Fracking-Gegner sagen Gespräch mit Habeck ab
Kiel /ky
Es sollte ein Informationsaustausch werden zwischen Bürgerinitiativen
gegen die umstrittene Gasfördermethode Fracking und Vertretern des
Energiewendeministeriums in Kiel. Doch statt klärender Gespräche unter
den auf allen Seiten erklärten Fracking-Gegnern
werden die Vertreter verschiedener Bürgerinitativen heute vor dem
Ministerium von Robert Habeck (Grüne) demonstrieren. „Uns fehlt ein
Konzept, wie die Regierung Fracking in Zukunft verhindern will. Statt
dessen wollte uns die Staatssekretärin wieder nur die Rechtsauffassung
ihres Hauses referieren, die wir längst kennen“, schimpft Jörg Rakow,
Sprecher der Bürgerinitiative gegen Fracking aus Aventoft (Kreis
Nordfriesland). Nicht mal eine Tagesordnung habe es gegeben. „Und zu
einem Kaffeekränzchen wollten wir nicht kommen.“ Man könne nicht
verstehen, dass das Ministerium Aufsuchungsgenehmigungen erteilt habe,
ohne die Gemeinden zu hören. Das sei rechtlich bindend.
Das Energiewendeministerium sieht das anders. Dennoch sagte Robert
Habeck gestern unserer Zeitung: „Wir verstehen den Wunsch und werden in
künftigen Verfahren Gemeinden über die Ämter beteiligen.“ Der Minister
zeigte sich enttäuscht, dass die Fracking-Gegner das Gespräch abgesagt haben. „Mir scheint, manche verwechseln Freund und Feind: Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat sich so klar wie keine andere gegen Fracking positioniert.“ Dennoch stehe sein Angebot für ein neues Gespräch.