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Dithmarschen spitze in "grüner Energie". WZ vom 10.11.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 14.11.10, 23:53  Betreff: Dithmarschen spitze in "grüner Energie". WZ vom 10.11.2010  drucken  weiterempfehlen



Dithmarschen spitze in „grüner Energie“

Kreis hat Vorreiterrolle bei regenerativen
Energien / E.ON Hanse informiert Bürgermeister über Einspeisung, Aktien
und Investitionen

Meldorf

Rund 100 Bürgermeister aus dem Kreis Dithmarschen waren gestern beim
Regionalforum Energie der E.ON Hanse im Meldorfer Ballhaus versammelt.
Die drei Hauptthemen waren erneuerbare Energien und deren Einspeisung,
das Beteiligungsangebot zum Aktienkauf der Schleswig-Holstein Netz AG und die Investitionen und Baumaßnahmen im gesamten Kreis.


„Dithmarschen ist die Lokomotive was erneuerbare Energien betrifft“,
beschreibt Klaus Lewandowski, der technische Vorstand bei E.ON Hanse, die
Vorreiterposition des Kreises. Dabei habe die Windenergie den
bedeutendsten Anteil im Land: „680 Megawatt Leistung können wir allein
aus Windenergie ziehen. Das ist mehr als ein großes, modernes
Kohlekraftwerk leisten kann“, so Lewandowski. Nun müsse der erzeugte
Strom noch zum Verbraucher kommen und das könne nur durch den Ausbau des
Netzes gelingen. Dass das allgemeine Interesse an erneuerbaren Energien
da ist, zeigen die Anträge auf Einspeisung: Von 9000 Anträgen in
Schleswig-Holstein sind allein 1600 ausdem Kreis Dithmarschen.


7,4 Millionen Euro hat die Schleswig-Holstein
Netz AG in diesem Jahr in sechs Umspannwerke im gesamten Kreis
Dithmarschen investiert. Die Ausbauarbeiten in Hemme, Linden,
Reinsbüttel, Meldorf und Marne-West dauern
voraussichtlich bis zum Frühjahr 2011. In Dingen findet sogar ein
kompletter Neubau eines Umspannwerkes mit zwei Transformatoren statt.
„Marne-West ist das größte Umspannwerk im Kreis
und noch dazu nur für regenerative Energien. Durch Photovoltaik und
Windkraft erreichen wir hier 350 Kilowatt, die Leistung eines halben
Kohlekraftwerkes“, sagte Martin Ohm, Leiter der Region Nord der
Schleswig-Holstein Netz AG. Im Sommer 2011 ist hier die Errichtung eines siebten Trafos geplant.


Zusätzlich zu den Umspannwerken investiert die Schleswig-Holstein
Netz AG weitere 5,5 Millionen in die Verlegung von mehr als 60
Kilometern Mittelspannungskabel. Das größte Projekt ist dabei die
Strecke zwischen Reinsbüttel und Norddeich (21 Kilometer Erdkabel) sowie
von Marne nach Kronprinzenkoog (rund 22 Kilometer) nach dem so
genannten Steckdosenprinzip: „Damit nicht jede Windmühle mit ihren
dünnen Kabeln zu uns muss, gehen wir mit unseren dickeren Kabeln, die
das Zwölffache an Leistung bringen, direkt vor Ort und stecken uns dort
mit den einzelnen Rädern zusammen“, erklärte Ohm. Insgesamt, so Ohm, hat
die Schleswig-Holstein Netz AG in diesem Jahr
über 16 Millionen Euro in den Ausbau der Gas- und Stromnetze im Kreis
investiert – insgesamt 300 Millionen Euro sind für 2011 geplant.


Doch nicht nur über den Aubau und die Vorreiterstellung, die
Dithmarschen bei den erneuerbaren Energien hat, wurden die Bürgermeister
der Kommunen informiert, sondern auch über Möglichkeiten am
finanziellen Erfolg teilzuhaben. Immer mehr Kommunen stellen sich die
Frage, ob sie nicht selbst ein Netz betreiben und dies in die eigene
Hand nehmen wollen, erklärte Landrat Dr. Jörg Klimant. Der Nachteil: Es
entstünde ein Flickenteppich und die Auswahl des Netzes würde laut
Klimant Rosinenpickerei gleichen, bei der weniger attraktive Orte für
Betreiber – wie die Halligen oder Inseln – hinten anstünden. Hinzukomme
die Wartung – wer ist für was zuständig im Reparaturfall? „Das Angebot
ist eine gute Antwort und berücksichtigt einerseits den Vorteil eines
einheitlichen Netzes, und andererseits lässt es die Miteigentümer
mitbestimmen“, sagte Klimant, der gestern auch als Vertreter des Kreises
als Anteilseigner vor Ort war. Doch was besagt das Angebot der
Schleswig-Holstein Netz AG genau, das an alle
115 Kommunen des Kreises versandt wurde? Es stehen 12 900 Aktien für je
rund 4100 Euro zum Verkauf. Die Anzahl der möglichen Aktien pro Kommune
wird errechnet nach der gelieferten Leistung, Einwohnerzahl und Fläche.
Kapitalgarantie, das heißt Kaufpreisrückerstattung bei Austritt, gibt es
bis 2016 und es ist eine feste Gewinnbeteiligung von 5,1 Prozent
garantiert. „Durch den Erwerb von Anteilen an der Schleswig-Holstein
Netz AG können die Kommunen im Kreis künftig deutlich stärkeren
Einfluss auf den Strom- und Gasnetzbetrieb in ihrer Region nehmen und
profitieren gleichzeitig vom wirtschaftlichen Erfolg“, sagte Andreas
Fricke, Finanzvorstand der E.ON Hanse.


Constanze Emde







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