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Autor Thomas Kujawa
Datum 08.10.03, 14:00
Betreff Bundesfamilienministerin Renate Schmidt praesentierte Gutachten zur Verbesserung der Kinderbetreuung


Dieser Artikel aus der jungen Welt vom 08.10.2003 wird Ihnen empfohlen.

Seifenblasen fuer die Galerie
Bundesfamilienministerin Renate Schmidt praesentierte Gutachten zur
Verbesserung der Kinderbetreuung
Rainer Balcerowiak

Manchmal fragt man sich, ob Spitzenpolitiker jeglichen Kontakt zur sozialen
Realitaet verloren haben, oder wider besseren Wissens die Oeffentlichkeit
gezielt veralbern und desinformieren wollen. Ein besonders skurriles
Beispiel fuer Politik fuer die Galerie lieferte jedenfalls am Dienstag
Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD). Waehrend die meisten
Bundeslaender und Kommunen ihre Mittel fuer Kinderbetreuungseinrichtungen
drastisch zusammengestrichen haben, kuendigt die Ministerin nunmehr eine
Grossoffensive fuer den "quantitativen und qualitativen Ausbau" der
Kinderbetreuung an. Unterfuettert wird dieses Anliegen von zwei ebenfalls am
Dienstag vorgestellten Studien. Eine beschaeftigt sich mit den Perspektiven
zur Weiterentwicklung der Tageseinrichtungen fuer Kinder und wurde unter der
Leitung des Muenchener Professors fuer Fruehpaedagogik, Wassilios Fthenakis,
(http://www.fthenakis.de/cmain/Aktuell.html, Gutachten
http://www.bmfsfj.de/Anlage24959/Gutachten.pdf, Kurzfassung
http://www.bmfsfj.de/Anlage24957/Kurzfassung_des_Gutachtens.doc) erstellt.
Die Zweite stammt vom Deutschen Institut fuer Wirtschaftsforschung (DIW) und
untersucht moegliche Einnahmeeffekte oeffentlicher Haushalte und der
Sozialversicherungen bei einem Ausbau von Kindertageseinrichtungen.

Schmidts Analyse erwies sich dabei als durchaus zutreffend. Die PISA-Studie
habe gezeigt, dass in keinem der teilnehmenden Laender ein so deutlicher
Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft der Kinder und ihren Zukunftschancen
bestehe. Entgegen seit Jahrzehnten bekannter paedagogischer Erkenntnisse
habe sich die Erziehungsdebatte im Westen Deutschlands "zu lange auf die
elterliche Sorge fokussiert" Entsprechend gering sei mit fuenf Prozent die
"Versorgungsquote" mit Kindertageseinrichtungen fuer unter Dreijaehrige.
Angestrebt werde ein Anteil von 20-25 Prozent. Auch fuehrten die unflexiblen
Betreuungszeiten vielfach zur Zementierung der Unvereinbarkeit von
Mutterschaft und Beruf. Doch auch an der Qualitaet der Einrichtungen hapere
es, so Schmidt. Die immer noch praktizierte Aussonderung behinderter und
entwicklungsgestoerter Kinder muesse zugunsten konsequenter Integration
beendet werden. Als weitere Aufgaben benannte die Ministerin die Entwicklung
von Angeboten zur Elternberatung, eine gezielte Sprachfoerderung von
Migrantenkindern bereits im fruehkindlichen Alter und eine deutlich bessere
Qualifizierung des paedagogischen Personals.

Dies ist auch fuer Professor Fthenakis einer der Knackpunkte. Es sei nicht
begreiflich, dass ausgerechnet die fuer die Betreuung in der aeusserst
komplexen fruehkindlichen Phase zustaendigen Paedagogen in der Regel am
wenigsten qualifiziert und am schlechtesten bezahlt seien. In anderen
Laendern, z. B. Daenemark, sei es inzwischen Standard, dass
Krippenpaedagogen z.T. mit Lehrern gemeinsam an Universitaeten ausgebildet
werden. Eine neue Schwerpunktsetzung innerhalb des Erziehungswesens sei
daher unerlaesslich. Fthenakis schlug vor, dass 13. Schuljahr der
gymnasialen Oberstufe komplett abzuschaffen. Dieses sei ein "unnoetiger
Luxus", mit dem man in Europa inzwischen allein auf weiter Flur stuende. Die
freiwerdenden Mittel koennten dann direkt in den Elementarbereich umverteilt
werden.

Was die Umsetzung der Vorschlaege angeht, zeigte sich die Ministerin
deutlich weniger wortgewaltig. Durch die Zusammenlegung der
Arbeitslosen- mit der Sozialhilfe stuenden den Kommunen ab 2004 1,5
Milliarden zusaetzlich fuer Kindereinrichtungen zur Verfuegung. Ueber die
tatsaechliche Verwendung der Gelder habe man jedoch kaum Kontrolle, da
Erziehung und Bildung Laendersache seien, raeumte Schmidt ein.

Den Artikel finden Sie unter: http://www.jungewelt.de/2003/10-08/013.php




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