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Neuer Trafo fürs Umspannwerk. WZ vom 15.10.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 15.10.10, 23:29  Betreff: Neuer Trafo fürs Umspannwerk. WZ vom 15.10.2010  drucken  weiterempfehlen

90-Tonnen-Trafo fürs Umspannwerk

Regenerative Energie macht es nötig: Marne West erhält sechsten Großtrafo seit 1995

Marne

Er wiegt 90 Tonnen, kostet 690 000 Euro und war drei Nächte lang von
Dresden nach Marne unterwegs: Der sechste Transformator, der gestern im
E.ON-Umspannwerk Marne West aufgestellt wurde.
„Damit habe wir hier das größte Umspannwerk im Land“, erklärt Volker
Mielisch aus der Presseabteilung der E.ON Hanse.


Notwendig wurde der neuerliche Ausbau der Anlage, weil doch immer
mehr Strom aus regenerativer Energieerzeugung, vorwiegend aus Windkraft,
der aus dem Marner Umland über 20 000-Volt-Leitungen
angeliefert wird. Im Umspannwerk wird dieser Strom zu 110 000 Volt
transformiert und in das Leitungssystem der E.ON Netz eingespeist. Marne
ist dabei ein Brückenpfeiler auf einer Leitungstrasse von Heide nach
Quickborn. Das nächste Umspannwerk im Norden ist in Meldorf, dort wird
vorwiegend Energie aus Photovoltaikanlagen transformiert, im Süden ist
es das Umspannwerk in Ostermoor. Kreisweit speisen derzeit 3200 Anlagen
mit zusammen über 680 Megawatt Leistung in das Stromnetz der zu E.ON
Hanse gehörenden Schleswig-Holstein Netz AG ein.
Das hat zur Folge, dass der Netzbetreiber zunehmend nachrüsten muss: In
diesem und dem nächsten Jahr sind es allein in Dithmarschen elf neue
sogenannte Großumspanner, die in den sieben Umspannwerken aufgestellt
werden. In Marne West ist mit der gestern gelieferten Anlage die
räumliche Kapazität ausgereizt. Und auch der neue Trafo werde durch
fortschreitenden Ausbau der Erzeugung regenerativer Energien bald wieder
an seine Grenzen gebracht, erklärt Projektleiter Holger Dwenger. „Der
siebte Umspanner ist bereits in Planung“, berichtet Volker Mielisch. Ein
bis anderthalb Jahre Vorlauf braucht es, bis ein Trafo geliefert wird.
Mielisch: „Das ist jedes Mal eine Anfertigung nach unseren Wünschen.“


Mit dem Aufstellen auf dem Fundament ist es nicht getan. Vor Ende
November, Anfang Dezember werde das Gerät nicht betriebsbereit sein,
sagt Dwenger. Denn derzeit müsse sein Team etliche Baustellen im Kreis
gleichzeitig betreuen. Zudem genüge es nicht, den Umspanner
anzuschließen, auch die erforderliche Steuertechnik müsse installiert
werden. Die Überwachung des Umspannwerks Marne West erfolgt wie bei den
übrigen 250 Anlagen im Land durch die Schleswig-Holstein Netz AG in Rendsburg, eine der modernsten deutschen Netzleitstellen.


In Marne West wird aber nicht nur Wind- und Solarstrom aufgenommen
und weitergeleitet. Gleichzeitig ist dieses Umspannwerk auch wichtig für
die Versorgung der Region um die Marschenstadt mit so genannter
Mittelspannung (20 000 Volt). Um das Werk technisch auf den neusten
Stand zu bringen, investiert der Netzbetreiber dort insgesamt 1,5
Millionen Euro. Reiner Bajohr, Leiter des Meldorfer Netzcenters der
Schleswig-Holstein Netz AG: „Neben dem 110/20-Kilovolt-Transformator wird nicht nur die 110-Kilovolt-Schaltanlage, sondern es werden auch die vorhandene 20-kV-Schaltanlage
und die dazugehörige Leittechnik erweitert und auf den neusten
technischen Stand gebracht.“ Die Schaltanlagen dienen zum Schutz und zur
Steuerung des Mittelspannungsnetzes in der Region um Marne.


Für das Team des sächsischen Transportunternehmens, dass den
Transformator gestern Morgen anlieferte, dauerte das Abladen bis weit
in den Nachmittag hinein. Denn ein Autokran, der den 90-Tonnen-Koloss
an den Haken nehmen könnte, hätte auf dem Gelände keinen Platz gehabt.
Daher wurde der riesige Transformator zunächst auf dem Lkw-Auflieger
auf Rollen gesetzt und dann über Schienen auf das Fundament gezogen –
in reiner Handarbeit. Nach einer halben Stunde war die Anlage an ihrem
Platz. Auch wenn die Arbeit antiquiert wirkt und schweißtreibend ist, für
Holger Dwenger gibt es keine Alternative. Hydraulische Systeme könnten
die Feinjustierung nicht so übernehmen, wie zwei Mann, die an
Kettenspannern arbeiten und rechtzeitig erkennen, wenn das schwere Teil
zu verkanten droht, ist er überzeugt.


Ralf Pöschus







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