Bagatelle
Forum für Wichtiges und Nichtiges
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks
wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW

Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2, 3, 4
Autor Beitrag
Pille1
Experte


Beiträge: 225
Ort: Hessen


New PostErstellt: 22.11.06, 12:37  Betreff: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Die Diskussionen nach einem Anschlag wie jetzt in NRW ähneln sich leider immer wieder, es wird erneut versucht alle Schuld dafür auf die Computerspiele zu lenken, damit man dann mit dem Thema durch ist.

Dabei liegt die eigentliche Ursache meines erachtens alleine in der Gesellschaftsstruktur verwurzelt. Wir erleben in unserer derzeitigen Lebens- und Arbeitssituation eine zunehmende Verohung, die Ignoranz dem nachbarn oder Kollegen gegenüber stellen alleine schon einen Diskussionspunkt dar. Aber ohne klare Konzepte in der Familienpolitik, die ein "normales" Heranwachsen der Kinder und Jugendlichen erlaubt, sowie Zukunftsperspektiven werden sich solche Vorfälle leider immer wieder wiederholen.

Das gesellschaftliche Versagen, das eigentlich dahintersteht, ist es was angegengen werden muß. Die erwähnten Computerspiele können einen gefestigten jungen Charakter sicher nicht dazu bringen andere zu Verletzen oder sich selbst zu töten.


Pille




____________________
Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
urania
Experte


Beiträge: 233


New PostErstellt: 22.11.06, 14:05  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

Pille

Ich sehe das wie Du.

Sicher gibt es höchst brutale Computerspiele. Vorstellbar ist auch, dass ein sich von allen verlassen und ausgegrenzter Jugendlicher sich in die Welt der Computerspiele flüchtet und diese vielleicht zu seiner Welt macht. Doch dass es soweit kommt, hat doch sicher noch ein paar tiefergehende Ursachen.

Müsste man nicht im Grunde da ansetzen: Warum fühlt der Junge sich ausgegrenzt? Wird er verspottet? Warum? Wie reagieren seine Eltern darauf, dass er sich mehr und mehr in sich selbst und seine von ihm gebastelte Welt, in der er sich nicht als Versager fühlt, zurückzieht? Wie die Lehrer, die das doch ebenfalls beobachtet haben sollten? War da keiner imstande, mal das Gespräch mit dem Jungen zu suchen? Keiner, der gemerkt hat, dass der Junge möglicherweise auch psychotherapeutische Beratung braucht? War denn das, was er ins Internet stellte (ich hab's nicht gesehen, nur in den Medien darüber gehört), nicht ein grosser Hilferuf?

Ich bin alles andere als ein Freund von Gewalt verherrlichenden Computerspielen und hätte sicher nichts gegen ein zumindest teilweises Verbot dagegen. Doch nicht aus den Gründen, die in diesem Fall nur Scheingründe sind.

urania





Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe.
(René Descartes)
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Susi
Experte


Beiträge: 258
Ort: NRW


New PostErstellt: 22.11.06, 14:15  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Pille1
    Die Diskussionen nach einem Anschlag wie jetzt in NRW ähneln sich leider immer wieder, es wird erneut versucht alle Schuld dafür auf die Computerspiele zu lenken, damit man dann mit dem Thema durch ist.

    Dabei liegt die eigentliche Ursache meines erachtens alleine in der Gesellschaftsstruktur verwurzelt. Wir erleben in unserer derzeitigen Lebens- und Arbeitssituation eine zunehmende Verohung, die Ignoranz dem nachbarn oder Kollegen gegenüber stellen alleine schon einen Diskussionspunkt dar. Aber ohne klare Konzepte in der Familienpolitik, die ein "normales" Heranwachsen der Kinder und Jugendlichen erlaubt, sowie Zukunftsperspektiven werden sich solche Vorfälle leider immer wieder wiederholen.

    Das gesellschaftliche Versagen, das eigentlich dahintersteht, ist es was angegengen werden muß. Die erwähnten Computerspiele können einen gefestigten jungen Charakter sicher nicht dazu bringen andere zu Verletzen oder sich selbst zu töten.


    Pille

Hi Pille,

Du schreibst, das gesellschaftliche Versagen, das eigentlich dahinter steht. Ja, ich glaube, dass man gerade da in Deutschland seit Jahren kläglich versagt.

Es gibt weitaus mehr Seniorenbegegnungsstätten als Jugendtreffs, es gibt mehr Altenwohnungen und Pflegeheime als Kindergärten und Kitas.

Es gibt mehr Freizeitmöglichkeiten für ältere Leute als für junge, denn bei letzteren fehlt immer irgendwie das Geld.

