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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 03.01.11, 19:11     Betreff: Solarmeisterschaften in Kronprinzenkoog. WZ vom 03.01.2011



Kronprinzenkoog ist sonnenstark

Die Gemeinde am Deich holt die
Solarmeisterschaften nach Dithmarschen und liegt selbst auf Platz drei /
Solarcarport wird neu gebaut

Kronprinzenkoog

Was haben erneuerbare Energien und Fußball gemeinsam? Nichts? Irrtum!
In beiden Disziplinen werden Sieger ermittelt, es dreht sich alles um
eine runde Sache und macht bei Sonne mehr Spaß. Die dürfte bei der
Solarmeisterschaft in Kronprinzenkoog vom 24. bis 26. Juni auch
scheinen. Die Vorbereitungen dafür laufen in der Gemeinde derzeit auf
Hochtouren.


Doch dass die Solarmeisterschaften überhaupt dort ausgerichtet
werden, ist dem Engagement des Bürgermeisters Thomas Masekowitz zu
verdanken. „Wir haben uns ellenlang damit beschäftigt, wie wir die
Solarmeisterschaften hierher nach Dithmarschen bekommen können. Wir
müssen etwas bieten, was es vorher noch nicht gab, damit Kronprinzenkoog
den Zuschlag für die Ausrichtung bekommt“, erzählt er seine ersten
Gedanken. Gemeinsam mit Ingo Börner, dem Geschäftsführer von
Cleanmotive, feilte er an den Ideen. Schließlich musste Andreas Witt
überzeugt werden, der gemeinsam mit Guido Bröer der Fachzeitschrift
Solarthemen herausgibt und die Meisterschaften ausrichtet.


„Wir wollen die Solarmeisterschaft als feste Institution einrichten,
also brauchen wir eine Regentin“, sagt Masekowitz. Ähnlich wie die
Kohltage, so sein Ziel, soll auch die Solarmeisterschaft ein fester
Programmpunkt im Jahr für Dithmarschen und das Land Schleswig-Holstein
sein. Wichtig war dabei, dass diese Regentin nicht per Casting gekürt
wird, sondern über Fachkenntnisse verfügt, aus der Region kommt und
selbst etwas mit erneuerbaren Energien verbindet: Fündig wurden sie bei
Kathrin Marscheider. Die 26-jährige Friedrichskögerin ist fasziniert von
der Stromerzeugung aus der Sonne und freut sich auf ihre Amtspflichten.


Doch mit der bloßen Wahl einer Regentin als Aushängeschild ist es
nicht getan. Das Programm muss überzeugen und informativ sein. Immerhin
nehmen an den Solarmeisterschaften 1610 Kommunen deutschlandweit teil,
und Kronprinzenkoog mischt neben zwei anderen Gemeinden aus Schleswig-Holstein
ganz vorn mit. Der Sieger der Solarmeisterschaft wird mittels
Photovoltaikfläche gemessen an der Einwohnerzahl der Gemeinde errechnet.
„Kronprinzenkoog hat mit sechs Hektar Photovoltaik-Fläche
und 864 Einwohnern den dritten Platz von 1610 Kommunen bundesweit
erreicht“, berichtet Thomas Masekowitz stolz. Und die Fläche, auf der
durch Sonne Energie, sprichwörtlich weißer Strom, gewonnen wird, soll
sich für die Gemeinde an der Westküste noch vergrößern. Wie? Durch ein
Solarcarport – eine mit Solarzellen überdachte Fläche, unter der
parkende Autos, Roller oder Fahrräder aufgeladen werden können. „Die
Carports sind ein Massenthema. So kann zum Beispiel auch ein ZOB
überdacht werden mit Photovoltaik zur Einspeisung und zum Laden von E-Fahrzeugen“,
sagt Ingo Börner. Derzeit ist Börner als Geschäftsführer von Cleanmobil
im Gespräch mit mehreren Gemeinden und Orten in der Bundesrepublik. So
weiß er von einem Pilotprojekt von List auf Sylt, dass die E-Bikes
gut angenommen werden und die meisten Besucher positiv begeistert und
für das Thema interessiert werden. „Aber wir kommen mit unserer
Unternehmensgruppe aus Dithmarschen und wollen auch hier Gutes tun. Der
Markt ist reif dafür“, betont Börner.


