Arbeiten unter Strom
Poyenberg
Den Anschluss eines mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerkes an eine 20 000-Volt-Mittelspannungsleitung
– ohne Unterbrechung der Stromversorgung für die 400 Einwohner: Dies
Verfahren praktiziert seit kurzem der Stromversorger E.ON-Hanse. „Zuvor hätten wir den Strom zweimal jeweils für zwei bis drei Stunden abklemmen müssen“, sagt Diplom-Ingenieur Volker Mielisch, Pressereferent beim Unternehmen.
Für den Anschluss des Blockheizkraftwerkes der Biogas Poyenberg GmbH an
das Stromnetz nutzte E.ON das neue Verfahren „Arbeiten unter Spannung in
der Mittelspannung“. Ausgebildete Mitarbeiter wie Arndt Stuhr und
Andreas Bornhoeft brachten sich mit einer speziellen Hubarbeitsbühne,
die auf einem Unimog montiert ist, auf Höhe der Leitungen. Dort legten
sie an jede der drei Leitungen so genannte Trennstellen, die nach
erfolgtem Anschluss des Blockheizkraftwerkes wieder abgenommen wurden.
Zuvor wurden die beiden Mitarbeiter bei ihrer gefährlichen Arbeit
genauestens eingewiesen, gingen jeden Arbeitsschritt durch. „Denn
nichts ist bei der Arbeit so gefährlich wie die Routine“, betone
Projektleiter Joachim Waller vom Dägelinger Netzcenter.