Platz schaffen fürs Windgeschäft
Friedrich A. Kruse jun. baut ehemaliges Behrens-Gelände am Südkai zum Außenlager für Windkraftanlagen um
Brunsbüttel
Das international operierende Speditions- und Logistikunternehmen
Friedrich A. Kruse ist an seinem Stammsitz Brunsbüttel weiter auf
Expansionskurs. Seit Anfang August ist das von den Geschäftsführern
Friedrich A. Kruse und dessen gleichnamigem Sohn als 29-jähriger
Juniorchef geführte Unternehmen im Besitz der dreieinhalb Hektar großen
Fläche der Otto Behrens Lagerhäuser am Brunsbütteler Südkai. Zwei Hallen
bleiben bestehen, fünf weitere wurden mittlerweile abgerissen.
Die beiden Hallen verfügen über eine Lagerfläche von rund 9000
Quadratmetern. Zwischen den beiden Hallen ist durch den Gebäudeabriss
eine fast zwei Hektar große Außenfläche zur Lagerung von Bauteilen der
Windkraftindustrie geplant. Auf diesem Gebiet pflegt die Firma Kruse
schon seit längerem eine enge Zusammenarbeit mit dem Anlagenbauer
Senvion und unterhält dessen Zentrallager an der Schleswiger Straße. In
der direkten Lage des früheren Behrens-Geländes am Nord-Ostsee-Kanal
sieht Kruse jun. einen attraktiven Standort für das neue Engagement im
Lager- und Logistikbereich. „Unser Ziel ist es, unsere Aktivitäten in
der Windindustrie auszuweiten“, kündigte der Kruse jun. an.
Zunächst gilt es jetzt, die Flächen und die Hallen für die Lagerung der Windkraft-Großanlagen
vorzubereiten. Auch ein noch bestehendes Büro soll wieder auf
Vordermann gebracht werden. Eine der beiden Hallen soll weiterhin für
die Getreideeinlagerung vorgehalten werden. Auch hier ist die Anbindung
an den Kanal von großem Vorteil.
Mit dem Einstieg des 29-Jährigen in die Geschäftsführung ist
mittlerweile die fünfte Generation mit am Ruder des Firmenschiffes.
Friedrich A. Kruse jun. stellte ein weiteres neues Engagement seines
Betriebes vor. Dazu hat Kruse einen Vertrag mit der Reederei Elb-Link
abgeschlossen, um auf deren neuer Elbfähre zwischen Brunsbüttel und
Cuxhaven „unbegleitete Transporte“ möglich zu machen. „Unsere Kunden
sind darüber informiert“, sagte der Firmensprecher.
Die Spedition Kruse will mit dem Einsatz von besonders wendigen
Zugmaschinen die Sattelauflieger mit Containern oder per Container-Chassis
aus dem südlichen Dänemark sowie den Kieler Ostseehäfen ebenso wie von
der Brunsbütteler chemischen Industrie auf die Elbfähre bugsieren, die
dann auf der Cuxhavener Seite auf die gleiche Weise an Land gebracht
werden. Dort könnten – je nach Kundenwunsch – wieder Kruse-Fahrzeuge
oder auch andere Anbieter den Weitertransport übernehmen. Auch in der
Gegenrichtung sind diese Transporte möglich. Die Fährkosten für Fahrer
und Zugmaschine entfallen. Eine Transportschiene, die deutlichen
Kostenvorteil für die Wirtschaft bietet. „In den nächsten Tagen geht es
los“, kündigte der Juniorchef den ersten unbegleiteten Transport an.
Jochen Schwarck