– Frank Schnabel ist sehr zufrieden. „Die Hafengesellschaft
Brunsbüttel sieht nach einem Rekordjahr 2008 mit Zuversicht in die
Zukunft“, sagt der 42-jährige Geschäftsführer. „Wir können uns in einem
schwierigen Marktumfeld als Universalhafen gut behaupten.“

Ziel sei, bis 2015 den Umschlag zu verdoppeln. „Insbesondere durch
die Ansiedlung von mehreren Kohlekraftwerken.“ Das Unternehmen
Hafengesellschaft will viel Geld investieren für einen weiteren Ausbau
des Hafens. Schnabel: „Wir denken grundsätzlich positiv.“

Der Erfolg an dem sechstgrößten Seehafen Deutschlands gibt dem
Unternehmen offensichtlich Recht. Denn die Umschlagszahlen mit 9,6
Millionen Tonnen in 2008 waren ein neuer Rekord. Drei Prozent mehr zum
Vorjahr. Wichtigste Bereiche waren Schütt-, Stück- und Flüssiggüter. Zu
ihnen zählen auch Windkraftanlagen. Hier gab es sogar eine Steigerung
von 25 Prozent. „Viele davon gehen nach Übersee“, erklärt Schnabel.
Dieser Bereich soll weiterhin ausgebaut werden. „Ein wichtiges
Wachstumssegment.“ Stabil geblieben ist das Geschäft mit Kupfererz.

Zurückgegangen ist der Containerumschlag. Dieser Zweig ist ein
besonderes Steckenpferd von Frank Schnabel. Das Geschäft möchte er
intensivieren.

Zurzeit beschäftigt er sich aber mehr mit den Planungen für den
Ausbau des Elbehafens. „Insbesondere laufen die Vorbereitungen für den
neuen Liegeplatz in östlicher Richtung auf Hochtouren. Gemeinsam mit
den Kohlekraftwerksbetreibern GDF SUEZ Energie und Getec ist geplant,
einen neuen Liegeplatz zu errichten – bevor die Kraftwerke in Betrieb
genommen werden.“ Zudem seien ein Umschlag von vier Millionen Tonnen
Kohle sowie von Reststoffen für das Kraftwerk der Südweststrom
vorgesehen.

Veränderungen im Kleinen gibt es jetzt für die Hafengesellschaft
Glückstadt – dem kleinen Ableger. Seit einigen Monaten hat dort Tanja
Wahlstedt (40) das Management vor Ort übernommen. Die Schenefelderin
kümmert sich um alles, was für den Hafenbetrieb relevant ist. Bisher
stand ihr Norbert Feist von Brunsbüttel aus zur Seite. Doch der
60-Jährige geht jetzt in Ruhestand. Seine Aufgaben werden verteilt. Von
Brunsbüttel aus ist Sven Hagens (26) zuständig für den kaufmännischen
Bereich in Glückstadt. Hafenbetriebsleiter ist Wolfgang Greiner (55),
und Hafenkapitän Lars Sell (45) kümmert sich um rechtliche Belange.

Frank Schnabel schätzt den kleinen Hafen in Glückstadt. „Klein, aber
fein. Uns macht dieser Hafen Spaß.“ Obwohl das Geschäft im Gegensatz
zum Brunsbütteler Hafen nur stabil ist, ist Schnabel sehr zufrieden. Er
sieht Synergieeffekte zwischen den beiden Häfen. „In der Kombination
sind wir gut aufgestellt.“ Und er kündigt an, dass eine Kooperation der
Unterelbehäfen Hamburg, Brunsbüttel, Stade, Cuxhaven und Glückstadt im
Gespräch ist.

Christine Reimers