Es liegt auch sicherlich nicht nur am familiären Umfeld, wie ja der jüngste Fall erst bewiesen hat, denn dieser junge Mann kam aus einer "normalen" Familie.

Vorher fand das ja vorwiegend in Bayern statt und natürlich in den USA. Manchmal denke ich mir auch, wieso muss eigentlich alles negative aus diesem Land zu uns herüberkommen?

Aber betrachten wir doch bitte einmal das System in den USA? Ist man dort sozial? Fair? Nein, man ist alles andere als das, die Menschen werden zu sehr ihrem eigenen Schicksal überlassen, der Staat schleicht sich auch hier aus der Verantwortung. Wachsende Kriminalität und Gewalt sind da bereits programmiert.

Ist man hier fair, insbesondere Kindern und jungen Leuten gegenüber? Nein. Es kommt sicherlich nicht von ungefähr, dass immer mehr junge Leute psychisch labil werden oder? Woran liegt es? Mangelnde Fürsorge? Sowohl in den Schulen als auch privat? Überflutet mit zu vielen Reizen?

Möglich, aber es ist garantiert auch die Gesellschaft an sich. Die Intoleranz, die Ignoranz, der Egoismus vieler Menschen hier. Jeder denkt nur an sich und über allem thronen unsere Politiker. Wieso ist es allein hier in diesem Land nur so leicht möglich, die einzelnen Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufzuhetzen? Arbeitnehmer gegen Arbeitslose, Angestellte gegen Beamte, alt gegen jung und dergleichen? Wo man in anderen Ländern schon lange gemeinsam auf die Straße gegangen wäre, ist man hier viel lieber damit beschäftigt, dumpfe, polemische Parolen gegen Arbeitslose abzulassen. Arbeitslose sind faul, sie gehören zur Unterschicht, sie sind nicht fähig ihre Kinder zu erziehen, sie schmarotzen, betrügen den Staat und arbeiten natürlich auch schwarz.

Wie oft habe ich dieses Thema schon im CDU Forum diskutiert, wenn man das überhaupt eine Diskussion nennen konnte, denn man kann nicht mit sachlichen Argumenten gegen Polemik vorgehen, weil diese Menschen es gar nicht wollen.

Das die Arbeitslosen gar nicht schuld sind, sondern nur die fehlenden Arbeitsplätze, dass die meisten Arbeitnehmer nicht, wie von Brauksiepe, Pofalla und Kampeter moniert, nicht absichtlich für wenig Lohn arbeiten, sondern dass es erst gar keine besser bezahlten Jobs gibt, das interessiert hier niemanden, der nicht selbst davon betroffen sind. Man heult also mit den Wölfen. So wachsen unsere Kinder auf, immer mit der Angst leben zu müssen, zu versagen, in der Schule und später auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Da soll man noch erwarten, dass diese Kinder immer gut drauf sind? Nicht wirklich oder?

Unsere Politik erinnert sich nur an die Kinder, wenn es um die Renten geht, man will das Elterngeld einführen, aber vergisst eigenartigerweise, dass schon sehr viele Kinder bereits auf der Welt sind.
Was ist mit der PISA Studie? Klar, man gibt den jungen Leuten und den Kindern die Schuld, das es aber auch schlecht ausgebildete Lehrer gibt, davon ist nicht die Rede.

Förderung wie bspw. in Finnland? Fehlanzeige hier.

Man sucht sich einfach "Sündenböcke", vorzugsweise natürlich nur diejenigen, die sich nicht wehren können, die kaum bis gar keine Lobby haben und schon ist man aus dem Schneider. Wirklich?

Nein, natürlich nicht, denn so einfach kann man es sich natürlich nicht machen.

Wenn das so weiter geht, fliegt uns über kurz oder lang so ziemlich alles um die Ohren, sinnbildlich gesehen natürlich nur, was um diese herum zu fliegen geht.

Nur, was könnte man ändern? Ich würde vorschlagen, sofortige Verbesserung der Betreuungs- und Fördermöglichkeiten für ALLE Kinder und Jugendliche in diesem Land, ähnlich wie in Finnland, kein Kind bleibt dort auf der Strecke, alle werden individuell gefördert, so muss es sein und nicht anders.

Oder sollen wir abwarten, bis wir hier wirklich Verhältnisse wie in den USA bekommen, wo Schulkinder morgens nach Waffen und dergleichen untersucht werden müssen?

