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Auswandern-Uruguay ! Die Alternative zu Europa ?
Ein Forum über das Auswandern nach, bzw. Einwandern und Leben in Uruguay
Über Uruguay gibt es kaum Informationen in Bezug auf die Einwanderung und das Leben als Europäer dort. Falls man sich entschließt aus Deutschland wegzuziehen, ist unserer Meinung nach Uruguay eine echte Alternative zu den typischen europäischen Auswanderländern am Mittelmeer, wie z.B. Spanien, Italien, Frankreich etc. Die Bevölkerung besteht zu 100% aus europäischen Einwanderern und das Klima entspricht dem in Südspanien bzw. dem in Südafrika (Western Cape - Kapstadt).
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Autor |
Beitrag |
Billy
Stammgast
Beiträge: 23
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Erstellt: 05.05.09, 05:10 Betreff: Re: Auswandern: Warum Uruguay und nicht Argentinien? |
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Hallo Biggi,
wir sind auf Uruguay gestoßen weil es es uns "übersichtlicher" erscheint als Argentinien. Für uns entscheidende Faktoren sind die Möglichkeit ein Dauervisum zu bekommen, eine vernünftige medizinische Versorgung und eine halbwegs gute Infrastruktur - hier reicht es mir wenn die Hauptstraßen o.k. sind. Auch auf Schnee und Frost im Winter haben wir nach 6 Jahren in den Tropen nicht unbedingt Lust, aber ein gemäßigteres Klima ist o.k.
Auto würden wir eben ein neues kaufen, ich denke das ist bei der Preispolitik vernünftiger als einen teuren alten Wagen mit viel Kilometer zu kaufen wo dann sofort die Reparaturen losgehen. Und den kann man dann einige Jahre fahren.
Es wird immer wieder geschrieben, Uruguay ist nicht spektaluär, zum Teil langweilig. Und wie in jedem Schwellenland muß man sich darüber klar sein das einem nicht alles wunderbar gefallen wird und die Wege und Erledigungen mühsamer sind als in Deutschland. Man braucht für alles mehr Zeit. Das Paradies gibt es nirgends. Aber sind wir mal ehrlich, in welchem Radius spielt sich denn der Alltag ab - in jedem Land, auch in Deutschland? Ich würde mal sagen innerhalb von 20 km - 30 km was das tägliche Leben betrifft, oft sogar weniger. Wenn mal die ersten zwei Jahre vorbei sind in einem Land, wenn man sich ein wenig auskennt und hoffentlich halbwegs die Sprache gelernt hat, kehrt auch der Alltag ein. Und da liegt es an jedem selber ob er mit sich klarkommt. Ich glaube nicht das das nur am Land liegt. Natürlich ist ein Sonnenaufgang am Kilimandscharo spektakulär, aber wenn man ihn jeden Morgen hat ist er Alltag, zugegeben ein schöner. Aber vielleicht hat man ihn dann schon so oft gesehen das man lieber länger schläft.
Man muß sich selbst klar sein, was man will. Ein Land kann natürlich Erwartungen erfüllen oder auch nicht. Aber so wie sich der Mensch im Laufe der Jahre verändert, verändern sich auch Länder und Preise. Wer mit einem knappen Budget kommt und denkt die Preise für die Lebenshaltung sind in 5 Jahren noch die gleichen wird vermutlich unangenehm aufwachen. Auch in Deutschland entkommt man da nicht.
Wenn ich arbeiten müßte, würde ich Uruguay nicht in Betracht ziehen. Aber so suchen wir ein ruhiges, politisch halbwegs stabiles Land (was sich auch verändern kann), mit nicht zu hoher Kriminalität das noch Platz hat. Ich bin der Typ "my home is my castle", d.h. wenn ich mit meinen Hunden 2 - 3 Stunden am Tag laufen kann und meinen Garten habe und mich viel in der Natur aufhalten kann, bin ich happy. Vielleicht zwei Pferde, dann brauche ich noch viele Bücher, ein paar nette Bekannte und natürlich meinen Mann. Aber das ist mein Grundanspruch mit dem ich gut leben kann. Wenn man neu wo hinkommt ist man erstmal auf sich selber gestellt, das mit dem Bekanntenkreis dauert. Man versteht sich ja nicht automatisch mit jedem nur weil man sich weit weg von Deutschland trifft.
Mein Mann ist kein so Stubenhocker, er will auch mal in die Stadt, ein wenig bummeln, einen Kaffee trinken. Aber ich denke das wir das schon auf die Reihe bekommen, hat bisher immer geklappt. Und da der Geräuschpegel außerhalb Deutschlands wesentlich höher liegt würde ich z. B. nie ein Haus mit 1000 qm Grund kaufen um hinterher festzustellen das die Nachbarn von morgens bis abends volle Kanne das Radio laufen haben. Da braucht man nicht um 23 Uhr die Polizei anrufen, die interessiert das nicht. Nur ein kleines Beispiel was sein kann - aber nicht muß. Man kann ja auch mal nach Buenos Aires fliegen und ein paar Tage Großstadtflair schnuppern - sofern man jemand für seine Tiere hat.
Und da wir erstmal ein Jahr mieten wollen haben wir Zeit uns in Ruhe umzuschauen und uns erst dann festzulegen. Man kann nicht alles im voraus planen. Was ist wenn jemand stirbt? Wenn man plötzlich alleine dasteht? Kann und will ich dann alleine in diesem Land bleiben/leben? Alles Dinge die man vermutlich auch erst im Ernstfall entscheiden kann. Habe ich eben erst im Bekanntenkreis bei einer guten Freundin erlebt, deren Mann mit 52 Jahren ganz schnell verstorben ist. Und obwohl sie ihr Haus hier seit 20 Jahren hat, möchte sie nicht alleine darin leben. Was auch mit der Größe zusammenhängt, 400 qm Wohnfläche alleine sind echt groß. Lieber etwas kleiner und überschaubarer.
Anschauen und sich in Ruhe umschauen, die Sprache lernen und dann erst die endgültige Entscheidung treffen und finanziell auf der sicheren Seite sein. Dann hat man ein Gefühl für das Land und merkt schon ob man klarkommt oder nicht. Wobei ich da eigentlich keine Bedenken habe, weil es schon viel an einem selber liegt. Wer erwartet im Ausland Deutschland mit mehr Freiheiten vorzufinden der hat schon verloren. Nach meiner Erfahrung ist Deutschland eine Insel und im Rest der Welt läuft vieles anders. Wer sich darauf einlassen kann und will, wird bestimmt tolle und schöne und auch erstaunliche Erfahrungen machen. Und auch solche wo man nur mit dem Kopf schütteln kann. Aber das gehört dazu. Wir haben schon viel gelacht über Dinge die wir in Deutschland nie erlebt hätten. Und es gibt auch Dinge die nerven, das wird überall so sein.
In diesem Sinne, noch viel Glück auf Deiner Suche
Billy
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