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Wunschtraum Dreckmann

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New PostErstellt: 20.05.08, 11:17     Betreff: Kraft-Wärme-Kopplung vom 16.5.08

Mit dem Rucksack nach Indien

http://www.dithmarscher-landeszeitung.de/    DLZ-online 20.05.2008

Kraft-Wärme-Kopplung ein Muss

Infoabend der Kraftwerksgegner: „Kraftwerke da bauen, wo Wärme benötigt wird“

Von Jörg Jahnke

Brunsbüttel – Vor wenigen Tagen setzte Bürgermeister Wilfried Hansen seine Unterschrift unter den Vertrag mit Südweststrom. Gegen die Stimmen der W.I.R. votierte die Ratsversammlung für den Vertragsabschluss – und damit für den Bau von Kohlekraftwerken. Nun machen die Kritiker der Kohle-Verstromung noch einmal mobil – auch motiviert durch die (nicht repräsentative) Umfrage unserer Zeitung, bei der sich 64 Prozent gegen den Bau von Kohlekraftwerken in der Schleusenstadt aussprachen.

Etwa 40 Brunsbütteler, vor allem aus der mittleren und der älteren Generation, folgten der Einladung der W.I.R. ins Kegelzentrum, um dort zu hören, was kritische Fachleute zum geplanten Bau von bundesweit 19 neuen Kohlekraftwerken so sagen. Mit Informationen gefüttert wurden sie von Rainer Baake aus Berlin. Er ist Bundesgeschäftsführer der deutschen Umwelthilfe. Zweiter Referent des Abends war Dr. Arne Firjahn aus Wilster, Chef der Bürgerinitiative für Umwelt und Gesundheit, die in Reaktion auf die geplante Kraftwerksansiedlung in Brunsbüttel gegründet wurde.

„Es gibt keinen Zweifel mehr, dass das Klima sich verändert“, startete Baake seinen Vortrag mit einer dazu passenden Computersimulation, in der die Welt mit sieben Grad Temperaturanstieg bis 2099 das Schwitzen lernt. Die Wirtschaft käme zum Erliegen. Baakes erstes Fazit lautete entsprechend: „Klimaschutz ist nicht so teuer wie kein Klimaschutz.“ 21 Prozent weniger Kohlendioxid (CO2), dem Treibhausgas schlechthin, will Deutschland bis 2012 in die Luft blasen. 40 Prozent Einsparung gegenüber dem Ausstoß des Referenzjahres 1990 sollen es bis 2020 sein. 270 Millionen Tonnen CO2 gilt es bis 2020 einzusparen. „Die Stromerzeugung ist verantwortlich für knapp die Hälfte unserer CO2-Emissionen, somit der Hälfte unseres Problems“, so Baake. „Die dreckigste Form der Stromerzeugung ist ein Braunkohlekraftwerk.“ Die in Brunsbüttel geplanten Steinkohlekraftwerke seien nur wenig klimafreundlicher. Anders Gaskraftwerke. Sie stoßen nur halb so viel CO2 aus wie Steinkohlekraftwerke. „Aber Gas macht uns abhängig von Herrn Putin“, fasste Baake die Bürger-ängste zusammen. Er zeigte auf, dass 80 bis 90 Prozent des heute genutzten Erdgases zur Häuserheizung genutzt werden. „In der Isolation unserer Häuser liegt ein ganz großes Potenzial zur Energieverbrauchsminderung.“ Das so eingesparte Gas könnte für Gaskraftwerke genutzt werden, ohne dass sich der Gesamtverbrauch erhöhen würde. Das Nonplusultra einer klimabewussten Energienutzung aber sieht Baake in der Kraft-Wärme-Kopplung: „Wir müssen die Kraftwerke dahin bauen, wo die Wärme benötigt wird.“ So gesehen sei Brunsbüttel ein denkbar schlechter Standort. Großstadtnähe wäre hier ein Standortvorteil für Kraftwerke, die ihre Abwärme zum Heizen der Häuser abgeben, anstatt damit die Elbe aufzuheizen. „Wir sind Weltmeister im Formulieren von Klimaschutzzielen, aber wir spielen in der Kreisklasse, wenn es an die Umsetzung geht“, kritisierte Baake mit Blick auf die widersprüchliche Bundespolitik, wo einerseits Klimaschutz gefordert wird und zugleich Kohlekraftwerke genehmigt werden.

Dr. Firjahn sieht die Zukunft der Energieversorgung in Offshorewindparks, gekoppelt mit Druckluftkraftwerken, die anspringen, wenn der Wind mal nicht bläst. Die Druckluft wird aus Überschussstrom bei Sturm erzeugt und soll in Salzkavernen unter Brunsbüttel auf ihren Einsatz warten. Im Atomstrom sah keiner der Experten eine Alternative für den Klimaschutz. Firjahn zeigte mit Bildskizzen und Karten auf, was mit dem Bau der drei Kraftwerke auf Brunsbüttels Menschen zukäme. Hoch wie der Kölner Dom stünden die Anlagen dicht an dicht nur wenige hundert Meter von bewohnten Häusern entfernt. Bis fast nach Burg würde der durch die Schornsteine geblasene Dreck vom Himmel rieseln. Dank des vorherrschenden Westwindes aber bekäme die Wilstermarsch das Gros ab. „Noch ist kein Kraftwerk genehmigt“, betonte Firjahn und nannte Beispiele, wo nach dem Widerstand der Bevölkerung es nichts wurde mit dem Kohlekraftwerksbau. Entsprechend rief die W.I.R. zu reger Beteiligung bei künftigen Veranstaltungen zur Verhinderung der geplanten Kohlekraftwerke auf.

 





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