Grüße

Susi





Das Leben gleicht mitunter einer Fahrt auf oder in einer Achterbahn.
Mal geht es ganz nach oben, mal steil bergab.
Trotzdem sollte man versuchen jeden Tag so zu genießen, als sei es der letzte Tag. Keine leichte Aufgabe - ich weiß-, arbeite schließlich selbst noch daran :-)))


____________________
Am wertvollsten sind die Menschen, die es schaffen, einem Anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

:-))))
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Susi
Experte


Beiträge: 258
Ort: NRW


New PostErstellt: 22.11.06, 14:21  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: urania

    Pille

    Ich sehe das wie Du.

    Sicher gibt es höchst brutale Computerspiele. Vorstellbar ist auch, dass ein sich von allen verlassen und ausgegrenzter Jugendlicher sich in die Welt der Computerspiele flüchtet und diese vielleicht zu seiner Welt macht. Doch dass es soweit kommt, hat doch sicher noch ein paar tiefergehende Ursachen.

    Müsste man nicht im Grunde da ansetzen: Warum fühlt der Junge sich ausgegrenzt? Wird er verspottet? Warum? Wie reagieren seine Eltern darauf, dass er sich mehr und mehr in sich selbst und seine von ihm gebastelte Welt, in der er sich nicht als Versager fühlt, zurückzieht? Wie die Lehrer, die das doch ebenfalls beobachtet haben sollten? War da keiner imstande, mal das Gespräch mit dem Jungen zu suchen? Keiner, der gemerkt hat, dass der Junge möglicherweise auch psychotherapeutische Beratung braucht? War denn das, was er ins Internet stellte (ich hab's nicht gesehen, nur in den Medien darüber gehört), nicht ein grosser Hilferuf?

    Ich bin alles andere als ein Freund von Gewalt verherrlichenden Computerspielen und hätte sicher nichts gegen ein zumindest teilweises Verbot dagegen. Doch nicht aus den Gründen, die in diesem Fall nur Scheingründe sind.

    urania


    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe.
    (René Descartes)

Richtig Urania, das ist eine schöne Frage: Wieso fühlt sich ein junger Mensch ausgegrenzt. Und ausgegrenzt fühlt er sich in jedem Fall, sonst würde er zu solchen Handlungen gar nicht fähig sein.

Ist das nicht alles entsetzlich traurig? Da ist ein junger Mensch, der auf dem Weg ins erwachsen werden ist und wir beachten gar nicht die Notsignale, die er schon länger gesendet hat?

Und fest steht, es gab diese Signale, man hatte sie nur ignoriert, ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

Ja, natürlich ist es eine Art Scheinwelt, die Computerwelt, in die sich speziell auch viele junge Leute flüchten. Sie flüchten vor der Einsamkeit in eine Welt, die es in der Form gar nicht gibt.

Auch ich spiele, wenn ich Zeit dazu habe, gerne zur Entspannung, PC Spiele oder benutze den guten, alten Super Nintendo, entspanne mich bei Spielen wie Tretis und Dr, Mario, um nur einzelne zu nennen.

Aber wenn man nur in dieser Computerwelt lebt, vorwiegend solche Spiele spielt, dann ist man natürlich gefährdet.

Aber letztendlich ist unsere Gesellschaft auch mit daran schuld, denn es darf erst gar nicht passieren, das junge Menschen derart ausgegrenzt werden.

Es muss also viel mehr Freizeitangebote geben und eine bessere Betreuung in den Schulen, meiner Meinung nach.

Grüße

Susi





Das Leben gleicht mitunter einer Fahrt auf oder in einer Achterbahn.
Mal geht es ganz nach oben, mal steil bergab.
Trotzdem sollte man versuchen jeden Tag so zu genießen, als sei es der letzte Tag. Keine leichte Aufgabe - ich weiß-, arbeite schließlich selbst noch daran :-)))


____________________
Am wertvollsten sind die Menschen, die es schaffen, einem Anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

:-))))
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Susi
Experte


Beiträge: 258
Ort: NRW


New PostErstellt: 22.11.06, 14:26  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

Die Lehrer übrigens scheinen in den meisten Fällen nur das nötigste zu leisten, was sie eben gerade leisten müssen. Nicht in allen Schulen sicherlich, aber in vielen. In den weiterführenden Schulen kommt man teilweise nur erschwert an Lehrer heran, dabei wäre auch da die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Schülern so wichtig.

Nehmen wir uns hier bitte wieder ein Beispiel an Finnland, hier geben Lehrer privat Nachhilfestunden wenn es erforderlich ist. Das wäre hier doch undenkbar oder?

Und so bauen sich alles aufeinander auf, Stein für Stein, bis wir schließlich vor einer scheinbar unüberwindbaren Mauer stehen.