Thomas Masekowitz: „Schritt eins ist, die Energie zu erzeugen mittels
Wind, Sonne oder Biogasanlagen – das machen wir. Schritt zwei ist, die
Energie selbst zu vermarkten, und dabei sind wir gerade. Wir wollen
unsere Energie hauptsächlich Touristen zur Verfügung stellen.“ Dabei
spielt der Aspekt der Verbreitung eine Rolle. So könne das Thema ins
Bewusstsein der Menschen gelangen, denn wer die neue Technik
ausprobiere, diene gleichzeitig als Multiplikator, so die Vorstellung.


So ist das Konzept des „E-Tages“ auch außerhalb der Solarmeisterschaften erklärtes Ziel und denkbar. „Touristen könnten beispielsweise hier mit einem E-Bike starten, nach Friedrichskoog, Marne oder St. Michaelisdonn fahren, und während sie dort etwas besichtigen, lädt das E-Bike
an einer der Stationen für die Weiterfahrt“, erklärt Masekowitz die
touristische Vision, die nicht nur einzelne Gemeinden miteinander
vernetzen, sondern auch generell zur Beliebtheit des Kreises als
touristischer Naherholungsort beitragen könnte.


Baubeginn für das Solarcarport soll mit einsetzendem Tauwetter sein,
denn schließlich spielt das Solarcarport auch beim geplanten Programm
der Solarmeisterschaft eine große Rolle. „Die Biogasanlagen,
Solarflächen und unsere Windenergie-Anlagen sollen besichtigt werden. Die Strecken zwischen den Anlagen sollen mit E-Fahrzeugen
gemeistert werden, die bis dahin von unserem Solarcarport mit
Ladesäulen verfügbar sind“, sagt Masekowitz. Ingo Börner ergänzt: „Das
soll verdeutlichen, dass jeder zuhause auch mit seinem Carport Strom
produzieren und selbst nutzen kann.“



Das ganze Konzept erfolge unter Einbeziehung von Gemeinde und
Kommunen – ohne die gehe es nicht. Das zeigt auch das Beispiel des
Solarcarports in Kronprinzenkoog. Auf kirchlichem Gelände umringt von
Schule, Kindergarten, Friedhof und dem evangelischen Gemeindehaus soll
ein neuer Dorfmittelpunkt entstehen. „Glücklicherweise stehen die
Bewohner von Kronprinzenkoog hinter dem, was wir hier tun, sonst würde
das nicht funktionieren. Jetzt müssen wir innovativ tätig werden und
nicht nur erzeugen, sondern auch sauber vermarkten“, sagt der
Bürgermeister.
Constanze Emde







Wettbewerb: Das Ringen um die Solar-Spitze
Der
Wettbewerb wird seit dem Jahr 2001 von der Fachzeitschrift Solarthemen
in Kooperation mit der Deutschen Umwelthilfe veranstaltet und findet in
diesem Jahr vom 24. bis 26. Juni in Kronprinzenkoog statt. Insgesamt
nehmen mittlerweile 1610 Kommunen deutschlandweit teil. 2009 gewann der
Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog
und damit erstmals wieder nach sieben Jahren bayrischer Vorherrschaft
eine norddeutsche Kommune den Wettbewerb der deutschen Städte und
Gemeinden um die höchste Dichte von Solarwärme- und Photovoltaikanlagen
pro Kopf der Bevölkerung. Mit einem großen Abstand von über 1900 Punkten
hängte die 160-Einwohner-Gemeinde ihre bayerischen Verfolger aus Schalkham (Platz 2) und den Vorjahreschampion Rettenbach am Auerberg (Platz 3) ab.






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