BUNDESHEER IM KOSOVO / Fast 200 Niederösterreicher bilden zurzeit den größten Teil des österreichischen Kontingents am Balkan.
VON MICHAEL SALZER AUS DEM KOSOVO
Exakt 596 österreichische Soldaten sind derzeit im Camp Casablanca bei Suva Reka/Kosovo stationiert, mit 190 kommt mit Abstand der größte Anteil aus dem Bundesland Niederösterreich, vor allem aus den Kasernen Mautern, Horn und Weitra.
Anzutreffen sind die blau-gelben Landsleute an allen Ecken und Enden – von der Patrouille im Außenlager beim Kloster Sociste, bei den Sozialprojekten (CIMIC) an örtlichen Schulen oder Bauernhöfen bis zur Werkstatt im Camp. Nach Dienstschluss fehlt es den Kameraden an nichts, außer der Familie in der fernen Heimat: Die Verpflegung in der geräumigen Großküche ist erstklassig, das benachbarte „Österreich-Haus“ stellt eine vollwertige Gaststätte mit Getränken zum Diskontpreis dar, im Bereich Sport und Freizeit zählen Funcourt, Schwimmbecken, Fitnesscenter, Kletterwand, Sauna, Dampfbad und Massage zum vielfältigen Angebot. Nur die Unterkünfte im Container wirken eher spartanisch, sind aber zumeist mit privaten Fernsehgeräten (ORF und ATVplus) sowie Laptops aufgerüstet.
So angenehm auch das Leben im Camp ist – so heikel sind die Patrouillen außerhalb des Stacheldrahtzaunes. „Die Lage ist ruhig, aber nicht stabil“, erklärt Major Clemens Kahler (S3) aus Wiener Neustadt. Waffenbesitz in der Bevölkerung soll es keinen mehr geben, akut gefährlich ist nur der Straßenverkehr. Serbien will das Kosovo schon aus historischen Gründen als Provinz behalten, die Kosovo-Albaner streben aber nach Unabhängigkeit. Nach dem Stichtag 21. Jänner 2007 wird sich sowohl die Zukunft des Kosovo als auch jene der österreichischen Soldaten vor Ort entscheiden.
INFO ZUM KOSOVOEINSATZ:
Durch seine geografische Nähe hat Österreich besonderes Interesse daran, dass sich der gesamte Balkan friedlich und stabil entwickeln kann. Im Juni 1999 hat die Bundesregierung deshalb beschlossen, ein Bundesheer-Kontingent (AUCON/KFOR) mit bis zu 500 Soldaten in die südserbische Provinz Kosovo zu entsenden – später wurde auf 600 Personen erhöht. Zur Verfügung stehen 177 diverse Fahrzeuge und 23 Pandur (Mannschaftstransportpanzer).
Der Plan des UNO-Chefverhandlers Martti Ahtisaari zum künftigen Status der UNO-verwalteten Provinz soll bis 21. Jänner fertig gestellt werden. Ahtisaari wird seinen Vorschlag gleich nach der serbischen Parlamentswahl, die am selben Stichtag abgehalten wird, präsentieren.
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