Wilstersche Zeitung vom 21.07.2012:
Grüne danken allen Mitstreitern
Kreis Steinburg
„Die Steinburger Grünen haben von Beginn an in der Bürgerinitiative
mitgearbeitet und deren Arbeit zudem mehrfach durch größere
Spendenbeträge unterstützt. Wir freuen uns deshalb sehr, dass nun unter
grüner Beteiligung an der neuen Landesregierung das seit Jahren
verfolgte Ziel, den Bau von Kohlekraftwerken zu verhindern, erreicht
wurde“, zeigt sich Grünen-Kreisgeschäftsführer
Dr. Jürgen Ruge erfreut über das Aus für das in Brunsbüttel geplante
Kohlekraftwerk. „Durch die Tätigkeit aller Mitstreiter in der
Bürgerinitiative und in Umweltverbänden sei in den Jahren ein sehr
effizientes Netzwerk entstanden. Alle hätten mit persönlichen
Kompetenzen und in ihrem jeweiligen Umfeld dazu beigetragen, dass „der
Region und uns allen die Klimakiller in Brunsbüttel erspart blieben“.
Dies habe auch enorme Fehlinvestitionen verhindert. Gefreut hätten sich
die Grünen auch über einen Dank der Deutschen Umwelthilfe – eine Geste,
die im politischen Alltag nicht oft vorkomme.
"Festgemacht" von Ralf Pöschus
Energiestandort
Ein Rückschlag ist für die Schleusenstadt das Aus des Südweststrom-Kohlemeilers.
Die aktuelle Landesregierung habe mit ihrer Ankündigung, den
Optionsvertrag für das Grundstück im Industriegebiet nicht verlängern zu
wollen, diesen Schritt beschleunigt, lässt Landrat Dr. Jörn Klimant durchblicken.
Nun müsse man die Landesregierung in die Pflicht nehmen, Brunsbüttel
bei der Suche nach Alternativen zu unterstützen. Schließlich, so
Klimant, sei die Stadt im Koalitionsvertrag der Dänen-Ampel ausdrücklich als der Energiestandort im Land festgeschrieben worden. Brunsbüttels CDU-Landtagsabgeordneter Jens-Christian Magnussen möchte daneben gern die Kohlekraftgegner mit ins Boot holen: „Ich hoffe, sie werden sich nun auch für den Standort einsetzen.“
Themenwechsel
„Es sind tausende von Arbeitsstunden in die BI geflossen“, fasst Stephan Klose
das fast fünfjährige Engagement der Mitstreiter gegen Kohlekraftwerke
in Brunsbüttel zusammen. Die Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz
Unterelbe/Brunsbüttel bestand aus einem harten Kern von 30 Leuten.
Anlass genug für Südweststrom-Chefin Bettina Morlok,
die BI auf „wenige Gegner vor Ort“ runterzurechnen. Die allerdings
haben tausende von Unterschriften gegen das am Donnerstag gekippte
Projekt zusammengetragen. Wie Morlok spricht auch Klose von einer fairen
Zusammenarbeit. Der Wewelsflether Unternehmer sagt daher auch über das
Kraftwerks-Aus: „Ich bin nicht schadenfroh. Die
Grundidee, dass sich Stadtwerke gegen die Großen zusammentun ist sicher
richtig.“ Auflösen werde sich die BI nun nicht, lediglich einem neuen
Thema zuwenden: der CCS-Einlagerung. „Da werden wir unsere Freunde in Nordfriesland unterstützen.“