke Beutel. Wohl auch, weil es an der Vermittlung zwischen Elternengagement und Träger mangelte.
Inzwischen wurde eine neue Leiterin eingesetzt, die ebenfalls in Doppelfunktion tätig ist. Die Einrichtung am Kanal sei „zu klein“, so die Begründung von Martin Wulff, um eine volle Leitungsstelle zu erhalten. Stattdessen habe man jetzt eine Hausleiterin für die Kita Am Kanal, die der Leiterin unterstellt sei. „Die aber auch keine Gruppe übernehmen soll“, wundern sich die Elternvertreter, die erst Ende vergangener Woche in der Berliner Geschäftsstelle des Kitaträgers waren, um über die weitere Vorgehensweise aufgeklärt zu werden. „Diese Lösung ist optimal“, verteidigt Wulff die Konzeption. Andere Einrichtungen in EJF Lazarus-Trägerschaft funktionierten bereits so. Ganz verstanden hätten sie das Leitungssplitting nicht, sagen die Eltern, seine Funktionalität werde sich jetzt in der Praxis beweisen müssen. Nicola Klusemann
Quelle:
www.pnn.de
Diskussionsverlauf:
Re: "Die Kinder haben fast täglich geweint"
Re: "Die Kinder haben fast täglich geweint"
„Die Kinder haben fast täglich geweint“
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