Obertshausen Blizzards vs. Rhein-Neckar Bandits
Bandits gehen im Blizzard unter
Blizzards Offense findet zu alter Stärke zurück
Es war ein sonniger Tag, und niemand hatte damit gerechnet, dass bald ein Sturm losbrechen würde, besonders nicht die Rhein-Neckar Bandits aus Mannheim, aber die Aufsteiger aus Baden-Württemberg wurden eiskalt erwischt.
Den Coin-Toss gewannen die Gäste und wollten gleich mit ihrer ersten Angriffsserie Akzente setzen, doch die Defense aus Obertshausen hat sich im Laufe der Saison eingespielt und zeigte recht schnell wer an diesem Tag Herr im Hause war. Mit abwechslungsreichem Spiel begann Quarterback Marcus Baumgart von der eigenen 32 Yard Linie seine Männer über das Feld zu führen, und die Gäste profitierten von einigen Strafen die gegen die Verteidigung aus der Mainmetropole verhängt wurden. So fanden sich die Bandits an der 2 Yard Linie der Blizzards wieder, konnten diese aussichtsreiche Position jedoch nicht in einen Touchdown ummünzen. Man entschied sich für ein Fieldgoal und Kicker Thomas Wagner versenkte das Lederei sicher zum 3:0.
Die Offense der Gastgeber war nach der Rückkehr der Tackles Marc Hammer und Michael Gärtner auf der Linie wieder in Bestbesetzung. Verzichten musste man nur auf Topscorer Receiver Robin Bräuer.
Offense-Coordinator Michael Schlund setzte zu Beginn auf Halfback Stefan Behmerburg und der konnte von der eigenen 21 Yard Linie durch schöne Läufe glänzen. Doch waren es QB Troy Caress und Wide Receiver Fidel Shipman, die den Ball durch einen 45 Yard Pass bis an die 28 Yard Linie der Gäste brachten. Im ersten Versuch erlief HB Behmerburg erneut 9 Yards, doch den ersten Touchdown des Tages erzielte WR Alexander Sondergeld nach einem Slant-Pass durch die Mitte. Den PAT erzielte wie gewohnt sicher Christoph Meier und es stand 7:3 für die Blizzards.
Nach dem Kickoff von Frank Metzner begannen die Bandits an der eigenen 30 Yard Linie und konnten durch Läufe zwei First Downs erzielen. Dann hielt die Defense der Blizzards und stoppte die Gäste an der eigenen 40 Yard Linie.
Das zweite Quarter war angebrochen und diesmal konnte HB René Schmidt Yard um Yard erzielen und man näherte sich kontinuierlich der Endzone der Mannheimer. Erneut setzte WR Shipman Akzente, fing einen Pass für 37 Yards und konnte erst an der 2 Yard Linie zu Fall gebracht werden. Die letzten beiden Meter überbrückte HB Schmidt mit einem Lauf durch die Mitte und es stand 14:3 (PAT Meier).
Auch im Hinspiel hatte die Offense in schneller Folge Punkte aufs Scoreboard gebracht, doch waren die Zuschauer sicher von der heutigen Schlagkraft der Angriffsformation überrascht, da sie in den letzten beiden Spielen insgesamt nur 23 Punkte erzielt hatte.
Der anschließende Kickoff der Blizzards wurde weit zurückgetragen, und der Returner konnte erst im letzten Moment von HB Schmidt getackelt werden. So startete die Offense der Bandits an der 41 Yard Linie der Hausherren, musste den Ball aber gleich nach dem 4. Versuch per Punt wieder abgeben.
Die Obertshäuser begannen an der eigenen 18 Yard Linie und überbrückten das Feld hauptsächlich mit Läufen über die HBs Behmerburg und Schmidt und auch FB Stefan Botzum konnte einen Pass über 9 Yards sicher fangen. Vereinzelt wurde ein Pass auf WR Shipman eingestreut, und man profitierten zusätzlich von Strafen gegen die Mannheimer. Im 4. Versuch an der 11 Yard Linie der Gäste schoss Kicker Meier das Ei zwischen die Torstangen und es stand 17:3.
Kurz vor der Halbzeit wollten die Baden-Württemberger noch einmal punkten. Von ihrer eigenen 19 Yard Linie machten sie mit Passspiel einige Yards gut, zu einer Ergebnisverbesserung reichte es vor dem Pausenpfiff aber nicht mehr.
Die zweite Halbzeit begann gleich mit einem Schockmoment: An der eigenen 30 Yard Linie starteten die Blizzards ihre Angriffserie und HB Behmerburg verlor den Ball, den TE Claus Günther glücklicherweise zurückerobern konnte. Das wäre ein katastrophaler Start gewesen.
