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Auswandern-Uruguay ! Die Alternative zu Europa ?
Ein Forum über das Auswandern nach, bzw. Einwandern und Leben in Uruguay
Über Uruguay gibt es kaum Informationen in Bezug auf die Einwanderung und das Leben als Europäer dort. Falls man sich entschließt aus Deutschland wegzuziehen, ist unserer Meinung nach Uruguay eine echte Alternative zu den typischen europäischen Auswanderländern am Mittelmeer, wie z.B. Spanien, Italien, Frankreich etc. Die Bevölkerung besteht zu 100% aus europäischen Einwanderern und das Klima entspricht dem in Südspanien bzw. dem in Südafrika (Western Cape - Kapstadt).
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Autor |
Beitrag |
nibeljunge
Experte ![](http://files.syk.de/c/img/rank/5.gif)
Beiträge: 894
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Erstellt: 06.12.06, 18:08 Betreff: Tag 7 |
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Heute gehe ich nach Cabo Polonio, das Hippie Kolonie, die ohne Strom auskommt. Man darf dort nich selber hinfahren, entweder man läuft oder man lässt sich fahren von Unternehmen, die eine spezielle Lizenz besitzen. Ich meine, dass man zu einer Hippie Kolonie nur zu Fuss hin kann, alles andere wäre witzlos. Der Weg entlang der Küste soll ca 12 km lang sein, Querfeldein sind es vielleicht 8 und man kann es in 2 - 3 Stunden schaffen, was mich die angegebene Distanz ein wenig anzweifeln lässt. Ich bin dann doch mal so vorsichtig und creme mich ein, ja sogar einen Hut kaufe ich mir. Ein halber Liter Wasser kommt mit und eine Windjacke für den Fall, dass die Bedingungen sich später ändern.
Los geht’s bei bedecktem Himmel, ich habe angenehme Bedingungen erwischt, nicht zu heiss, mehr oder weniger windstill.
Der Weg führt mich über die Wanderdünen, die deswegen so heissen, weil sie ihre Lage ändern. Der Wind bläst den Sand auf einer Seite hoch und auf der anderen fällt dieser wieder herunter. Allerdings wandern die Dünen recht langsam, so dass man sie in normalem Tempo einholen kann. Recht schnell bin ich an und auf der höchsten Düne. Von hier kann man Valizas gut überblicken. Ich mache ein Foto mit Selbstauslöser bei dem ich den Sand an meine Kamera klopfen höre. Dann geht es weiter.
Hier gleich ein Tip für diejenigen, die auch mal da hin wollen: Geht nicht den zwei Argentiniern hinterher, die wollen nämlich gar nicht nach Cabo Polonio, das stelle ich selbst erst viel später fest.
Der Sand ist gar nicht heiss und auch die Steinplatten, die hier und da mal aus dem Sand hervorschauen sind eher kühl. Es gibt 3 Arten von Boden, guten, schlechten und gemeinen. Der gute ist fest und einfach begehbar, der schlechte weich und ich komme nur barfuss gut voran und der gemeine ist eher weich, aber weil er Pflanzen mit kleinen Stachelkugeln hat, muss ich die Flip Flops (brasilianische Gummi-Jesus-Latschen) anziehen. Das gemeine ist, speziell wenn man ein wenig geschwitzt hat, dass man in den Boden ein wenig einsinkt und mit dem nächsten Schritt eine gewisse Spannung in der Latsche erzeugt, die dann beim an-den-Fuss-zurückschlagen Sand mit nach oben wirft, welcher am verschwitzen Körper kleben bleibt. Um diesen Effekt zu minimieren ziehe ich alle paar Meter Latschen an und Latschen aus.
Jetzt bekomme ich die Quittung für meinen Gedanken "kauf ich mir halt ne neue" als ich an die theoretische Möglichkeit eines Kamera Defektes durch Sandeinwirkung dachte. "SYSTEM ERROR" heisst es da und es dauert eine Zeit lang bis sie wieder funktionstüchtig ist. Bis dahin verpasse ich die Gelegenheit den Steinigen Berg aufzunehmen, von dem aus mal Cabo Polonio gut erkennen kann.
Ich bin gespannt wen ich da so treffe. Gibt es nur junge Hippies oder auch alte und wie lange sind die schon da? Was macht man den ganzen Tag ohne Strom, wovon leben die da? Kaufen die Lebensmittel und sonstige Artikel ein oder machen sie alles selbst? Wie wird man mich empfangen, schlachten sie ein Schwein zu meinen Ehren und wird der Jahrestag meiner Ankunft in Zukunft gefeiert werden?
Ich gehe zum Strand und dort entlang, vorbei an einer Vielzahl toter Robben, bis ich an die ersten Häuser komme. So kann es sein, 10 m² Haus und eine Kuh davor, dazu der Strand vor der Tür. Alle Konstruktionen sind abenteuerlich, aber für die Hippies wohl ausreichend, doch wo sind die? Ich höre in der Distanz laute Rufe, geh ich gleich mal hin. Zuerst noch eine Runde drehen um die lustigen Buden. Als Kind er haben wir so etwas auf dem Feld gebaut, so als Strassenbandenhauptquartier bis es mal einer abgefackelt hat. Auf dem Vordach eines Hauses sitzt eine Frau, ich gehe mal hin und siehe da: kein Hippie! Französin aus Marseille, die im Januar bei Bariloche Handarbeiten zusammen mit ihrem argentinischen Freund verkaufen will. Sie ist erst kurz hier, mietet das Häusschen und weiss nicht viel über diesen Ort.
Ich gehe durch einen fast leeren Ort der, je näher man zum Leuchtturm kommt, immer mehr Charme verliert. Es wird kommerzieller und die Bauten solider. "Hostel", "Restaurant", "Restaurant" ... Und immer noch keiner zu sehen. Ich gehe zu den rufen und stelle fest, dass es sich um Schreie einer Robbenkolonie handelt, der man sich bis auf wenige Meter nähern kann. Das ist mal wieder schön!
Den Leuchtturm muss ich nicht rauf, ich suche mir ein Restaurant aus und starre auf die Preise, die in etwa so hoch sind wie in Punta del Este. Das Essen ist zwar ok, aber die Kellnerin auch nicht von hier. Ich muss erkennen, dass es gar keine Hippies gibt hier, dass alle Häuser zu mieten sind, Strom und TV vorhanden sind, ja sogar eine kleine Polizeistation und das ganze nur ein weiterer Ferienort an der Küste ist, wenn auch einen Hauch anders. Hätte ich dass mal vorher gewusst, dann hätte ich die 120 Pesos bezahlt und mir die Lauferei gespart.
Ich sehe noch die Fischer zurückkommen mit recht leeren Schiffen und ruhe mich noch ein wenig aus, bevor ich den Rückweg antrete. Nach 90 Minuten bin ich wieder in Valizas, lasse noch mein Moped reparieren und esse eine Kleinigkeit. Wenn ich ausgeruht bin entscheide ich wann es wohin weiter geht.
Biscotches 11 Pesos Hut 150 Pesos Mittagessen (Garacon mit Kartoffel) 160 Pesos 1l stilles Wasser 15 Pesos 1 Birne 8,50 Pesos Mopedreparatur 100 Pesos Tüte Alfajores 22 Pesos
http://www.AmericaDoSul.de
____________________ Miet mich!
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