Auswandern

arnego2 · Moderator Beiträge: 750 Ort: Karibikinsel Margarita

Zitat: gert

Wir wahren erst vor kurzem auf Margarita. Hat uns gut gefallen freundliche Menschen auf den ersten Blick.

Hallo na wie witzig noch ein Besserwisser der im Urlaub war und nur die Venzolaner beschuldigt. Obwohl auch die Unvorsichtigkeit der Urlauber in Fragen der Überfälle eine Rolle spielt. Betrunken sind die Leute oft und das macht diese Überfälle noch einfacher. Klar gibt es Verbrecher hier, und wo gibt es sie nicht?

Zitat: gert

Arnego2 geht es nur darum den Leuten das Geld mit überteuerten Immobilien und Sprachkursen aus der Tasche zu ziehen.

So Immobilien verkaufe ich also jetzt, wie schön das ich das auch schon mitkriege, dabei warne ich die Leute das sie nicht sofort was kaufen sollten sondern lieber was mieten. Unsere Sprachkurse sind weit billiger als bei anderen und ein Angebot ist nicht was lockt. Ich frage mich ob du mich kennst um so etwas zu behaupten zu können. Oder bist du derjenige der erst einen Spanischkurs gebucht hat, sein Ehrenwort gegeben hat und dann nie wieder kam um ihn anzufangen? Also halte dich mal zurück mien Jung.

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mochima2006 · * Beiträge: 5

Hallo!

Also, wir kommen auch gerade aus dem Urlaub in Venezuela. Wir waren 5 Wochen im Land unterwegs, haben bei Einheimischen gewohnt (und das in nicht so einem tollen Stadtviertel) und haben nicht mal den leisesten Hauch von einem Überfall mitbekommen. Natürlich haben wir auch aufgepasst, sind nicht mit großer Kameratasche oder viel Schmuck, Handy, ect. rumgerannt.

Ich denke, was die Präsenz von Kriminalität angeht, kann man Venezuela einfach nicht mit Deutschland vergleichen. Wenn ich hier in unser Kleinstadt abends um 11 durch die Straßen laufe, fühle ich mich einfach sicherer als in Venezuela. Trotzdem sind die Menschen in Venezuela, wenn man sie als Individuum sieht, viel offener, hilfsbereiter und herzlicher als der Durchschnitts-Deutsche (Ausnahmen gibt es immer). Allerdings glaube ich nicht, dass man durch das Auswandern in ein anderes Land in der heutigen Zeit irgendwo das Paradies findet. Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile und man muss sich einfach bewusst machen, was man sucht und was man finden will, was einem wichtig ist.

Allerdings kann ich auch verstehen, wenn man so eine schlechte Erfahrung im Urlaub macht, dass man dann eine "große Abneigung" dem Land gegenüber empfindet. Mir ist das mit der Dom.Rep so ergangen.

Über die Politik ansich kann ich nicht viel sagen, da wir hauptsächlich mit Menschen gesprochen haben, die froh waren über das Positive, was Chavez macht und über das Negative nicht so nachgedacht haben. Was meiner Meinung nach in vielen Lebensbereichen eine gesunde Einstellung ist.

Saludos, Annika

Jensh68 · * * * Beiträge: 47 Ort: Guarenas / Venezuela

So nun aber!!

Tja ,ich weiß gar nicht , ob ich traurig sein soll oder erboßt??

Irgendwie wird da nun alles verstaatlicht ,ohne entsprechendes Parteibuch gibt es keine Jobs mehr in staatlichen Betrieben oder Verwaltung ! Erinnert mich stark an die DDR !!

Und außerdem wird es auche keine Wahlen mehr geben. Auf Wiedersehen Demokratie ( oki ,die taugt auch nix ) .
Meine Frau hat die ersten Schocks überwunden ,nur mein Schwager ,der nie weg wollte aus Venezuela ,möchte nun gehen. Selbst meine 60-jährige Schwiegermutter ,würde am liebsten alles verkaufen und zu uns ziehen.

( ist zwar ne liebe , aber mit der Schw..... in einem Haus ... huch )

Was ist passiert ??????

Nun ja ! Nach der Verstaatlichung der erdölfördernden Industrie (PDVSA ) die ich gut fand ,weil die USA alles geklaut haben,sollen nun alle verarbeitenden Industrien dran sein ! Das wird zwar vehement dementiert ,weil man sagt ,man hätte von staatswegen nur 49% der Firmen ,ist aber nicht ganz so ! Der Staat hat sich ein Vetorecht eingebaut !

