Forschungsprojekt: Klimawandel an der Krückau

11. Dezember 2009 | Von ly

Die
Flut kommt, und vom Himmel fällt seit Tagen der Regen. Weite Teile von
Elmshorn sind überschwemmt. In der viel zu kleinen Kanalisation bildet
sich ein Rückstau, das Wasser überschwemmt auch Straßen, die in höheren
Bereichen liegen. Die Rettungsdienste können nichts mehr ausrichten.

Ein
realistisches Szenario - für das Jahr 2050. Dies führten gleich sechs
Wissenschaftler rund 100 Zuhörern in der Nordakademie deutlich vor
Augen. Elmshorn und das Umland, an Krückau und Elbe liegend, sind
besonders stark betroffen. Damit in der Metropolregion Hamburg und in
Elmshorn sowie der Marsch die Menschen von diesem Szenario nicht völlig
überrascht werden, arbeiten Wissenschaftler mit Fachleuten an
"Strategischen Anpassungsansätzen zum Klimawandel". Das Großprojekt
trägt den Namen "Klimzug-Nord".

Mit dem Projekt "Klimzug "
sollen bis 2014 Lösungsansätze gefunden werden, mit denen Folgen des
Klimawandels in der Metropolregion bekämpft werden können. "Elmshorn
ist als einzige Stadt in Schleswig-Holstein am Projekt beteiligt",
sagte Arno Freudenhammer vom Amt für Stadtentwicklung. Er betonte, die
Beteiligung sei wichtig, weil man sich so Aufschluss über
Folgewirkungen vom steigenden Elbe-Hochwasser auf die Krückau
verspreche. "Klimzug" stehe für "Klimawandel in Regionen zukunftsfähig
gestalten".

Elmshorn wurde seitens der Organisatoren, der Tu
Tech Innovations GmbH in Hamburg, als Partner ausgesucht, weil das
Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität in
Harburg bereits Untersuchungen über Veränderungen in der Krückau, zum
Beispiel Sediment-Bewegungen, vornimmt: "Daher ist es nur logisch, die
Arbeit fortzusetzen", sagte Freudenhammer.

Finanziell
beteiligt sich die Stadt nicht. Gefördert werden die Elmshorn
betreffenden Kosten durch den Förderfonds der Metropol region Hamburg
mit 123 000 Euro, da "Klimzug" als Leitprojekt für die Region gilt.