ALBANIA

 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Dativ? Genitiv? ...?

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Hatice
Ehemaliges Mitglied



New PostErstellt: 16.05.06, 15:35  Betreff: Dativ? Genitiv? ...?  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Ich bin gerade feste dabei Albanisch zu lernen, doch ich habe so meine Probleme mit den Formen und Zeiten. Die habe ich früher in der Schule schon nicht richtig gelernt, da ich auch so gut in Deutsch zurechtkomme ohne die Definitionen zu kennen.

Könnte mir vielleicht jemand auf Deutsch und auf Englisch aufschreiben, wie die Bezeichnungen für die einzelnen Zeiten (Gegenwart, etc.) sind. Und dann noch, was die einzelnen Fälle bedeuten. Also ob der Dativ der Wem-Fall ist oder so ist! Da komme ich nämlich immer im Schleudern, wenn ich mir eine Vernünftige Logik aufbauen will!

Vielen Dank schon einmal für Eure Hilfe!



[editiert: 16.05.06, 15:41 von Hatice]
nach oben
Admin

Administrator

Beiträge: 19600
Ort: Essen

Beziehung zum Thema Albanien: Albanienliebhaber
Interessen: Bücher, Sprachen, Musik, Philosophie, Religion, Backen, u.v.m.


New PostErstellt: 17.05.06, 00:50  Betreff: Re: Dativ? Genitiv? ...?  drucken  weiterempfehlen

Der Nominativ (v. lat.: nominare = benennen) ist der 1. Kasus (lat. Kasus; pl. die Kasus = Fälle) im Deutschen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Nominativ auch Wer-Fall genannt.

Beispiele:

Der Enkelsohn spielt im Garten. - Wer spielt im Garten? - Der Enkelsohn.

Der Dachstuhl brennt. - Was brennt? - Der Dachstuhl.


Der Genitiv (von lat. casus genetivus — „die Herkunft bezeichnender Fall“), im Deutschen auch (veraltend) Genetiv oder Wesfall (bzw. Wessenfall), ist in der deutschen Grammatik der 2. Fall.

Beispiele:

Das ist der Sohn des Nachbarn. - Wessen Sohn ist das? - Der Sohn des Nachbarn

Wegen des Unfalls kam der Bus zu spät? - Wieso kam der Bus zu spät? - Wegen des Unfalls.

Daneben werden in der lateinischen Grammatik folgende weitere Funktionen des Genitivs unterschieden, die auch in der deutschen Sprache vorkommen:

  • genetivus qualitatis (Genitiv der Eigenschaft): Ticket zweiter Klasse, Tal der Tränen, des Lebens ungeteilte Freude
  • genetivus partitivus (Genitiv des Teilens): die andere Seite der Medaille
  • genetivus subiectivus (Genitiv des Subjekts): Rat des Freundes
  • genetivus obiectivus (Genitiv des Objekts): Beachtung der Gesetze
  • genetivus possesivus (Besitzverhältnisse): Vaters Hut / der Hut des Vaters liegt auf dem Tisch
  • genetivus explicativus / definitivus ('Ist-wie-Beziehung'/'Ist-Beziehung'): Ein Strahl der Hoffnung kam über uns. Die Strafe der Verbannung wurde ausgesprochen.
  • genetivus hebraicus: Marcel Reich-Ranicki spricht über das Buch der Bücher
  • genetivus auctoris: Der Komponist dieser Symphonie ist L. v. Beethoven.


Der Dativ (v. lat.: datum = Gegebenes) gehört in der Grammatik zu den Kasus (dt. Fälle). Der Dativ heißt in der deutschen Grammatik auch 3. Fall oder Wemfall.

Einige Präpositionen erzwingen den Gebrauch des Dativs. Etwa die Präposition mit zieht im Deutschen stets den Dativ nach sich (Bsp. „mit dem Hund“, „mit der Nase“). Weitere Präpositionen, die stets den Dativ nach sich ziehen sind: aus, außer, bei, nach, seit, von, zu.

Bei einigen Präpositionen des Ortes können sowohl Dativ als auch Akkusativ stehen. Der Dativ gibt dann den aktuellen Ort an, während der Akkusativ die Richtung bezeichnet. So verhält es sich mit in (Bsp. „wir schlafen in dem Bett“, „wir gehen in das Bett“, nicht *„wir schlafen in das Bett“ oder *„wir gehen in dem Bett“). Weitere Präpositionen, bei denen sowohl Dativ als auch Akkusativ stehen kann, sind: an, auf, hinter, neben, über, unter, vor, zwischen.