Nun geht es aber noch weiter .Jetzt sollen alle Supermärkte und Fleischerein dran sein !! Die Mehrwertsteuer wird in vielen Bereichen auf 6 oder 0 % gedrückt und dafür dürfen alle mehr Steuern zahlen ,die ein 2. Auto haben oder eine Wohnung vermieten. Das die Steuern wieder genau die treffen ,die entlastet werden sollten ,ist dem Hugo wohl net klar !! Meine Schwiegermutter lebt von der Miete die sie über die 2 Apartements reinholt. denn mit 256000 Bolivar ( ca 80 Euro ) kann man auch da net leben. Sollte sie mehr Steuern zahlen ,legt sie die natürlcih auf die Miete drauf und es trifft die Mieter Herr Chavez !!

Aber nicht nur das !!

Jetzt sollen die Vermieter quasi enteignet werden !! Invasionsgesetz !! Jeder der zur Miete wohnt ,beschlagnamt einfach die Wohnung und sagt ,das ist meine !!!

Es gab in Venezuela in den letzten 10 Jahren keine größeren Investitionen mehr und mit der Enteignung ganzer Bevölkerungsschichten ,sollte auch die nächsten 10 Jahre nix passieren.

Warum erzähl ich das hier ? Ganz einfach. Um jedem zu zeigen ,das es da unten keine Sicherheit gibt ,für Deine Investitionen . Vielleicht gab es die mal ,aber das ist vorbei !

Das Chavez ( der Präsident ) nun eine Diktatur hat ,sollte auch dem Letzten klar werden .Er wird ( bereits angekündigt ) 80 % der Verfassung ( und Venezuela hat ja wenigsten eine ,nicht wie Deutschland ) zu seinen Gunsten ändern. Quasi wird er Alleinherrscher .Er kann ohne Bewilligung der Abgeordneten Gesetze erlassen oder streichen! Hallo Korruption !!!

Wie weit geht die Verstaatlichung noch ??? Kann nur jedem raten ,der wirklich da hin will ,behaltet euer Konto in Europa !!

MfG Jens

arnego2 · Moderator Beiträge: 750 Ort: Karibikinsel Margarita

Hallo Jensh68
ist dir langweilig oder warum schreibst du hier?

Zitat:

Irgendwie wird da nun alles verstaatlicht, ohne entsprechendes Parteibuch gibt es keine Jobs mehr in staatlichen Betrieben oder Verwaltung! Erinnert mich stark an die DDR !!

Das ist schon wieder eine Verallgemeinerung und wird nur aus dem Hörensagen vermutet. Halo Presidente, die Sendung des Presi am Sonntag?

Zitat:

Und außerdem wird es auche keine Wahlen mehr geben.

Und noch eine Vermutung mit negativer Meinung.

Zitat:

...man hätte von staatswegen nur 49% der Firmen ,ist aber nicht ganz so ! Der Staat hat sich ein Vetorecht eingebaut !

Das ist bei 51 % Aktienmehrheit in der Wirtschaft recht normal.

Zitat:

Jetzt sollen alle Supermärkte und Fleischerein dran sein!!

Und woher kommt das, weil einige das Fleisch horten um es dann zu höheren Preisen verkaufen zu können. Wieder mal etwas aus dem Halo Presidente gehört?

Zitat:

Die Mehrwertsteuer wird in vielen Bereichen auf 6 oder 0 % gedrückt und dafür dürfen alle mehr Steuern zahlen ,die ein 2. Auto haben oder eine Wohnung vermieten. Das die Steuern wieder genau die treffen ,die entlastet werden sollten ,ist dem Hugo wohl net klar !!

Und wieder mal ohne selbst zu recherchieren, wie so etwas ohne Zentralregister der Fahrzeuge möglich wäre, wiederholt als ob das Wort des Presidenten jetzt Gesetz ist. Soweit sind die meisten seiner Ideen untergegangen.

Zitat:

Jetzt sollen die Vermieter quasi enteignet werden !! Invasionsgesetz !! Jeder der zur Miete wohnt ,beschlagnamt einfach die Wohnung und sagt,das ist meine !!!

Und noch einmal etwas negativ ausgelegt. Es ist doch wirklich nicht schwer zu verstehen das es eine große Lücke zwischem Gesagtem und Verwirklichtem gibt. Und so wird dann jeder Neueigentümer auch gleich wieder enteignet?

Zitat:

Es gab in Venezuela in den letzten 10 Jahren keine größeren Investitionen mehr und mit der Enteignung ganzer Bevölkerungsschichten ,sollte auch die nächsten 10 Jahre nix passieren.

Na woher kommen den diese Quellen? Erölinvestitionen hat Venezuela bei den Erölpreisen nun wirklich nicht nötig. Die Regierung hat sehr viel Geld, was man unschwer erkennen kann, bei diesem Spendierverhalten.

Zitat:

...das es da unten keine Sicherheit gibt,für Deine Investitionen!

Sicherheit die gibt es nirgends. Die Bahn und Post von Steuergeldern erbaut und dann an die Private Industrie verhökert. Das tolle der Politik, man kann sagen was man will und die Gesetze machen etwas anderes draus.

Zitat:

Das Chavez ( der Präsident ) nun eine Diktatur hat ,sollte auch dem Letzten klar werden .Er wird ( bereits angekündigt ) 80 % der Verfassung ( und Venezuela hat ja wenigsten eine ,nicht wie Deutschland ) zu seinen Gunsten ändern. Quasi wird er Alleinherrscher. Er kann ohne Bewilligung der Abgeordneten Gesetze erlassen oder streichen! Hallo Korruption !!!

Nun bei jeder Presidentenwahl gibt der Kongress Ermächtigungsgesetze raus, das war hier schon immer so und fing irgendwann in den 60 Jahren an. Übrigens die Korruption hat Chavez auch nicht erfunden. Und was er ankündigt und letzendlich tut das bleibt abzuwarten. Ob er dich allerdings wieder einreisen lässt bei den anklagenden Tonfall? Na ich weiss nicht.

Wird der Halo Presidente auch in Deutschland gesendet oder bekommst du das per Telefon oder Email Wiedergabe?

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Jensh68 · * * * Beiträge: 47 Ort: Guarenas / Venezuela

JAJA !!

Lach mich tot ! Also da ist nix vom HörenSagen sondern sehr wohl recherchiert !!

""Das ist schon wieder eine Verallgemeinerung und wird nur aus dem Hörensagen vermutet. Halo Presidente, die Sendung des Presi am Sonntag?"" Eben nicht ,genauso wenig ,daß es keine Wahlen mehr gibt !! Chavez hat sich das ewige Präsidentenrecht selbst eingeräumt !! Es ist nun mal so ,ob es dir gefällt oder net!!

Und was du von Wirtschaft verstehst oder nicht ,weiß ich nicht !! Sieht mir so aus ,als ob du gar keine Ahnung hast ! Wenn ich nur 49 % halte bin ich keine Haupteigentümer !!

Es ist wie immer !! Wenn dir ein Beitrag nicht gefällt ,versuchst du alles in lächerliche zu ziehen oder aber denkst ,daß nur du und niemand sonst etwas von Venezuela versteht !

Ich denke mal ,daß mein Schwager der in Caracas wohnt ,mehr vom Land weiß und auch mehr versteht als du ! Und wenn er mir sagt ,daß mittlerweile an allen Posten nur noch Chavistas sitzen ,dann ist das wohl so !

Zum Thema Lebensmittelhortung oder Fleischhortung ,wie du es so schön nennst ! Was man nicht hat ,kann man nicht horten ! Es gibt keine staatlichen Lebensmittelmärkte ( mal abgesehen von diesen Lachnummern) ,sondern nur private ! International kauft man nun mal in Dollar oder Euro ein . Und ein Land das alles importiert oder besser importieren muß, hat da halt schlechte Karten!

du hast mir mal vorgeworfen ,das ich ein Miesepeter wäre ! Sorry ,ich bin nur Realist ! Du hast mir auch vorgeworfen ,das ich unfair in der Diskussion wäre ....hmm............ Ist schon eigenartig !
Ich muß mir gefallen lassen ,daß du mich Miesepeter nennst ,mich von dir fragen lassen , ob ich lange Weile habe u.s.w.... !!

Ich bin den ganzen Tag am lachen ,ein überaus positiv eingestellter Mensch ( und das sagen sogar die Venezolaner ) .Ich weiß nicht ob es der richtige Weg ist ,einen Swingerclub gut zu finden in Porlamar und wenn man dann sagt : das man das nicht mag .ist man ein Miesepeter !

Die Sendung die du ständig nennst ,kenn ich nicht ,aber ja ich kann venezolanisches TV schauen über Internet!!

Ich war auch in anderen Foren (nur um zu lesen) ,und da war die Kritik viel schärfer als meine ,allerdings war dort alles sachlich.Warum gibt es nur hier und im Forum von Paraguay diese Probs ??

Dracul · Ehemaliges Mitglied

weil hier viele "Möchtegerns" und "Klugscheisser" rumrennen, die denken, sie haben die Weisheit mit dem Löffel gefressen.

Ekelhafte Sorte "Mensch" aber, muss man mit leben. Auf dieses Geschwätz würde ich überhaut nichts geben, einfach ignorieren.

Sind eh immer die gleichen Kandidaten.

arnego2 · Moderator Beiträge: 750 Ort: Karibikinsel Margarita

Hallo dracul,
ich möchte dich bitten deinen Ton zu mässigern. Schimpfwörter brauchen wir in diesem Forum nicht. Danke!

Hallo Jensh68,
nun gut sachlich gesehen ist es nicht so das man wenn man auf den Schwager hört es als gut recherchiert sehen kann, zumindest in meiner Erfahrung. Ob der Schwager besser weiss was los ist weiss ich nicht aber ich glaube nicht das alle Posten von Chavisten gehalten werden, ich schätze mal das er nicht alle Beamten kennt. Hier ist es sowie anders als in Deutschland wo einer seine Meinung vertritt. Als Ausländer kann es dir passieren das die Leute von Anfang an annehmen das du gegen einer Seite stehst, sei es gegen die Regierung, da die Mehrheit der Ausländer gegen den Präsidenten zu sein scheint oder gegen die Opposition um dann gegen die Partei zu schimpfen bei der sie annehmen das Sie auf deiner Seite stehen.

Zitat:

Was man nicht hat ,kann man nicht horten

da ist was dran, nur hier wird im Zuge der Preissteigerungen gern gehortet. Alles wird hier auch nicht importiert sondern und das Dank der Politik der Regierung es wird national mehr produziert als vor ein paar Jahren. In Foren gibt es sehr häufig negative Meinungen, allerdings haben viele der Gescheiterten Selber Schuld und suchen sich zu entschuldigen indem sie das Land und seine Bevölkerung beschuldigen. Foren sind auch Recht zweifelhaft wenn es um Informationen geht. Es sind ja nun einmal Meinungen die man so schreibt. Meine sowie auch deine. Ob du Realist bist das kann ich nicht beurteilen. In letzter Zeit hört man nicht viel Positives von dir zumindest wenn es um Venezuela geht. Dabei nicht in Venezuela zu sein hilft wirklich nicht.

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Jensh68 · * * * Beiträge: 47 Ort: Guarenas / Venezuela

Oki !!

Ich glaube schon ,daß wir beide das selbe denken ,nur ist meine Art etwas zu sagen, direkter als Deine !! Natürlich ist in Venezuela unheimlich viel toll. Bin ja nicht umsonst jedes Jahr 2 Monate da ,aber wie ich schon sagte : Wer investiert oder investieren möchte ,soll sich keine Illusionen machen !!

Es ist hart und mit einer kleineren Invasion sollte man anfangen !!

Wenn ich das sage ,dann nur aus einem Grund !!

Sicherheit gibt es nirgendwo ,da hast du Recht ! Aber in Venezuela gibt es davon noch weniger .

Also wer denkt ,er könne sich vertrauensvoll an die Polizei oder einen Anwalt wenden ,der hat sich getäuscht.
Und über Sicherheit und so weiter .braucht man nicht reden !!

Das Problem ist ganz einfach!! Was soll ich positives berichten ,wenn es da nicht so viel gibt ?? ( ich sagte immer schon ,daß die Isla nicht zu Venezuela gehört - vielleicht per Landkarte ) Die Stimmung ist mies und wird jeden Tag mieser ,alle die ich kenne ,schreiben das nun mal und sie sind alle Venezolaner !!

MfG Jens

palmera · * Beiträge: 7

Hallo,
ich war bisher noch nicht in Venezuela , und kenne auch die
Isla Margarita nicht. aber ich habe mein flugticket nach Polamar
gekauft. ich bin sehr neugierig auf die Insel .
falls mir jemand gute tips geben kann / möchte, was ich unbedingt
kennen lernen sollte, würde mich das sehr freuen. bin vom 22.6.07 bis 23.7.07 auf der insel. falls sie mir gefällt. wenn nicht, werde
ich mir das festland ansehen.
Politisch bin ich sehr stark interessiert .
mir gefällt die derzeitige Politik, wobei ich gleichzeitig der meinung
bin, daß Chavez keine wirkliche chance hat, seine ziele zu erreichen.
aus vielen verschiedenen weltzeitungen , die ich las, seit Chavez
Präsident ist, weiß ich, daß USA mit sehr viel US-Dollar, gruppen
in Venezuela sponsert , die sich gegen die politik von Chavez richten sollen. Venezuela steht auch auf der liste der Feinde der USA ! das system soll von innen heraus destabilisiert werden.
so wie das im Irak gerade gemacht wird, oder im Sudan oder ....
Teile und Herrsche ! so haben es damals schon die alten Römer
gemacht. daß es funktionieren kann, wenigstens im Sinne der USA zeigt sich in Jugoslawien und anderen teilen der welt.

ich habe eben diesen artikel in der russischen nachrichtenagentur
gefunden, den ich hier mal ins forum stellen möchte.

ich sende freundlichen gruß von der Isla La Palma

Politik - International
Venezuela steht vor einer Wirtschaftskrise - El Universal
14:17 | 12/ 06/ 2007

BUENOS AIRES, 11. Juni (RIA Novosti). Galoppierende Inflation und wachsende Importe von Bedarfsgütern aus dem Ausland sind seit Monaten Merkmale der venezolanischen Wirtschaft, schreibt die venezolanische Zeitung "El Universal" in ihrer Montagausgabe.

In den vergangenen zwölf Monaten stiegen die Lebensmittelpreise in Venezuela um 30,2 Prozent, Fahrkarten im öffentlichen Verkehr wurden um ein Viertel und die medizinische Behandlung um 18,2 Prozent teurer, stellt die Zeitung fest.

Die hohe Inflation wurde laut "El Universal" durch "populistische Schritte" von Präsident Hugo Chavez verursacht. Hierzu zählen die Aufstockung der Sozialausgaben, zahlreiche Subventionen und die unbegründete Erhöhung von Arbeitslöhnen und Besoldung für Beamte und Armeeangehörige vor dem Hintergrund der sinkenden Industrieproduktion.

"Die hohe Inflation, der defizitäre Staatshaushalt und riesige Einfuhren von Bedarfsgütern aus dem Ausland bringen Venezuela an den Rand einer Wirtschaftskrise", schreibt die Zeitung weiter.

Nach der Verstaatlichung von Energieunternehmen und nach der Ankündigung der venezolanischen Staatsführung, das Land könne aus dem Internationalen Währungsfonds austreten, wagen ausländische Investoren keine Einsätze in Venezuela.

Laut unabhängigen Wirtschaftsexperten wird Venezuela in diesem Jahr wahrscheinlich von einer Krise verschont bleiben. Doch 2008 erwarte das Land eine Abwertung seiner Nationalwährung und womöglich die Einführung von Lebensmittelkarten nach Beispiel Kubas.

palmera · * Beiträge: 7

Hallo,
liest denn hier niemand mehr ?
habe eben diesen interessanten artikel von heute gefunden :

13. Juni 2007, 02:03, NZZ Online

Chávez plant Einkaufstour in der Schweiz
Einladung des Föderalismus-Instituts geht auf das EDA zurück

Was eine Dürrenmattsche Groteske sein könnte, geht bald in der realen Politik über die Bühne. Hugo Chávez besucht im Juli ein Föderalismus-Seminar in Freiburg und bietet der Wirtschaft Milliardenaufträge an. Als Gegenleistung erwartet er vom Bundesrat Kooperationsabkommen und gute Miene zum revolutionär-kapitalistischen Spiel.

Venezuelas Präsident Hugo Chávez (Bild Reuters)

sig. Hugo Chávez ist ein spendabler Gast, aber auch ein schwieriger. Das Enfant terrible Lateinamerikas wirft auf Auslandreisen mit Petrodollars um sich und sorgt für Tumulte, Provokationen und Verstimmungen diplomatischer und anderer Art. Mit anderen Worten: Wenn man Chávez einlädt, sollte man es diskret tun und sich selbst nicht ins Rampenlicht stellen. Diesem Grundsatz folgend bat das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) den Staatsrechtler Thomas Fleiner, den Anführer der «bolivarischen Revolution» zu einem Seminar über die direkte Demokratie am Institut für Föderalismus nach Freiburg einzuladen. Eva Schmassmann, Mitarbeiterin am Institut, bestätigt, dass das EDA die Einladung angeregt hatte.

Vorlesung in Freiburg
Da Fleiner seit längerem die venezolanische Regierung bei der Umsetzung einer Reform der Volksrechte berät und dabei vom EDA finanziell unterstützt wird, gibt es zwischen dem vorgeschobenen und dem wahren Gastgeber nur einen subtilen Unterschied. Zudem sandte der Professor die «private» Einladung nicht direkt nach Caracas, sondern ins Bundeshaus West. Von dort wurde die heisse Kartoffel mit diplomatischer Post nach Venezuela spediert, mit einem Begleitbrief der Bundespräsidentin, die sich bereit erklärte, Chávez am Rande der Veranstaltung am Institut für Föderalismus gewissermassen en passant zu treffen.

Für die Unterrichtenden in Freiburg wäre ein Seminar für einen Staatspräsidenten, der im Januar das Parlament auflöste und seither mit diktatorischen Vollmachten ausgestattet ist, sicher eine besondere Herausforderung. Für eine gründliche Schulung fehlt allerdings die Zeit. Wie Eva Schmassmann vom Institut für Föderalismus sagt, wird Chávez nur wenig Zeit an der Universität verbringen und dabei nicht nur die Schulbank drücken. Wie es seinem Naturell entspricht, wird der Gast selbst eine Vorlesung halten. Die venezolanische Botschaft in Bern habe den Besuch bestätigt, so Schmassmann. Chávez wird im Rahmen einer längeren Auslandreise voraussichtlich vom 1. bis 3. Juli in der Schweiz sein. Das Datum seines Auftritts an der Universität Freiburg steht noch nicht fest.

Handfeste Interessen auf beiden Seiten
Obwohl Calmy-Rey für die Einladung eine Unterschrift und Thomas Fleiner das Lokal beisteuerten, geht der Chávez-Besuch vor allem auf Wunsch der Exportwirtschaft zurück. 250 Schweizer Unternehmen sind in Venezuela tätig, und auf der Rangliste der Direktinvestoren figuriert die Schweiz auf dem dritten Platz. Einige dieser Firmen befürchten, durch die auf Abstand bedachte Politik Berns von lukrativen Aufträgen ferngehalten oder aus dem venezolanischen Markt gedrängt zu werden, der zurzeit zweistellige Wachstumsraten aufweist. Finanzielle Sorgen hat Venezuela zwar nicht, doch das Land ist politisch isoliert und bestrebt, ihr Beziehungsnetz über die international geächteten und die ärmsten Staaten hinaus weiterzuentwickeln. Venezuela wiederum hat ein Interesse an Technologien und Know-How insbesondere aus Europa, um die erdöllastige Volkswirtschaft weiter zu entwickeln und die Infrastruktur des Landes zu verbessern.

Vertreten werden die Schweizer Unternehmen durch die Berner PR-Agentur Furrer Hugi & Partner, die inzwischen auch ein Mandat der venezolanischen Regierung hat. Wie der Teilhaber Lorenz Furrer erklärt, möchte Chávez keine Staatsverträge mit der Schweiz aushandeln, sondern das Investitionsklima durch Kooperationsabkommen, gemeinsame Arbeitsausschüsse oder Eigentumsgarantien verbessern. Konkret in Planung ist ein Rahmenabkommen über das Transportwesen, das festlegt, wie ausländische Firmen sich an der Modernisierung des öffentlichen Verkehrsnetzes beteiligen können. SVP-Nationalrat Peter Spuhler, dessen Stadler Rail auf grössere Aufträge hoffen darf, hatte sich an vorderster Front für den Besuch des sozialistischen Revolutionsführers eingesetzt. Mit grosszügige Investitionsbedingungen und Garantien kann offenbar auch die Uhrenindustrie rechnen, da Venezuelas Regierung versucht, Unternehmen aus dieser Branche für Kooperationen zu gewinnen.

Die offizielle Schweiz tut sich mit der Einladung schwer, auch nachdem sie ausgesprochen ist. Im Volkswirtschaftsdepartement weiss man vom Chávez-Besuch offiziell nur aus den Medien. «Wenn wir eine entsprechende Anfrage aus Venezuela erhalten, prüfen wir sie», sagt Sprecherin Evelyn Kobelt. EDA-Kommunikationschef Jean-Philippe Jeannerat räumt immerhin ein, dass Vorbereitungen getroffen werden – im Zusammenhang mit der Demokratieförderung in Venezuela.