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gaz
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Erstellt: 20.11.10, 18:28 Betreff: Re: Aussteigen auf einsame Selbstversorger-Insel |
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Okay, ich werds mal versuchen:
Warum ich ausgestiegen bin: Weil ich einfach keine Lust mehr hatte. Das klingt zwar unüberlegt, aber im Grunde genommen war das genau die Einstellung, die mich so weit gebracht hat. Zurückzukehren ist für mich, wenn auch finanziell unproblematisch, keine Option. Ich lebe so, wie ich im Moment lebe, jetzt schon seit guten 6 Jahren und habe es nicht einmal (!) bereut. Von meiner Familie war nicht mehr sehr viel übrig, Frau und Kinder hatte ich nicht. Der Ausstieg war für mich dementsprechend einfach, aber den Heimwehfaktor sollte man auf gar keinen Fall unterschätzen. Inzwischen fliege ich 1-3 mal im Jahr zu meinen Eltern, auch weil 365 Tage Sonne im Jahr etwas zuviel des Guten sind. Ich habe in der Nähe meiner Aussteigerinsel relativ schnell Freunde gefunden und hatte auch ein paar Beziehungen (Da würde ich auch das Problem sehen, wenn man wirklich mit 10 Männer und 10 Frauen auf einer einsamen Insel aussteigen würde...)
Wie ich zu meiner Insel gekommen bin: Auf meiner Suche habe ich mich anfangs auf die Karibik, das Mittelmeer und Australien beschränkt, weil ich das Klima dort am besten fand. Meine Insel zum Glücklichsein habe ich schließlich in Richtung Fiji gefunden: Mit toller Flora und Fauna waren schon als ich ankam die perfekten Bedingungen zur Selbstversorgung gegeben. Da die Insel dem Ozean direkt ausgesetzt ist, ist das Klima durch den teils recht starken Wind auch relativ erträglich. Ohne jetzt das Wort Tsunami benutzen zu wollen muss ich aber sagen, dass dadurch auch die Gefahr gestiegen ist: Wirbelstürme und gefährlich hohe Wellen gibt es (aufgrund der Lage zum Glück größtenteils nur an einer Seite der Insel). Meine Insel ist zum Glück "bergig", wodurch mir eigentlich keine Monsterwelle und kein Wirbelsturm etwas anhaben kann, wenn ich ihn früh genug entdecke. Aber da Tiere soetwas bekanntlich schon 1-2 Tage vorher spüren ist das nicht mein Problem, solange ich darauf achte, ob sie ihr Revier in höhere Regionen verlagern. Ich schlafe aber auch oft direkt am Strand, einfach, weil es dort insektentechnisch schöner ist als im Dschungel.
Nur ca. 2.5km entfernt ist eine Insel mit einem Sternehotel (ein ruhiges naturverbundenes, also kein riesiger Betonklotz), die mir im Verletzungs- oder Krankheitsfall mit westlichen Ärzten medizinische Versorgung anbieten. Dort veranstalte ich auch zweimal im Monat ein kleines Grillen, was mir ein ständiges Einkommen verschafft. Außerdem wurden einige Szenen der ersten 3 Staffeln Lost auf meiner Insel gedreht. Denn auch ich muss für meine Insel (leider) Grundsteuer bezahlen. Dazu kommt auch noch meine Krankenversicherung usw. Ich gehe eigentlich jeden Tag entweder mit Freunden tauchen/surfen oder lasse mir von Einheimischen Kniffe zur Jagd und Ernte beibringen - man lernt ja nie aus. Dadurch, dass ich auch in der "Isolation" noch Kontakt mit Menschen habe, stelle ich auch sicher, dass ich nicht unbemerkt auf meiner Insel vor mich dahinsieche. Letztenendes bin ich aber trotzdem noch viel mehr für mich, als in Deutschland
Zur anfänglichen Erschließung: Erstmal sollte man sichergehen, dass die Insel genügend Frischwasser hat, sonst ist sie zur Selbstversorgung ungeeignet. Je nach der Insel sollte man entweder Windkraftwerk oder Solarzellen anschaffen, u.U. auch beides. Danach sollte man schauen, wie man Wege durch den eventuellen Dschungel anlegt, denn ohne diese wird man kein Tier jagen können und auch sonst ist das wesentlich praktischer. Zum Bau einer Behausung: Es hat sich als wesentlich effektiver herausgestellt, keine Blockhütten hinzustellen, sondern sich den natürlichen Formen der Insel anzupassen: Dadurch ist man wesentlich geschützter.
Das wars jetzt mal ganz im Groben, ich hätte da wirklich seitenweise schreiben können Für Fragen bin ich jederzeit offen =)
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