Ganz wichtig zu erläutern ist wohl Folgendes, was mich häufig doch zur Weißglut bringt, wenn ich manch einen reden höre, da doch in dieser Richtung unsere Schulsysteme vielerorts versagen...Dort, wo eine Präposition schriftsprachlich den Genitiv fordert, ist der Dativ in der Umgangssprache häufig (z.B. wegen dem schlechten Wetter statt wegen des schlechten Wetters). Diesen Umstand beschreibt Bastian Sick mit dem ironischen Ausdruck "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" in seinem gleichnamigen Buch. Die Ironie dieses Satzes liegt darin, dass hier genau der gleiche Fehler zur Anwendung kommt, da es korrekt "Der Dativ ist des Genitivs Tod" heißen müsste.

Der Duden gestattet jedoch mittlerweile auch die falsche Schreibweise - jedoch mit dem Vermerk, dass es sich um Umgangssprache handelt.


Der Akkusativ (v. lat.: accusare = anklagen), oder auch Wenfall, ist in Akkusativsprachen der Fall, der in der Grammatik das Patiens des transitiven Satzes markiert. Er wird in der deutschen Grammatik auch als der 4. Fall bezeichnet. Die Bezeichnung Akkusativ leitet sich vom lateinischen casus accusativus (die Anklage betreffender Fall) ab. Im Deutschen hat es sich eingebürgert, dass der Akkusativ das direkte Objekt markiert.

Beispiele

Ich habe das Geschirr abgewaschen. - Wen oder was hast du abgewaschen? - Das Geschirr.

Ich habe ihn gesehen. - Wen oder was hast du gesehen? - Ihn.



Die Zeiten im Deutschen (Dativ  - im Deutschen!):

Präsens (Die Gegenwart) 

Konjugation: 

ich gehe/ arbeite
du gehst
er/sie/es geht
wir gehen
ihr geht
sie gehen


Präteritum (Die Vergangenheit)

Das Präteritum, das die gleiche Zeitstufe ausdrückt wie das Perfekt, ist die Erzählzeit vor allem in schriftlichen Texten (!) und bedeutet wortwörtlich "das vorher Gegangene"

Konjugation:

ich ging/ arbeitete
du gingst
er/sie/es gingen
wir gingen
sie gingen
ihr gingt


Perfekt (Die vollendete Gegenwart)

Konjugation:

ich bin gegangen/ habe gearbeitet
du bist gegangen
er/sie/es ist gegangen
wir sind gegangen
ihr seid gegangen
sie sind gegangen


Plusquamperfekt (Die vollendete Vergangenheit)

Konjugation:

ich war gegangen/ hatte gearbeitet
du warst gegangen
er/sie/es war gegangen
wir waren gegangen
sie waren gegangen
ihr wart gegangen


Futur 1 (Die Zukunft)  

Konjugation:

ich werde gehen/ arbeiten
du wirst gehen
er/sie/es wird gehen
wir werden gehen
sie werden gehen
ihr werdet gehen


Futur 2 (Die vollendete Zukunft)

Konjugation:

ich werde gegangen sein/ gearbeitet haben
du wirst gegangen sein
er/sie/es wird gegangen sein
wir werden gegangen sein
sie werden gegangen sein
ihr werdet gegangen sein


Wir werden im Übrigen die verschiedenen Formen, als auch die verschiedenen Zeiten noch einmal ausführlich anhand von Beispielen der albanischen Sprache, in den nächsten Tagen, erläutern (!)  








____________________
Next time the devil tells you "You're stupid" say "No, you're stupid - ...I'm going to heaven, you ain't getting in".
~Joyce Meyer~
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Lule
Vielschreiber


Beiträge: 473
Ort: München

Beziehung zum Thema Albanien: verheiratet mit Albaner/in
Ich habe das Forum gefunden...: ...durch Hinweis oder Link


New PostErstellt: 22.05.06, 07:13  Betreff: Re: Dativ? Genitiv? ...?  drucken  weiterempfehlen

Guten Morgen, Hatice!

Hier nochmal die Fragen zu den Fällen in Kurzform:

Wer oder Was? - Nominativ

Wessen? - Genitiv

Wem oder was? - Dativ

Wen oder was? - Akkusativ

Kalofsh mirë, Lule





Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.


____________________
Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.


nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber