Initiative: „Kraftwerksschlote als neue Wahrzeichen“
Brunsbüttel/rp
– Noch geben sich die Gegner der bis zu drei Kohlekraftwerke im
Brunsbütteler Industrierevier nicht geschlagen. Als jüngstes Produkt
ihrer Kampagne gegen die Meiler hat die Bürgerinitiative Gesundheit und
Klimaschutz Unterelbe in der Schleusenstadt eine Postkarte verteilen
lassen. Das Motiv zeigt rauchende Schlote gegenüber dem Gustav-Meyer-Platz, für viele Brunsbüttel-Besucher
der Anlaufpunkt an der Schleuse schlechthin. „Unser schönes neues
Brunsbüttel?“ heißt es auf der an die Haushalte verteilten Karte.
Damit will die Bürgerinitiative aus der Wilstermarsch nicht mehr nur
vor Schadstoffen in der Luft warnen, die bei der Kohleverbrennung
anfallen, sondern auch auf den Landschaftsverbrauch der
Kraftwerksbauten hinweisen. „Die Marsch bekommt völlig neue Wahrzeichen
– kilometerweit sichtbar“, sagt Stephan Klose, der die Fotomontagen
analog zu denen der für die Genehmigungsverfahren eingereichten
Visualisierungen der Investoren erstellt hat. Wobei Klose betont, keine
geschönte Sichtweise auf die Bauten vorzulegen. Vielmehr habe er
versucht, maßstabsgetreu vorzugehen. Dabei diente ihm das 42 Meter hohe
Lager der Spedition Kruse als Richtgröße.
„Niemand hat eine klare Vorstellung davon, was dort gebaut werden
soll“, erklärt der Wewelsflether das Anliegen der Initiative. Die
Fotomontage ist auch im neuen Flyer enthalten, den Klose und seine
Mitstreiter jetzt verteilen ließen. Hintergrund für diese Aktivitäten
ist das Erörterungsverfahren zum geplanten Kraftwerk der GDF Suez
(früher: Electrabel), das am Montag in Brunsbüttel beginnt. Dort will
auch die Initiative ihr Anliegen begründen.