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Schadstoffe im Boden: Landwirte sind die Leidtragenden. WZ vom 12.12.2008

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 12.12.08, 00:27  Betreff: Schadstoffe im Boden: Landwirte sind die Leidtragenden. WZ vom 12.12.2008  drucken  weiterempfehlen



Schadstoffe im Boden: Landwirte sind die Leidtragenden

Wilster/rp

– „Wir haben die besten Böden der Welt“, sagen die Landwirte aus der
Wilstermarsch selbstbewusst. Doch das könne sich durch die geplanten
Steinkohlekraftwerke in Brunsbüttel und Büttel langfristig ändern – mit
Folgen bis hin zum Anbauverbot, warnten Kritiker in der Sitzung der
Bürgerinitiative am Mittwoch Abend im Wilsteraner Amtshaus.


Bodenkundler Dr. Sven Wiegmann aus Glückstadt machte den Anwesenden
deutlich, wozu Schadstoffeinträge im Erdreich über Jahrzehnte für die
Menschen in der Wilstermarsch führen können.


Dabei gehe es weniger um den Feinstaub, sondern um Schwermetalle wie
Dioxine. Diese würden sich, so Wiegmann, im Boden allmählich anreichern
und schließlich in die Nahrungskette gelangen. Bestes Beispiel seien
die Spülfelder der Elbe, in denen so hohe Dioxin-Konzentrationen
festgestellt wurden, dass der Verzehr von Schafsleber als
gesundheitsschädlich gilt. Und gerade die fetten Marschböden seien
ideale Speicher für solche Giftstoffe. „Seit 1983 sind PCBs verboten“,
erklärte Wiegmann. „Aber sie sind sind immer noch im Boden.“ Durch die
geplanten Kohlekraftwerke mit Laufzeiten um 40 Jahre erhöhten sich die
Schadstoffkonzentrationen in einem heute noch nicht absehbaren Maße. Im
Extremfall könnte das eines Tages zum Bewirtschaftungsverbot von
Flächen führen. „Etwas, das die Elbe in 100 Jahren schafft, können
Kohlekraftwerke vielleicht in 20 Jahren schaffen“, betonte er.


„Die Landwirte sind die Hauptleidtragenden“, stellte denn auch
Thomas Götsche aus Brokdorf fest. Deshalb müssten sie rechtzeitig
Flagge zeigen, damit die Wilstermarsch auch für künftige Generationen
saubere Böden für Ackerbau und Viehzucht biete. Göttsche kündigte
Widerstand der Bauern gegen die Pläne in der Industrieregion an: „Wir
stehen mit unseren Treckern in den Startlöchern und warten auf die
nächste Großdemonstration in Brunsbüttel.“


Auch die Feinstäube hätten es in sich, betonte der Brunsbütteler
Stadtvertreter Dr. Kai Schwonberg. Es gebe hinreichend Studien, die
belegten, dass die Belastung der Atemluft mit Stäuben eine Zunahme von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
nach sich ziehe und zugleich zu einem Anstieg der Sterblichkeitsrate
führe – allen gesetzlichen Grenzwerten zum Trotz. Die
Weltgesundheitsorganisation WHO betonte vor drei Jahren, dass
Grenzwerte immer willkürlich gesetzt würden. Schwonberg: „Es bedeutet,
dass in Kauf genommen wird, dass jemand stirbt.“









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