Anti-Akw-Bewegung macht mobil
Aufruf zur Teilnahme an Protestkundgebung am Ostermontag / An fünf Orten werden um 5 vor 12 Mahnmale enthüllt
Brunsbüttel
Für den Ostermontag ruft ein breites Bündnis von Initiativen,
Umweltverbänden, IG Metall und DGB mit Unterstützung von SSW, SPD,
Grüne, und der Linkspartei zu einem Sternmarsch auf das AKW Brunsbüttel
auf. Eindeutige Botschaft: Die Anlage soll endgültig stillgelegt werden.
Genau um Fünf vor Zwölf sollen zudem an fünf Orten in Steinburg und
Dithmarschen Mahnmale gegen die Nutzung präsentiert werden. Diese
symbolischen Enthüllungen in einer 20-Kilometer-Zone
um die AKWs Brunsbüttel und Brokdorf soll nach Ansicht der Veranstalter
die Sperrzonen rund um Fukushima und Tschernobyl symbolisieren.
„Bei uns darf es dazu nicht kommen. Darum sind wir für das sofortige
Abschalten aller AKWs. Wir dürfen nicht weiter Atommüll produzieren und
nicht wissen wohin damit. Darum: Brunsbüttel darf nie wieder ans Netz,
die Restlaufmengen dürfen nicht auf das AKW Brokdorf übertragen werden
und eine sehr schnelles Abschalten aller AKWs muss den Weg für die
Erneuerbaren Energien gegen den Widerstand der Atomkonzerne frei
machen“, erklärte die zweiter Bevollmächtigte der IG Metall Unterelbe
und Betriebsratsvorsitzende Vorsitzende bei SIHI in Itzehoe, Carmen
Lühr, anlässlich des Aufrufes der IG Metall Unterelbe zur Teilnahme an
der Demo.
„Das Moratorium ist eine Farce. Abschalten jetzt und so schnell wie
irgend möglich. Dabei müssen die Atomkonzerne den Beschäftigten der AKWs
sozialverträgliche Lösungen und sichere Jobs auch in der Zukunft aus
ihren Profiten garantieren. Das Abschalten dafür nicht auf dem Rücken
der Beschäftigten erfolgen, sondern muss von den Verursachern, die
Milliarden an der Dinosauriertechnologie verdient haben bezahlt werden“,
forderte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Unterelbe Uwe Zabel,
der die Demo am Ostermontag auch beim Landrat des Kreises Steinburg
angemeldet hatte.
Die Protestveranstaltung in Brunsbüttel beginnt um 14 Uhr. Unter der
Moderation von Dirk Seifert (Robin Wood) und Uwe Zabel (IG Metall
Unterelbe) sprechen auf einer Kundgebung Angelika Claußen (Vorsitzender
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges), Monika Tiefke
(Bäuerliche Notgemeinschaft Lüchow Dannenberg), Detlef Wetzel (IG Metall
Deutschland) und der amtierender Hamburger Bischof und Propst Jürgen
Bollmann.
Zuvor finden an fünf Orten jeweils um 5 vor 12 Enthüllungen von
Mahnmalen statt. Von den Standorten aus starten jeweils um 12.30 Uhr
Busse, Pkw und Fahrräder zu einer Art Sternfahrt in Richtung
Brunsbüttel. Parallel dazu gibt es von Vaale aus noch einen Biker-Korso. Hier alle Details zu den einzelnen Aktionsstandorte:
Störsperrwerk: Am Treff
Störort/Bundesstraße 431 soll eine hölzerne Atomrakete aufgebaut werden
und vor die Kulisse des Kraftwerks Brokdorf gestellt werden. Hier
sprechen Alexander Groß von der Friedensbewegung, Marianne Kolter von
der Anti-Akw-Initiative Pinneberg und Hanna Heyen von der Jugendorganisation „Solid“.
Wilster: Am großen Kinder-Familien-Aktionsort
im Wilsteraner Stadtzentrum geht es schon um 11 Uhr los. Angeboten
werden hier diverse Aktionsstände vor allem für die Kinder. Symbolisch
werden etwa 10 Atommüllfässer enthüllt. Dazu gibt es eine Zusammenkunft
unter dem Motto „alte trifft neue AKW-Bewegung“. Hier treten die Urgesteine Otto Andresen und Bernd Voss sowie von der neuen Anti-Atom-Bewegung Ranka Prante auf. Die Moderation hat Jürgen Ruge.
Wacken: Am Alten Markt werden rund 20 gelbe 200-Liter-Fässer
zu einem Haufen gestapelt und mit Schweißpunkten fixiert. Hier steht
als Redner der erste Bevollmächtigte der IG Metall Rendsburg, Kai
Petersen, bereit. Er spricht zu Beschäftigten aus Betrieben erneuerbarer
Energien.
Burg: Aus schwarz verpackten Silageballen und gelben Fässern wird ein Kernkraftwerk nachgebaut. Treffpunkt ist hier der Holzmarkt.
St. Michaelisdonn: Treffpunkt in der Gemeinde ist die Kreuzung Landesstraße 138/Osterstraße/Westerstraße. Die AKW-Gegner wollen dort eine Überlebensgroße Pinocchio-Figur aufbauen – mit Regenschirm und Luftballons.