Ja zum schnellen Netzausbau
Kreistage in Itzehoe und Heide stimmen Vereinbarung zu / Regionalkonferenz bald auch in Brunsbüttel
Itzehoe / Brunsbüttel /vm
Nach dem Dithmarscher hat jetzt auch der Steinburg Kreistag grünes
Licht für einen beschleunigten Ausbau der Stromnetze gegeben. Einstimmig
befürworteten die Abgeordneten eine entsprechende Netzausbauinitiative
des Landes. Danach bilden die Kreise Steinburg, Dithmarschen, Pinneberg
und Nordfriesland eine gemeinsame Pilotregion für einen durch den
Atomausstieg notwendigen schnelleren Ausbau der Energienetze. Damit
sollen vor allem langwierige Planungsperioden vermieden werden.
Gleichzeitig wollen Netzbetreiber, Kreise und Landesregierung aber auch
einen „offenen und transparenten Dialog mit den Bürger“ pflegen. So soll
eine möglichst breite Akzeptanz erreicht werden.
Groß diskutiert wurde das Thema im Itzehoer Kreishaus nicht mehr. Grünen-Sprecher
Dr. Jürgen Ruge trat lediglich noch einmal Stimmen entgegen, nach denen
seine Partei gegen einen Netzausausbau sei. Ganz wichtig bleibe für ihn
aber: „Als Kreise sollten wir neue Wege bei der Bürgerbeteiligung
beschreiten.“ Für die SPD regte Rudolf Riep die verstärkte Nutzung von
Erdkabel an. „Das ist zwar teurer, der soziale Friede sollte uns das
aber wert sein.“
Hintergrund für die landesweite Netzinitiative ist der geplante Bau einer 380 kV-Trasse von Niebüll nach Brunsbüttel, 110 kV-Leitungen
als Zubringer sowie mehrere Umspannwerke. „Das ist eine große
Herausforderung für die Westküste“, so der Dithmarscher Landrat Dr. Jörn
Klimant. Steinburg ist nach derzeitigem Stand vom Netzausbau noch nicht
betroffen. Planungen für den Ausbau vorhandener Stromleitungen liegen
nach Auskunft der Netzbetreiber erst im Januar 2012 vor.
In Friedrichstadt fand derweil die erste von vier Regionalkonferenzen zu
dem Thema Höchstspannungsnetze für Dithmarschen und Nordfriesland
statt. Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Tamara Zieschang stellte die
Ausbauerfordernisse aus Sicht des Landes dar und machte deutlich, dass
Schleswig-Holstein mit einer vorgezogenen
Bürgerbeteiligung neue Wege für einen Dialog einschlägt: „Ziel ist, die
Bürger frühzeitig mit Informationen aus erster Hand zu versorgen sowie
Anregungen und Hinweise zu den jeweiligen Trassenkorridoren aus den
Regionen aufzunehmen“, sagte sie. Eine weitere Regionalkonferenz für das
südliche Dithmarschen findet am Dienstag, 25. Oktober, von 18.30 bis
21.30 Uhr im Elbeforum in Brunsbüttel statt.