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Autor Beitrag
urania
Experte


Beiträge: 233


New PostErstellt: 02.12.06, 23:09     Betreff: Re: Eva-Hermann-Syndrom?

Das verlorene Symbol

    Zitat: Pille1
    keine Diskriminierung sondern Erfahrungswerte, erstaunlich finde ich das was Du schreibst schon vor allem wegen der Tasache, dass ihr sogar eine Kinderbetreuung an Eurer Arbeitsstätte habt und dieses Angebot gerade von deutschen Müttern dann nicht wahrgenomen wird.

Das dürfte mich eigentlich nicht allzu sehr verwundern. Vor Jahren hab ich mal bei einer Kommission in BaWü mitgemacht für Kinderkrippen, Tagesstätten, Ganztagsschulen usw. Wie die Frauen sich dagegen sträubten, ist unglaublich. Hauptbegründung: Niemand kenne die Gefühle der Kinder so gut wie die eigene Mutter und könne dem Kind so gerecht werden wie die eigene Mutter, die selbstverständlich nur für das Kind dazusein habe (was immer das auch bedeuten mag). Ich wurde oft als Rabenmutter bezeichnet, weil ich nach 3 Monaten Mutterschaftsurlaub wieder 100% gearbeitet habe. Ist vielleicht süddeutsch?

    Zitat: Pille1
    Genauso unverständlich ist deren Verhalten für mich bezüglich ihrer Position innerhalb des Betriebes, wenn man sich mal überlegt, wie schwer es für eine Frau mitunter ist in Deutschland in eine Führungsposition zu kommen und diese dann einfach so aufzugeben.

In der Schweiz ist es für Frauen noch viel schwerer, eine Kaderposition zu bekommen. Da ist - vor allem in Banken und Versicherungen - erst mal wichtig, welchen Offiziersgrad du hast.

    Zitat: Pille1
    Mann müßte in diesem Zusammenhang mal darüber nachdenken, ob die Führungspositionen seinerzeit richtig vergeben wurden, vieleicht war das Kinderkriegen oder die Heirat mit anschließendem Berufsausstieg nur eine Flucht, ein Zeichen der permaneten Überforderung ?

Nein, in meiner Abteilung waren die Frauen nicht überfordert. Auch ist dieses "Phänomen" ja nicht nur in meiner Abteilung, sondern im ganzen Unternehmen festzustellen. Irgendwie seltsam. Ich kenne eine Ärztin, die in Rekordzeit und mit Spitzenergebnissen ihr Studium absolvierte, dann ein Jahr lang in den USA in der Forschung arbeitete, nach Lörrach zurückkam, in Basel bei Novartis arbeitete, während sie ihre Dissertation schrieb, und aufhörte zu arbeiten, als sie im 5. Monat schwanger war. Sie hat inzwischen 3 Kinder, hat jedes 2 Jahre gestillt, hört teilweise beim Schuluntericht zu, begleitet ihre Kinder zum Musikuntericht und passt da auch auf, dass richtig unterichtet wird. Schade um ihr Studium, schade, dass sie ihre Fähigkeiten so vergeudet! An diese Frau erinnern mich meine schwangeren Mitarbeiterinnen!

urania 





Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe.
(René Descartes)
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