Lesermeinung
Märchenonkel
Zu dem Bericht „Dieser Brokdorfer geht mir seit 20 Jahren auf den Keks“ vom 4. Februar 2009:
Rosige Zeiten? Der Bau von Kohlekraftwerken, A 20 und Elbtunnel hört
sich eher nach staubigen Zeiten an. Wieso behauptet Herr Austermann,
dass noch in diesem Jahr die Bagger für diese Projekte rollen werden?
Die Antragsunterlagen liegen noch öffentlich aus und es gibt keine
Baugenehmigungen. Weiter behauptet er, dass alte Dreckschleudern für
die neuen Kraftwerke abgeschaltet würden. Noch ein Märchen! Nicht
einmal die Antragsteller behaupten dieses, da sie keine alten
Kraftwerke zum Abschalten besitzen und der Strom an der Börse verkauft
werden soll.
Das nächste Märchen lautet, dass die Kraftwerke volkswirtschaftlich
zu verantworten wären. Laut einer Studie aus dem Umweltbundesamt von
2007 würden sich die Folgekosten für Klima, Gesundheit, Ernteausfälle
und Materialschäden für die beantragten 5,7 Millionen Tonnen
Kohlendioxid pro Jahr des GDF SUEZ-Blockes auf 395 500 000 Euro belaufen.
Dazu kommen die Folgekosten von Stickstoffoxiden, Schwefeldioxid,
Schwermetallen, Feinstaub, Strahlung und Dioxinen. Die Kosten trägt die
Allgemeinheit und nicht Herr Austermann, Herr Arp oder der
Kraftwerksbetreiber!
Die beiden Politiker können die zukünftigen „rosigen Zeiten“ hautnah
miterleben. Ziehen Sie nach St. Margarethen, denn hier stehen einige
hübsche Häuser an der B 431 zum Verkauf. Freuen Sie sich über
zusätzlich 600 Lkw täglich (200 Lkw für das IHKW, 100 Lkw pro
Kraftwerksblock), die durch den Ort donnern werden!
Claudia Kuhlgatz,
St. Margarethen