Um das von der Hannoveraner Getec im Bayer-Industriepark
geplante Kohlekraftwerk mit 800 Megawatt Leistung ist es ruhig
geworden. Das habe allerdings nichts zu bedeuten, betonte Dr. Ing. Kai
Hahn gegenüber unserer Zeitung am Rande einer Info-Veranstaltung der Egeb-Wirtschaftsförderung
über Kraft-Wärme-Kopplung.
Die Getec gehe unverändert ihrer Planung nach und suche nicht andauernd
die Öffentlichkeit, erklärte Hahn. Er ist zugleich Geschäftsführer der
Getec Energie AG und des Gemeinschaftskraftwerks Büttel GmbH & Co.
KG.

Dieses Gemeinschaftskraftwerk ist so geplant, dass bei der
Stromerzeugung anfallende Wärme für industrielle Prozesse abgezweigt
werden soll. Hier allerdings habe die Getec im ChemCoastPark noch keine
Abnehmer gefunden, gab Hahn zu.

Die Wärme allein für Fernheizung auszukoppeln sei in der Region nicht
wirtschaftlich. Auch wenn er Bürgermeister Wilfried Hansen scherzhaft
gefragt habe, wann denn die Leitungen verlegt werden – Brunsbüttel weise
viel zu wenig Einwohner auf. Allein Fernwärme als Beiprodukt der
Stromerzeugung auszukoppeln rechne sich erst „in Ballungsgebieten mit
hunderttausenden Einwohnern“. Fänden sich im Industriepark jedoch
genügend Abnehmer, ließen sich für Wärmekunden in der Schleusenstadt
durchaus fünf bis zehn Prozent der anfallenden Wärme abzweigen.