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antje_fi
User mit Silberstatus!!
Beiträge: 255
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Erstellt: 31.01.06, 22:29 Betreff: Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien |
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Jedes Land hat wohl seine Vor- und Nachteile - und es hängt bestimmt auch sehr von einem selbst ab, was man nun als Vor- und was als Nachteil ansieht. Ich bin vor ca. drei Jahren nach Finnland ausgewandert (nachdem ich hier 1 Jahr als Austauschstudentin verbracht habe). In der Zeit habe ich sowohl viel Schönes erlebt als auch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Ich bereue es jedoch nicht, Deutschland den Ruecken gekehrt zu haben. Ob ich jedoch dauerhaft hier bleibe, weiss ich jedoch auch noch nicht - das wird sich zeigen.
Auswandern und die verschiedenen Phasen, die man durchläuft sind von einigen Leuten in eine Art "wissenschaftliches Modell" zusammengefasst worden. Hier gab es ein paar Vorträge darueber.
Falls ich mich nun richtig erinnere, waren das zuerst die "Honeymoon Phase" (alles ist neu, toll, scheint viel viel besser zu sein als im Heimatland, die Zukunft ist offen und man geniesst das Leben in vollen Zuegen). Darauf kommt der Kulturschock (Sprachprobleme fallen ist Gewicht, man hat Probleme mit der anderen Mentalität der Leute und es kommt zu Missverständnissen, man bekommt Sachen nicht so auf die Reihe, wie man sich es erträumt hat, ...). Der Kulturschock mag nach einigen Monaten kommen, bei anderen nach einem Jahr. Manche bringt er zum Verzweifeln, andere werden damit fertig. Nach dem Kulturschock beginnt dann die dritte Phase, die Eingewöhnung (Erlernen der Sprache, man findet Freunde und baut sich ein soziales Netz auf, man findet einen Job, gewöhnt sich ein).
Ich halte generell nicht so viel von solchen Schemen, in die man Leute zu pressen versucht - doch erstaunlich viele meiner internationalen Bekannten hier (und ich ebenfalls) haben mehr oder weniger diese Phasen durchlaufen. Es mag also auch gut sein, dass Leute halt in Interviews hauptsächlich ein bestimmtes Bild vom Auswandern geben - je nach der Situation - oder Phase -, in der sie sich gerade befinden. Kaum ein Reporter macht sich vermutlich die Muehe, einen Auswanderer ueber mehrere Jahre zu begleiten und bekommt deshalb leicht nur die Anfangsschwierigkeiten mit.
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