Erstellt: 22.11.11, 12:06 Betreff: Wie muslimische Albaner Juden retteten
Ich weiß, das ist jetzt völlig exotisch, was ich hier poste und vor allem haben nur unsere österreichischen User etwas davon.
Und trotzdem finde ich diesen Aspekt sehr interessant, ich hatte jedenfalls vorher noch nie davon gehört.
BESA: Ein Ehrenkodex – Wie muslimische Albaner Juden retteten
Die Ausstellung „BESA: Ein Ehrenkodex“ zeigt zwölf Porträts und die dazugehörenden Geschichten albanischer Muslime, die während der Shoah Juden vor der Vernichtung retteten. Die Aufnahmen stammen von dem amerikanischen Fotografen Norman Gershman in Kooperation mit Yad Vashem.
Albanien mit seiner muslimischen Bevölkerungsmehrheit erreichte, woran viele andere europäische Nationen scheiterten: fast alle Juden die während der deutschen Besatzung auf albanischen Staatsgebiet lebten, wurden gerettet. Dabei spielte es keine Rolle ob sie albanischer oder ausländischer Herkunft waren. Die albanische Bevölkerung bewies außerordentlichen Mut, als sie sich weigerte, dem Befehl der deutschen Besatzer Folge zu leisten, die in ihrem Land lebenden Juden auszuliefern. Gleichzeitig gewährte sie jüdischen Flüchtlingen Zuflucht, als diese in Albanien nach Rettung suchten.
„Ein Versprechen halten“
Viele Regierungsangehörige statteten jüdische Familien mit falschen Papieren aus, die ihnen ein normales Leben als Teil der Bevölkerung ermöglichten. Ihre Hilfe gründete sich auf „BESA“ – einem ethischen Prinzip, das bis heute seine Gültigkeit in der albanischen Gesellschaft hat. BESA bedeutet „ein Versprechen halten“, Menschen in Not zu helfen, das Leben dieser zu schützen, ohne Rücksichtnahme ob der eigenen Gefahr bzw. seiner Familie. Bis Januar 2010 wurden 69 Albaner von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern” geehrt.
Erste Station in Europa
Die Ausstellung „BESA: Ein Ehrenkodex“ ist in Wien als erste europäische Station zu sehen und hatte seine Premiere am internationalen Holocausttag, dem 27. Januar 2008, im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York.
Weitere Informationen:
17. November 2011 bis 17. Januar 2012 im Theater Nestroyhof – Hamakom, 1020 Wien, Nestroyplatz 1
Mo. bis Fr. 11:00 – 18:00 Uhr,
bei den Theateraufführungen auch abends und am Wochenende
EINTRITT FREI
Die Ausstellung wird kuratiert von Yad Vashem Jerusalem und steht unter dem Ehrenschutz von Spiro Koçi, Botschafter in Österreich und ständiger Vertreter Albaniens bei den internationalen Organisationen in Wien sowie Aviv Shir On, Botschafter des Staates Israel in Österreich.
Anmeldung zu den Führungen: Agentur Milli Segal, Telefon: 9687266, Email: