Auswandern

ncgriwi · * Beiträge: 7 Ort: Köln

Hallo,

bin neu und direkt positiv beeindruckt von der Seite, schön, dass es sowas gibt und interessant, wieviele sich doch für die kleinen Inseln interessieren...

Ich bin gelernter Industriekaufmann, habe inzwischen 8 Jahre Berufserfahrung im deutsch- und englischsprachigen Debitorenbereich sowie im reporting und Statistiken erstellen. Habe Erfahrung in SAP, Oracle, AS400 und natürlich mein Steckenpferd Excel...ich spreche deutsch u englisch fließend, Spanisch leider noch gar nicht....

Meine Frau ist gelernte Friseurin, leider bisher auch kein Spanisch....

Wie seht ihr unsere Chancen, nach FV oder Lanzarote zu ziehen und Arbeit zu finden?

Grüße und danke vorab für eure Antworten

Ilona & Ralf

colon · Moderator Beiträge: 583 Ort: Islas Canarias

Hola,

grundsätzlich kann man sagen, dass der Arbeitsmarkt gerade auf Fuerteventura und Lanzarote extrem angespannt ist - Arbeitslosenquote 30% und mehr. Um überhaupt Chancen zu haben, ist fast immer Spanisch erforderlich.

Für Reporting und Statistik sehe ich auf den Kanaren keine Chancen. Mit Programmierkenntnissen vielleicht, wenn man auch (gut) Spanisch kann. Aber einen nennenswerten Arbeitsmarkt dafür gibt es auf den kleinen Inseln nicht. Wenn überhaupt, käme dafür Gran Canaria als Wirtschaftszentrum der Kanaren in Frage. Am besten ist es, wenn man europäische Kunden hat, für die man vonden Kanaren aus programmieren kann. Das machen viele Deutsche Einwanderer so.

Als Friseurin hat man trotz des Überangebotes von Friseursalons noch gewisse Chancen. Auf Fuerteventura und Lanzarote sieht es aber wegen des zurückgangenen Touristengeschäftes für das Friseurgeschaft besonders schlecht aus. In jedem Fall und egal auf welcher Insel ist die Entlohnung minimal. Anstellungen halte ich für so gut wie ausgeschlossen, man kann nur freiberuflich arbeiten. Ein üblicher Monatsnettoverdienst bei 40 Std.Woche dürfte dann bei um die 400 Euro netto liegen.

Saludos de las Islas Canarias

siggi_siggi_siggi · Erstellt: 05.08.10, 17:04 Betreff: Re: suche Job auf Fuerte oder Lanzarote

Zitat: colon

Ein üblicher Monatsnettoverdienst bei 40 Std.Woche dürfte dann bei um die 400 Euro netto liegen.

Das sind ja bald ukrainische Verhältnisse! Davon kann man leben? Ich vermute nicht, da sich die Preise wohl kaum auf ukrainischem Niveau bewegen. Also warum arbeiten dann Menschen für dieses Geld? Verwunderung!

Gruß
Siggi

colon · Moderator Beiträge: 583 Ort: Islas Canarias

Zitat: siggi_siggi_siggi

Zitat: colon

Ein üblicher Monatsnettoverdienst bei 40 Std.Woche dürfte dann bei um die 400 Euro netto liegen.

...
Davon kann man leben?...Also warum arbeiten dann Menschen für dieses Geld? Verwunderung!

Ein Einwandererpaar z.B. kann auf den Kanaren mit ca. 1.000 Euro überleben, ab 1.500 Euro im Monat leben, und ab 2.500 Euro monatlich "normal-bürgerlich" leben. Das Familieneinkommen von Canarios liegt aber oft nur bei 800 Euro netto / Monat, was denen aber wegen anderer Strukturen durchaus ausreichen kann.
Die Einkommen sind hier zwar niedrig, aber die Einheimischen haben oft beträchtliche Vermögen (Wohneigentum und anderes Immobilienvermögen z.B. und für en neuen Mercedes wird oft z.B. eine Drittwohnung verkauft oder beliehen). Einwandernde Ausländer sollten sich deshalb damit erst garnicht vergleichen (oder selbst Vemögen mitbringen haben)

Der Durchschnittsverdienst auf den Kanaren liegt zur Zeit bei ca. 1.400 Euro / Monat. Es gibt aber einige Berufsgruppen, die (u.a. wg. des Mangels an Ausbildungsmöglichkeiten) die besondres häufig ausgebildet werden. Dazu gehören z.B. Softwareingenieure, Köche, Friseure.

Softwareingenieure haben hier einige berufliche Möglichkeiten, gehen aber auch häufig weg aufs Festland, wo deutlich besser bezahlt wird und die Jobs anspruchsvoller sind.

Für Köche besteht durch den Tourismus viel Bedarf, aber da werden auch meistens nur ca. 1.100 Euro brutto (ca. 900 Euro netto)/Mon. verdient.

Friseure gibt es jedoch wie Sand am Meer und jedes Jahr werden neue Friseure in grosser Anzahl neu ausgebildet. Die können auch kaum weggehen, drücken also auf den Kanaren immer mehr auf den Arbeitsmarkt. Diese Leute müsse aber für ihre 400 Euro auch nicht den ganzen Tag "arbeiten", sondern verbringen mangels Kundschaft ihre Arbeitszeit meistens im Wartestand. Und es ist doch interessanter in netter Umgebung bei (fast) immer gutem Wetter unterwegs zu sein, etwas zum Familieneinkommen beizutragen, ab und zu mit Kundinnen ein Schwätzchen zu halten, als langweilig zuhause zu hocken ;-).