Spannungen in Skopje
Mordserie in Mazedonien führt zu rassistischen Ausschreitungen
Fünf
Mordopfer auf einen Schlag, unklare Hintergründe, Aufstände und
verhärtete "Rassenfronten" - Mazedonien erfüllt derzeit das Klischee vom
wilden Balkan auf das schrecklichste. Dabei strengt man sich offiziell
an, möglichst einen EU-reifen Eindruck zu vermitteln. Doch die tiefe
Spaltung des Landes lässt sogar einen Bürgerkrieg möglich werden.
In
den letzten Wochen und Monaten hatte es bereits regelmäßig Gewaltakte
und Unruhen in Mazedonien gegeben. Dies hatte vor fünf Wochen zu einer beispiellosen Friedenskundgebung in Skopje
geführt. Diese Woche fiel das Land jedoch in die Gewalt zurück und es
gab heftige Zusammenstöße zwischen gewaltbereiten Protestierern und
Spezialkräften der Polizei.
Ende
letzter Woche waren fünf junge mazedonische Männer ermordet worden, von
Albanern, mutmaßt zumindest der mazedonische Teil der Bevölkerung. Die
Polizei hat dies bisher nicht bestätigen können, auch ob die Motive
überhaupt im ethnischen Bereich anzusiedeln sind, ist völlig fraglich,
viel eher dürften diese Morde - so wie fast alle in Mazedonien - Teil
krimineller Verteilungskämpfe sein. Am Montag aber mussten Spezialkräfte
einen Mob aufhalten, der ein mehrheitlich von Albanern bewohntes
Viertel in Skopje stürmen wollte. Albaner stellen die größte Minderheit
im multiethnischen Mazedonien. Schon früher gab es ethnische Konflikte
im Land. Zuletzt war es 2001 zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen aufgrund
ethnischer Unruhen in Mazedonien gekommen.
Lehren aus der Vergangenheit
„Wir
verurteilen die Tendenz kollektiv Albaner für alles, was im Land schief
läuft, verantwortlich zu machen“, ließ die NGO Zgjohu! („Wach auf!)
verlauten. „Die Polizei muss rassistischen und nationalistischen
Missbrauch der albanischen Minderheit vorbeugen“, fügte sie hinzu. Die
NGO Civil Center for Freedom ging noch weiter. „Die Ereignisse der
letzten Zeit haben erneut gezeigt, dass die Situation in Mazedonien fast
außer Kontrolle ist. Wir müssen Lehren aus der Vergangenheit und der
blutigen Geschichte des Balkans und Mazedoniens ziehen.“
Nachbarländer sind alarmiert
Der
kosovarische Premierminister, selbst kein Kind des Friedens und daher
erfahren genug mit “Konfliktbewältigung” hat zu Ruhe und Mäßigung in
Mazedonien aufgerufen. „Beide – Mazedonier und Albaner müssen das Land
stabil halten. Eine Destabilisierung könnte sich auf die gesamte Region
auswirken“, sagte er am Dienstag in der kosovarischen Hauptstadt
Pristina. Zu den Morden sagt er „Während die Justiz ihren Job macht,
sollte niemand dem Fall eine politische oder ethnische Konnotation
geben“.
Bei den ethnischen Unruhen waren vor allem Hooligans und
Jugendliche unter den ca. 1000 Demonstranten. Laut Medienberichten waren
die Aufläufe über soziale Netzwerke online organisiert worden.
Polizisten wurden mit Steinen beworfen und nationalistische Slogans
wurden gerufen. Daraufhin wurden zehn Teilnehmer von der Polizei in
Gewahrsam genommen. Zwei der Polizisten sind verletzt worden.
[Quelle: http://www.pesterlloyd.net/html/1216mordemaz.html]
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Next time the devil tells you "You're stupid" say "No, you're stupid - ...I'm going to heaven, you ain't getting in".
~Joyce Meyer~