Schuld ist unsere Gesellschaft, sind unsere Politiker, die für alles und jedes einen Sündenbock suchen. Schuld ist der Egoismus, die Intoleranz und Ignoranz.

Wir müssen endlich begreifen, dass Kinder und Jugendliche kleine und heranwachsende Pflänzchen sind, die wir nicht nur säen sondern auch entsprechend pflegen müssen, damit aus ihnen eines Tages eine kräftige Pflanze wird, die auch im Leben bestehen kann, nie war es so wichtig wie heute.

Aber fehlende Ausbildungsplätze sind dafür eher weniger geeignet gell? Fehlende oder mangelnde Betreuung auch nicht.

Wieso werden heutzutage erschreckend viele kleine Kinder misshandelt und getötet? Was läuft falsch in unserem Land? Was in unserer Gesellschaft?

Grüße

Susi





Das Leben gleicht mitunter einer Fahrt auf oder in einer Achterbahn.
Mal geht es ganz nach oben, mal steil bergab.
Trotzdem sollte man versuchen jeden Tag so zu genießen, als sei es der letzte Tag. Keine leichte Aufgabe - ich weiß-, arbeite schließlich selbst noch daran :-)))


____________________
Am wertvollsten sind die Menschen, die es schaffen, einem Anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

:-))))
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Nörgler
Experte


Beiträge: 224
Ort: Saarland

New PostErstellt: 22.11.06, 14:27  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

Das Verbot von Gewaltspielen ist eine Forderung, die bei solchen traurigen Anlässen immer wieder erhoben wird. Ich halte dies ausschließlich für Populismus.

Erstens verschwindet diese Forderung in einem gewissen zeitlichem Abstand immer wieder sang- und klanglos in der Versenkung.

Zweitens ist doch ein derartiges Verbot überhaupt nicht zu kontrollieren.

Und drittens übt doch Verbotenes gerade auf Jugendliche den doppelten oder dreifachen Reiz aus.

Allem anderen, was in den vorhergehenden Beiträgen geschrieben wurde, kann ich nur zustimmen! Die richtige Erziehung muss im Elternhaus beginnen und da genügt es eben nicht, wenn den Kindern PC, Fernseher und Playstation gekauft werden, sondern man muss sich selbst um die Kinder "kümmern".  Und nur wer sich um seine Kinder kümmert kann auch erkennen, wenn diese Probleme haben. Und dieses Erkennen der Probleme  ist die unabdingbare Voraussetzung  Veränderungen an den Kindern und deren Hilferufe zwischen den Zeilen zu erkennen und dann auch zu helfen.

Und genau dies muss sich in der Schule fortsetzen, wobei ich der Meinung bin, dass gerade in diesem Bereich eigentlich eine der gravierendsten Änderungen im Vergleich zu vor 40 oder 50 Jahren erfolgte. Früher betrachteten die Eltern die Erziehung ihrer Kinder noch als ihre ureigene Aufgabe. Die Lehrer konnten sich auf die Wissensvermittlung beschränken und da war es auch normal und akzeptabel, wenn die Stärke der Schulklassen bei 40 oder 50 Kindern lag. Heute erwarten viele Eltern, dass die Schule einen Teil der Erziehung übernimmt. Damit sind jedoch die meisten Lehrer überfordert.

Nörgler



____________________
Es wäre eine Freude zu leben, wenn jeder die Hälfte von dem täte,
was er von anderen erwartet.
(Valerie von Martens
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Pille1
Experte


Beiträge: 225
Ort: Hessen


New PostErstellt: 23.11.06, 15:01  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

[quote:urania]

Ich bin alles andere als ein Freund von Gewalt verherrlichenden Computerspielen und hätte sicher nichts gegen ein zumindest teilweises Verbot dagegen. Doch nicht aus den Gründen, die in diesem Fall nur Scheingründe sind.

urania

 



genau das ist das Problem Urania, die Gewaltspiele werden bei passender Gelegenheit wie ein Joker aus dem Hut gezogen und fertig sind unsere Politiker mit diesem Thema, es ist gerade zu eine ich komme aus dem Gefängnis frei Karte.


Pille



____________________
Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht


[editiert: 23.11.06, 16:37 von Pille1]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Pille1
Experte


Beiträge: 225
Ort: Hessen


New PostErstellt: 23.11.06, 15:05  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Susi

    Wieso werden heutzutage erschreckend viele kleine Kinder misshandelt und getötet? Was läuft falsch in unserem Land? Was in unserer Gesellschaft?

