Beidenfleth will jetzt doch Windenergie
Gemeindevertretung hat früheres Votum gekippt. Eignungsflächen nun im Bereich Dodenkopp.
Beidenfleth
– Seit Jahren galt in der Störgemeinde der Beschluss der
Gemeindevertretung: Keine Windenergie! Jetzt haben die
Kommunalpolitiker diese Entscheidung mit einstimmigem Votum gekippt.
Bei der anstehenden Fortschreibung des Regionalplanes IV will die
Gemeinde im Bereich Dodenkopp eine Windenergie-Eignungsfläche
anbieten, wenn die Anlagen mindestens 500 Meter bei 100 Meter hohen
oder 550 Meter bei 150 Meter hohen Windrädern von einer Wohnbebauung
entfernt platziert werden.
„Wir können nicht auf der einen Seite Kohlekraftwerke ablehnen und
auf der anderen Seite keine Windenergie zulassen wollen“, erläuterte
der stellvertretende Bürgermeister Volker Struve den Sinneswandel des
Gemeinderats. Er leitete die Sitzung in Vertretung von Bürgermeister
Peter Krey, der sich gegenwärtig in Ecuador/Südamerika aufhält.
Aktuell wurde das Thema aufgrund einer vom Kreis Steinburg
vorgelegten Suchraumkarte für weitere Windflächen. Wie dazu Horst
Heinrich als Vorsitzender des Bauausschusses erläuterte, strebt das
Land Schleswig-Holstein die Ausweisung von
einem Prozent der Landesfläche für die Windenergie an. Damit müssten
landesweit 3800 Hektar zusätzlich für die Windnutzung bereit gestellt
werden. Im Kreis Steinburg sind zurzeit 166 Anlagen mit einer
Gesamtleistung von 218 Megawatt installiert. Mit der Entscheidung der
Gemeindevertretung soll außerdem erreicht werden, für die zwei
bestehenden Anlagen in Großkampen, die als privilegierte Anlagen
außerhalb einer Eignungsfläche erstellt wurden, einen Bestandsschutz zu
erreichen und auch die Möglichkeiten für ein Repowering festzuschreiben.
Nach dem Ja-Wort der Gemeindevertretung
betonte Volker Struve: „Mit dem Beschluss haben wir zum ersten Mal die
Möglichkeit, die Entwicklungsplanung voll auszuschöpfen.“ Und er fügte
hinzu: „Ich freue mich, dass nicht nur einstimmig, sondern auch
einmütig entschieden wurde. Es gab keinen Krach wie in anderen
Gemeinden!“
Jochen Schwarck