In der heutigen Ausgabe der BZ wird der neugestaltete Gustav-Meyer-Platz als ein "Musterbeispiel städtebaulicher Architektur" gelobt. Abgesehen davon, dass man darüber durchaus streiten kann, wird der Bericht mit einem Foto "garniert", auf dem der Kreuzfahrer "Norwegian Dream" gerade den Platz passiert.
Ein fairer Journalismus würde gebieten, das gleiche Foto noch einmal zu bringen, allerdings ohne den Kreuzfahrer, sondern mit den alles überragenden Kesselhäusern und den riesigen, rauchenden Schornsteinen der geplanten Kohlekraftwerke im Hintergrund. Dieses Bild gibt es in einer Montage (u. a. auf der Website der W.I.R.).
Ob der Platz dann immer noch so schön ist? Kaum jemand kann sich nämlich vorstellen, dass nicht nur dieses Kleinod Brunsbüttels durch den Anblick der Kohlekraftwerke auf ewig verschandelt wird, sondern dass die Kraftwerke das Bild Brunsbüttels von nahezu jedem Punkt der Stadt entscheidend prägen. Ein zwar weniger entscheidender Gesichtspunkt gegen dieses Projekt, aber auch er sollte nicht außer acht gelassen werden.
Reimer