In meiner Abteilung sind z.Zt. 3 Frauen schwanger, alles Akademikerinnen in Kaderposition. Zwei davon leben in Deutschland (BaWü), eine in Frankreich (Elsass). Die beiden Deutschen haben mir bereits angekündigt, nach der Geburt nicht mehr arbeiten zu wollen, sondern nur noch für ihre Familie dasein zu wollen. Die Französin kommt nach dem Mutterschaftsurlaub (3 Monate) wieder. Anlässlich einer Besprechung im Personalwesen erfuhr ich, dass es in der ganzen Firma ähnlich sei. Die deutschen Frauen kommen in der Regel nicht mehr zurück nach der Geburt, die Schweizerinnen zwar etwas öfter, aber kaum Vollzeit, was dann natürlich einen Verlust einer allfälligen Kaderposition bedeutet. Lediglich die Französinnen nehmen ihre Arbeit nach dem Mutterschaftsurlaub wieder auf.

Unser Unternehmen hat eine Kindertagesstätte für die Kinder der Mitarbeiter, wo die Mütter den Mittag zusammen mit ihren Kindern verbringen können. Interesanterweise machen auch von diesem Angebot fast nur Französinnen Gebrauch.

Vor gar nicht langer Zeit verliess mich meine Sekretärin, weil sie (noch nicht mal schwanger!) nach ihrer Heirat nur noch Ehefrau sein wollte (übrigens auch eine Deutsche). Nun muss ich mich nach Ersatz für zwei Kadermitarbeiterinnen umsehen, die wohl auch vom Eva-Hermann-Syndrom befallen sind. Ich hab nun die Nase voll; ich stelle keine deutsche Frau mehr ein. Ist das nun Diskriminierung?

urania