„Die Positionen klaffen weit auseinander“
Kohlekraftgegner im Gespräch mit Minister Marnette
Brunsbüttel/Kiel/rp
– Zu einem Meinungsaustausch trafen sich gestern Martin Storm, Stephan Klose Rolf-Christian Meyer und Carsten Döhler von der Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe mit Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Werner Marnette in Kiel.
Die Einladung an die Vertreter der Initiative erging aus dem
Ministerium, nachdem die BI kürzlich Marnettes Rücktritt gefordert
hatte. Grund: Der Landespolitiker war nach einem Besuch in Brunsbüttel
mit einer Aussage zitiert worden, aus der hervorging, das dem Bau des
Kraftwerks der GDF Suez Energie nichts mehr im Wege stehe.
Das Missverständnis sei ausgeräumt, berichtet Martin Storm. „Es ist
noch nichts genehmigt.“ Aus dem ursprünglich für eine Stunde
angesetzten Gespräch seien zwei Stunden geworden – die Initiative fühle
sich ernst genommen, fasst Storm zusammen. Dies auch vor dem
Hintergrund, dass ein weiterer Gedankenaustausch folgen solle.
Vergeblich, so Stephan Klose, habe er eine Aussetzung der
Genehmigungsverfahren bis nach der Bundestagswahl gefordert. Klose:
„Dann erfolgt möglicherweise der Ausstieg aus dem Atomkonsens und wir
haben dann in Brunsbüttel Kernenergie und Kohlekraft.“ Der
Wewelsflether gab denn auch zu: „Die Positionen von Marnette und uns
klaffen weit auseinander.“
Die heutige Großdemo in Brunsbüttel, die um 11 Uhr auf dem Platz
beim Elbeforum beginnt und nach dem Protestmarsch durch die Koogstraße
am Gustav-Meyer-Platz endet, sei ein Auftakt für bundesweite Aktionen gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke in Deutschland, erklärt Martin Storm.