Mit Läufen über die HBs Behmerburg und Schmidt und einem Sideline-Pass auf den Rookie FB Dursun „Küken“ Gökhan näherte man sich der Redzone der Baden-Württemberger. An der 15 Yard Linie der Gäste passte QB Caress auf WR Shipman und es stand 23:3 (PAT misslungen).
Die Bandits versuchten nun mit Option-Spielzügen die sehr geschlossen agierende Verteidigung der Blizzards zu knacken. Nach einem erzielten First Down hieß es 4. Versuch und 9 an der 42 Yard Linie der Blizzards, doch der Pass fand nicht sein Ziel, und das Angriffsrecht wechselte.
Das Lederei gaben die Hausherren aber schnell wieder ab: Nachdem ein Reverse über WR Shipman gründlich daneben ging, verlor QB Caress beim Scramblen den Ball, der von einem Spieler der Bandits gesichert werden konnte.
An der eigenen 27 Yard Linie kam die Verteidigung aufs Feld. Ein First Down konnte nicht verhindert werden, aber dann riss Defense End Uwe Völker dem Runningback den Ball aus dem Arm, und Linebacker Sascha Wohner konnte den Fumble für die Blizzards sichern.
Das letzte Quarter war angebrochen und die Hessen begannen an der eigenen 20 Yard Linie mit Läufen über HB Schmidt, der mit drei Versuchen 49 Yards erzielte. Den folgenden Touchdown machte aber wieder WR Shipman, der einen Pass über 26 Yards in der Endzone fing. Den Extrapunkt versenkte K Meier sicher zum 30:3.
Doch die Baden-Württemberger gaben sich nicht auf. Von der eigenen 32 Yard Linie gelang ein schöner Pass über 36 Yards, doch den nächsten Pass fing Safety Manuel Holtsche ab. Damit waren die Hessen wieder in Ballbesitz.
An der eigenen 29 Yard Linie startete HB Behmerburg und erlief mit drei Versuchen 28 Yards. Ein Personal Foul der Bandits, ein kraftvoller Lauf von FB Gökhan durch die Mitte für 11 Yards und ein Quarterback-Keeper über 10 Yards brachte die Hessen in Fieldgoal-Reichweite. Doch ein missglückter Snap vereitelte den Versuch, und es blieb beim 30:3.
Tief in der eigenen Hälfte starteten die Mannheimer mit ihrem letzten Angriff auf die Endzone der Obertshäuser, doch es blieb auch diesmal bei einem Versuch, und die Gäste trennte sich mit einen Punt vom Lederei.
An der eigenen 49 Yard Linie sollte die Uhr von HB Schmidt runtergelaufen werden, doch die Offense erzielte First Down um First Down und schließlich stand HB Schmidt in der Endzone (36:3 PAT missglückt).
Nun schlug die Stunde des Jonny Clay. Den weit getretenen Kickoff trug der Returner - unterstützt von sauberen Blocks seiner Mitspieler - in die Endzone der Blizzards zum Endstand von 36:9 (PAT missglückt).
Nach einem weiteren Lauf über 20 Yards von HB Behmerburg kniete QB Caress das Spiel ab und ließ die Zeit herunterlaufen.
Schien der erste Sieg der Blizzards gegen die Bandits noch glücklich gewesen zu sein, fiel dieser Erfolg doch deutlich aus. Zudem macht dieser Tag eins sehr deutlich: Für die Hessen waren das Hinspiel gegen die Bandits und auch das zweite Match der Saison gegen Jena noch „Vorbereitungsspiele“. Die von den Coaches geplanten Preseason-Games konnten nicht angesetzt werden. Bleibt zu hoffen, dass der Verband die Saison 2006 nicht schon wieder so früh beginnen lässt, dass keine Zeit für sinnvolle Vorbereitungsspiele bleibt. Jetzt sind die Männer aus Obertshausen eingespielt, und insbesondere die Defense fiebert dem Kräftemessen mit den Thüringern in zwei Wochen entgegen. Wie schon letztes Jahr werden die Jungs aus der Mainmetropole einen Tag früher an die Saale fahren, um sich zu akklimatisieren. Wenn es nach Defense-Coach Frank Ohliger geht, werden sie dem „F-Haus“ dieses Jahr aber keinen Besuch abstatten ...
Auch diesmal gebührt mein Dank dem Jugendcoach Jojo Fiebig für die ausführliche Statistik.
Quelle: Freestyle Offenbach
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"Einen Spielzug verstehen, heisst, wissen was der Fall ist, wenn er funktioniert." (frei nach Wittgenstein, Tractatus Logico-Philosophicus, 1984, 4.024)