Liebe Kadiere Kühl betrachtet hast du schon recht. Lieber gesund ohne Brust, als krank mit Brust. Zum Glück stehen die Chancen theoretisch noch 50 zu 50 und die Hoffnung, dass das alles nur ein falscher Alarm war, hält mich aufrecht.
An der ganzen Sache sind 2 Faktoren tragisch: die Entfernung der Brust und die Krankheit. Meine Brust ist für mich sehr wichtig. Sie signalisiert meine Weiblichkeit. Ich habe eine grosse und noch schöne Brust. Die Männer in meinem Leben liebten meine Brüste. Eventuell soll nun ein Teil von mir, ein Teil der mich ausmacht, entfernt werden. Zum Glück bestehen heute die Möglichkeiten der Rekonstruktion. Bei einem solchen Eingriff sind wahrscheinlich die seelischen "Schmerzen" grösser als die körperlichen.
Die Krankheit macht mir jedoch mehr Angst. Meine gesamte weibliche Verwandtschaft mütterlicher- und väterlicherseits ist an verschiedenen Krebsarten gestorben oder erkrankt! Meine Mutter ist an Brustkrebs gestorben. Die Krebstherapie ist sehr schwer… Ausschläge/Verbrennungen durch die Bestrahlung, Unverträglichkeiten (Ausschläge, Magen-/Darmprobleme) durch die Medikamente, Haarausfall und Erbrechen durch die Chemo, Erschöpfung, Depressionen, Todesangst, Probleme mit dem Umfeld, was passiert mit den Kindern, dem Job, leidet die Partnerschaft?....
Ich will leben! Ich will sehen wie meine Kinder ausziehen und sich ein eigenes Leben aufbauen. Ich will mit meinem Mann noch eine schöne Zeit erleben. Ich will, dass mein Vater nicht auch mich verlieren muss, nachdem er seine über alles geliebte Frau an den Krebs verloren hat.
Ich habe Angst. Ich habe Angst, dass sich mein Leben am Freitag schlagartig ändert.
orchidia