Aus zweiter Hand:
In seiner Tischrede beim Nautischen Essen sagte Bürgermeister Hansen u.a.:
„Was in Brunsbüttel gebaut wird, das bestimmen die Investoren mit ihrem Kapital und nicht irgendwelche Einwender und Kritiker !“
Brunsbüttel und seine Zukunft
Wirtschaftsminister Dr. Jörn Biel als Festredner beim Nautischen Essen
Von Beate Meißner
Brunsbüttel – Trotz Wirtschaftskrise: Brunsbüttel hat eine Zukunft. Als Industriestandort, als Energiestandort, als Hafenstadt. Daran ließen die Redner beim traditionellen Nautischen Essen im Hotel „Zur Traube“ keinen Zweifel. Allerdings müssen noch einige Voraussetzungen geschaffen werden.
Was aussieht wie lockerer Klönschnack in dunkler Anzugübermacht, ist weit mehr: Wenn der Nautische Verein zu Reis und Curry und zu Rode Grütt einlädt, dann werden dabei Kontakte geknüpft oder aufgefrischt, Ideen und Projekte geboren. Ganz ungezwungen vor, beim oder nach dem Essen. In Zeiten, in denen weltweit von Krise die Rede ist, ist so eine Veranstaltung umso wichtiger.
Das hat auch der neue Wirtschaftsminister Dr. Jörn Biel gleich erkannt. „Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass sich der Standort Brunsbüttel weiter positiv entwickelt“, erklärte der prominenteste Redner des Abends. Und: „Ich würde mir wünschen, dass alle Regionen in Schleswig-Holstein so gut aufgestellt sind wie Brunsbüttel und sein Hafen. “
Das hörten natürlich alle gerne und lauschten aufmerksam, was für die Zukunft Brunsbüttels getan werden muss. Dazu zählen die Autobahnen A 20, A 26 und A 22 als Hinterlandanbindung, der Ausbau der A 23 und der B 5 – zwischen Itzehoe und Wilster dreispurig. Mit dem ersten Abschnitt soll 2010 begonnen werden.
Stichwort Bahnanbindung des Hafens: Da mangelt es noch an Qualität. Dr. Biel: „Die egeb lässt zurzeit aber klären, welche Maßnahmen schnell umgesetzt werden können, um eine adäquate Leistungsfähigkeit zu erhalten – auch für die Gleise im Hafenbereich.“
Als wichtige Infrastrukturmaßnahme durfte natürlich auch der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals nicht fehlen. Denn: „Die aktuelle Flaute wird durch die mittel- bis langfristige Entwicklung überholt.“
Voll ausspielen könne Brunsbüttel seine Stärken als Kraftwerksstandort. Vom Kohleumschlag profitiere die ehemalige Hafengesellschaft, die den Elbehafen ausbaue. Das schaffe Arbeitsplätze und sei ein gutes Signal für die Zukunft.
Doch auch von der Windenergie könne die Schleusenstadt profitieren – von der Netzanbindung der Windparks und eventuell auch als Ausgangspunkt für die Verschiffung von Komponenten für den Offshore-Windparkbau.
Das alles reiche aber nicht für eine gesicherte Zukunft des Wirtschaftsstandortes: Kooperationen seien genauso wichtig wie Investitionen in die Menschen, hier vor allem in die Ausbildung für nautische Berufe.
Der Schafferspruch von Jens Bartels, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Nautischen Vereins, fasste all das und die Richtung für Brunsbüttel zusammen: „Immer einen Schritt voraus, manchmal vielleicht etwas langsam, niemals aber rückwärts gewandt.“
DLZ 27.4.09