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Trockenrasen für Kohlekraftwerk der SWS. WZ vom 23.09.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 23.09.11, 23:24  Betreff: Trockenrasen für Kohlekraftwerk der SWS. WZ vom 23.09.2011  drucken  weiterempfehlen



Trockenrasen für Kohlekraftwerk

Für den geplanten Steinkohlekraftwerkbau in
Brunsbüttel muss der Betreiber Ausgleichsflächen schaffen / In Vaale
rollen bereits die Bagger

Vaale/Brunsbüttel

Im Raum Vaale rollen die Bagger, weil in Brunsbüttel ein
Steinkohlekraftwerk gebaut werden soll. Das klingt im ersten Moment
absurd, schließlich liegen rund 20 Kilometer Luftlinie zwischen den
Orten. Problematisch für den Kraftwerksbetreiber Südweststrom ist nur,
dass auf dem potenziellen Kraftwerkgebiet wertvolle Biotope verloren
gehen würden. Diese müssen als Ausgleichsgebiet an einem anderen Ort
wiederhergestellt werden – das geschieht nun in Vaale und wird teuer. Am
Blocksberg soll ein rund sechs Hektar großer Biotopkomplex aus
Trockenrasen und Heiden entstehen, um einen neuen Lebensraum zu
schaffen, in dem sich im Idealfall viele gefährdete Tier- und
Pflanzenarten ansiedeln. Bis Ende des Monats werden rund 35 Zentimeter
des nährstoffreichen Mutterbodens abgefahren. Am Ende werden die Bagger
circa 10 000 Kubikmeter Erde abgetragen haben. Auf den freiliegenden
nährstoffarmen Sandboden wird dann im Herbst Mahdgut mit den Samen
typischer Heidearten aus der Krummenorter Heide, Kreis Rendsburg-Eckenförde,
aufgebracht. Besenheide und Bergsandglöckchen sollen hier keimen und
den gewünschten neuen Lebensraumtyp begründen. Weitere Arten wie
Heidelibelle, Heidegrashüpfer und Kleiner Feuerfalter können dann aus
den benachbarten Naturschutzflächen einwandern. Die angestrebten Heiden-
und Trockenrasenflächen gehören zu den gefährdeten Lebensräumen für
viele Arten der Roten Liste. „Früher waren 17 Prozent der Schleswig-Holsteinischen
Landesfläche mit Heide bedeckt, heute sind es gerade einmal 0,2
Prozent“, sagt Ute Ojowksi (41), die für die Ausgleichsagentur als
Projektmanagerin auftritt.


Die Ausgleichsagentur ist ein Tochterunternehmen der Stiftung
Naturschutz und fungiert bei dem Projekt als Dienstleister für die
Kraftwerkbetreiber. Drei Hektar der insgesamt sechs Hektar großen Fläche
werden bereits jetzt bearbeitet, die zweite Fläche – ebenfalls bei
Vaale gelegen – soll 2013 folgen. „Allein die Arbeiten jetzt kosten
Südweststrom rund 83 000 Euro“, sagt Ojowski.


Dazu trägt der Betreiber nach der Fertigstellung 2013 die laufenden
Kosten für die Pflege der Fläche, die die Stiftung Naturschutz
übernehmen wird. Es geht um viel Geld, dabei ist der Kraftwerksbau noch
nicht einmal genehmigt. Eine Teilgenehmigung haben die
Kraftwerkbetreiber zwar, gebaut wird aber nicht vor 2013. Als
Inbetriebnahme ist 2017 anvisiert. Vorher mussten erst einmal die
ökologischen Hausaufgaben gemacht werden.


Das Abfahren des Oberbodens wird außerdem vom Archäologischen Landesamt
überwacht. „Im Umfeld gibt es einige Grabhügel aus der Bronzezeit,
deshalb ist es möglich, dass wir weitere Gräber bei der Abtragung
finden“, sagt Steffen Hauke (40), der das Projekt als Grabungstechniker
des Archäologischen Landesamts beobachtet. „Theoretisch könnten wir hier
alles finden, ich bin aber in erster Linie dafür da, dass nichts
zerstört und, wenn wir etwas finden, es entsprechend bergen können“,
erklärt Hauke.
Benjamin Doerfel






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