    Grüße

    Susi







Liebe Susi,

Ich denke die vielerorten vorherschende Perspektivlosigkeit der Eltern, wird nur allzuschnell auf die Kinder übertragen, sie wird ihnen vorgelebt, verinnerlicht und als eigene Ausweglosigkeit übernommen. Auch das heute an allen Ecken und Enden fehlende Geld in den Familien tut dabei sein Übriges. Noch nie war die Kinderarmut in Deutschland so groß wie zur Zeit.

Liebe Grüße
Eike



____________________
Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Susi
Experte


Beiträge: 258
Ort: NRW


New PostErstellt: 23.11.06, 21:16  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Pille1
      Zitat: Susi

      Wieso werden heutzutage erschreckend viele kleine Kinder misshandelt und getötet? Was läuft falsch in unserem Land? Was in unserer Gesellschaft?

      Grüße

      Susi




    Liebe Susi,

    Ich denke die vielerorten vorherschende Perspektivlosigkeit der Eltern, wird nur allzuschnell auf die Kinder übertragen, sie wird ihnen vorgelebt, verinnerlicht und als eigene Ausweglosigkeit übernommen. Auch das heute an allen Ecken und Enden fehlende Geld in den Familien tut dabei sein Übriges. Noch nie war die Kinderarmut in Deutschland so groß wie zur Zeit.

    Liebe Grüße
    Eike

Lieber Eike,

richtig, die Perspektivlosigkeit der Eltern und des Staates, die übertragen sich selbstverständlich auch auf die Kinder, dazu kommt die Hetzerei von anderen Bevölkerungsgruppen, die diese Menschen als Unterschicht einstufen und so fort.

Armut ist auch ein wichtiges Thema und damit verbunden das mangelnde Selbstbewusstsein, denn was kann ein Hartz IV Empfänger seinen Kindern schon bieten? Kaum etwas bis gar nichts, Urlaub? Fehlanzeige. Markensachen? Fehlanzeige. Spielzeug? Fehlanzeige. In vielen Familien gibt es ja noch nicht einmal einen Weihnachtsbaum.

So und diese Kinder wollen aber auch dazu gehören, aber sie werden abgedrängt, gehören nicht dazu, also flüchten sie sich in eine Art Traumwelt, ein gefährliches Unterfangen, besonders, wenn es gepaart ist mit mangelndem Selbstbewusstsein, Sehnsucht nach Anerkennung, Freundschaften und Liebe sowie Geborgenheit.

Auch bei diesem jungen Mann war es vorprogrammiert, denn es kündigte sich vorher schon an, er wurde gemobbt in der Schule von seinen Mitschülern, er gehörte nicht dazu, aus welchem Grund auch immer.

Da hätten meines Erachtens nach, die Lehrer frühzeitig einschreiten müssen, aber das ist hier in Deutschland ja zuviel verlangt. Ich nehme immer wieder Finnland als Beispiel, nicht umsonst steht dieses Land schon seit Jahren an der Spitze in Sachen Pisa.

Gut, nun wird man wieder sagen: "Ja aber, Finnland hat doch nicht die fatale Ausländerpolitik" Möglich, aber auch hier haben unsere Politiker jahrelang versagt, auch hier hätte man viel früher ansetzen müssen, dass die Menschen vernünftig intrigiert werden, aber auch das hat man versäumt.

Hier ist einiges seit Jahrzehnten schief gelaufen, ok. in den USA auch, aber muss man sich immer die Negativbeispiele als Vorbild nehmen? Ich meine nein oder?

liebe Grüße

Susi

 





Nimm Dir Zeit für Deine Freunde, sonst nimmt die Zeit Dir Deine Freunde.


____________________
Am wertvollsten sind die Menschen, die es schaffen, einem Anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

:-))))
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Pille1
Experte


Beiträge: 225
Ort: Hessen


New PostErstellt: 24.11.06, 11:51  Betreff: Re: wieder einmal ein Terroranschlag an einer Schule, diesmal in NRW  drucken  weiterempfehlen

Liebe Susi,

ich meine auch nicht, dass wir uns die USA in jedem Falle als Vorbild nehmen sollten, und schon gar nicht in diesem speziellen Fall, aber ich denke nach wie vor wenn wir ein kinderfreundlicheres Land wären, würden derartige Dinge nicht passieren, Nimm z.B. mal die skandinavischen Länder, von dort ist mir bislang kein Fall bekannt in dem ein Schüler eine solche Tat begangen hätte. Nicht weil man dort keine Computer oder Internetanschlüsse hat, sondern alleine schon deshalb, weil man wesentlich mehr in die Familien- und Kinderpolitik investiert als hier.

Liebe Grüße
Eike



____________________
Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2, 3, 4
Seite 1 von 4
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design