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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 13.02.09, 20:03     Betreff: Milliarden für Stromerzeugung aus Steinkohle. WZ vom 13.02.2009

Die Königin der Wolle


Milliarden für Stromerzeugung aus Steinkohle

Bis zu drei Steinkohlekraftwerke sowie ein
Industrieheizkraftwerk: Brunsbüttel arbeitet daran, der Energiestandort
Nummer eins in Schleswig
-Holstein zu werden. An
den Vorhaben scheiden sich die Geister. Morgen wird in der
Schleusenstadt gegen die Kohlemeiler demonstriert.

Brunsbüttel


– Konsequent bemühen sich die Verantwortlichen in der
Schleusenstadt, ihren Weg zum Energiestandort fortzusetzen. „Das ist
keine fixe Idee von heute, das haben die Amtsinhaber schon vor Jahren
angestrebt“, erklärt Bürgermeister Wilfried Hansen. Dass jetzt die
Investoren für gleich drei Kohlekraftwerke mit insgesamt 3400 Megawatt
Leistung überlegen, sich in Brunsbüttel anzusiedeln, sei also nicht
überraschend oder gar aus heiterem Himmel über die Stadt
hereingebrochen.


Das größte Projekt hat die Tübinger Südweststrom angeschoben. Das
Unternehmen will einen Meiler errichten, der in zwei Kraftwerksblöcken
jährlich insgesamt 1800 Megawatt Strom aus Steinkohle erzeugen soll.


Südweststrom verfügt bereits über einen genehmigten Bebauungsplan
für ein Areal an der Elbe südlich des Kernreaktors. Zudem haben sich
die Tübinger von der Hafengesellschaft zusichern lassen, dass die von
ihnen benötigte Menge von vier Millionen Tonnen Steinkohle pro Jahr im
Elbehafen angelandet werden kann. Was noch fehlt, sind für die
Finanzierung notwendige Beteiligung von Stadtwerken.


Für den Energieerzeuger GDF SUEZ Energie Deutschland (bisher: Electrabel) hat die Brunsbütteler Ratsversammlung bereits den B-Plan auf den Weg gebracht. Das Unternehmen plant ein 800-Megawatt-Kraftwerk nördlich des Kernreaktors und 400 Meter von der Wohnbebauung in Brunsbüttel-Süd
entfernt, ebenfalls an der Elbe. Dieses Kraftwerk liefert für die
Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe aus der
Wilstermarsch den aktuellen Anlass, am Sonnabend, 14. Februar, auf die
Straße zu gehen und gegen die Kraftwerksprojekte in der Region zu
demonstrieren.


Die dritte Anlage soll auf Steinburger Gebiet, aber im
Industrierevier Brunsbüttel, errichtet werden. Die Getec hat im vorigen
Sommer den Vertrag mit Bayer MaterialScience über ein Kraftwerksgelände
unterschrieben. Der Meiler soll ebenfalls 800 Megawatt leisten. Der B-Plan
für das Industrieareal stammt aus den 70er Jahren und ist bereits
beschlossen. Derzeit laufen in der Umgebung des geplanten Standorts in
der Gemeinde Büttel Luftuntersuchungen.


Allen Kraftwerken gemein ist die Vorgabe, bei der Schadstoff-Filterung
aus den Rauchabgasen und bei der thermischen Nutzung der Steinkohle auf
dem Stand der Technik zu sein. Allerdings erzeugen die Meiler durchweg
nur elektrische Energie, die Wärme wird ungenutzt über die Kühlung in
die Elbe abgegeben.


Investiert werden insgesamt mehrere Milliarden Euro. Neben der
Energieerzeugung rechnet die Region auch mit zahlreichen neuen
Arbeitsplätzen.


Ralf Pöschus









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