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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 29.10.11, 19:45     Betreff: Brunsbütteler Stadtwerke senken den Strompreis. WZ vom 27.10.2011

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Stadtwerke senken den Strompreis

Anderthalb Jahre nach dem Start sehen sich die SWB auf einem guten Weg/Brunsbütteler sind aber nicht automatisch Kunden

Brunsbüttel

Seit Juli vorigen Jahres werben die Stadtwerke Brunsbüttel (SWB) mit
dem eingängigen Slogan „Nach Hause wechseln“. 700 Strom- und 500
Gaskunden haben diesen Schritt bereits getan. Doch langfristig müssen es
viel mehr sein, sagt Stadtwerke-Chef Andreas
Wulff. „Von dieser Zahl können wir nicht leben.“ Eine Strompreissenkung
für 2012 stellt der Geschäftsführer bereits in Aussicht. Grund: Die SWB
übernehmen in Brunsbüttel das Stromnetz von der E.ON. Dadurch kann Wulff
den Bezugspreis seiner Kunden in der Schleusenstadt anders kalkulieren.


Denn für die Nutzung der E.ON Hanse gehörenden Stromleitungen werden
ab Januar voraussichtlich 6,2 Cent pro Kilowattstunde fällig, die
Stadtwerke dagegen berechnen lediglich 4,99 Cent. Geld, das für den
Unterhalt des Netzes nötig ist. Das bedeutet zugleich, dass die SWB-Kunden
außerhalb Brunsbüttels, etwa in Marne, wohl nicht in den Genuss
geringerer Strompreise kommen. Dort sind die Stadtwerke nicht
Netzbetreiber.


Das Gasnetz gehört den SWB bereits seit Beginn diesen Jahres. Die
Stadtwerke fungieren damit als Grundversorger. Hier wird es für viele
Brunsbütteler kompliziert. Wulff und sein vierköpfiges Team sehen sich
immer wieder damit konfrontiert, dass die Schleusenstädter glauben,
automatisch Kunden ihrer Stadtwerke zu sein. Dem ist nicht so, betont
der Geschäftsführer. Dass derzeit in allen Brunsbütteler Haushalten, die
Gas beziehen, die Zählerstände durch die SWB abgefragt werden, liege
allein daran, dass die Stadtwerke Eigentümer aller 3500 Gaszähler im
Stadtgebiet sind. In einem Jahr werden auch die Stände der etwa 7500
Stromzähler durch die Stadtwerke erfasst – gleichgültig wo die einzelnen
Haushalte ihre elektrische Energie beziehen.


Hier knüpft „Nach Hause wechseln“ an. Die Stadtwerke Brunsbüttel
verkaufen ihren „Schleusenstrom“ und ihr „Schleusengas“ zwar als
gewinnorientiertes Unternehmen. Aber sobald die SWB wirtschaftlich
entsprechend aufgestellt sind, fließt Geld in die Stadtkasse. Und die
ist, das wurde bei der Einwohnerversammlung Dienstag Abend deutlich, mit
rund sieben Millionen Euro Defizit auf jede Einnahme angewiesen. Jeder
Kunde, so Andreas Wulff, trage mit dazu bei, dass es seiner Heimatstadt
finanziell etwas besser gehe. „Das gilt allerdings nur, wenn sich
möglichst viele Brunsbütteler zu uns bekennen“, sagt Wulff. „Sein Geld
für Strom und Gas gibt der Bürger doch ohnehin aus.“


Der Stadtwerke-Chef weiß, dass die Kunden auf
den Preis gucken. In der Einwohnerversammlung erklärte er, dass die SWB
„nie die billigsten, aber auch nie die teuersten“ Anbieter sein würden.
Maßvolles und taktisch kluges Einkaufen sei wichtig. Bei Gas treten die
Stadtwerke direkt an Erzeuger heran, Strom wird über eine landesweite
Einkaufsgemeinschaft aus 35 Stadtwerken gekauft. Nicht auf einmal für
ein Jahr im Voraus, sondern in 25 Tranchen. So könne auf
Marktschwankungen reagiert werden. Und der Kunde bekomme einen stabilen
Preis. Bei Gas etwa bis Ende 2012. Windkraft und Photovoltaik fließen in
in das „grüne“ Angebot „Schleusenstrom Klima“ ein.


Stehen die Stadtwerke angesichts kräftiger Investitionen in den
unverzichtbaren Ankauf der Netze in Millionenhöhe unter Erfolgsdruck?
„Alle Beteiligten wollen, dass es ein Erfolg wird“, sagt Andreas Wulff.
Dies aber nicht in kürzester Zeit auf Biegen und Brechen. Schrittweises
Wachstum hat er sich auf die Fahne geschrieben: „Mein Ziel ist eine
solide Basis – und schwarze Zahlen zu schreiben.“


Viel liegt auf dem Weg dahin nun an den Brunsbüttelern. Die Akzeptanz,
sagt Wulff, sei da. Für eine umfassende Information der potenziellen
Kunden regte stellvertretende Bürgervorsteherin Karin Süfke am Dienstag
eine eigene Veranstaltung an.
Ralf Pöschus







[editiert: 29.10.11, 19:48 von Claudia]
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