E.ON investiert zehn Millionen Euro
Energieversorgungsunternehmen baut Strom- und Gasnetze aus/ Regenerative Energieanlagen weiter auf dem Vormarsch
Kreis Steinburg
Regenerative Energien – der Kreis Steinburg ist ganz vorn dabei. Das betonten sowohl der E.ON-Vorstandsvorsitzende Hans-Jacob Tiessen als auch Landrat Dr. Jens Kullik beim E.ON-Regionalforum
in Oelixdorf. 600 zusätzliche Erzeugungsanlagen sind im vergangenen
Jahr hinzugekommen, das entspricht einer Steigerung von 60 Prozent.
Insgesamt sind damit 1620 Anlagen in Betrieb. Diese Zahlen sowie
Referate zum Thema Energiewende hörten sich zahlreiche Bürgermeister,
Politiker und Verwaltungsbeamte aus dem Kreis an.
Das Land Schleswig-Holstein leiste einen
erheblichen Beitrag zur Energiewende, und der Kreis Steinburg gehe dabei
mit voran, so Tiessen. „Wir stoßen hier auf viel Aufgeschlossenheit.“
Anders als andere Kreise in Schleswig-Holstein sei der Kreis Steinburg aufgrund seiner geographischen Lage keine klassische Windenergie-Region. Hier dominierten Photovoltaikanlagen und Bio- und Deponiegas-Blockheizkraftwerke
den Markt der regenerativen Energien. Insgesamt sei aber das ganze Land
auf Rekordkurs: „Gab es Ende 2009 insgesamt rund 12 200 regenerative
Anlagen in Schleswig-Holstein, waren es Ende 2011 bereits rund 29 000“, sagte Hans-Jakob Tiessen, „Dies ist ein Zuwachs von fast 140 Prozent in nur zwei Jahren.“
Allerdings stellten diese steigenden Zahlen eine große
Herausforderung für die Netzbetreiber dar, betonte Andreas Fricke,
Vorstand der E.ON und der Tochterfirma Schleswig-Holstein
Netz AG. Es müssen neue Anschlusskabel gelegt, Umspannwerke ertüchtigt
oder neu errichtet, Stromleitungen und Transformatoren verstärkt sowie
Aufnahmeeinrichtungen für Biogas gebaut werden. Zusätzlich sei dadurch
auch ein erheblicher Koordinierungsaufwand beim Netzbetrieb notwendig.
„Die Schleswig-Holstein Netz AG plant für diese
Aufgaben in den nächsten Jahren über 100 Millionen Euro zusätzlich in
den Ausbau des Stromnetzes zu investieren, um regenerativ erzeugte
Energie aus Wind, Sonne und Biomasse aufnehmen und verteilen zu können.“
Weitere 20 Millionen Euro sollen für die Einspeisung von Biogas in das
Erdgasnetz fließen.
„Der Bau der Leitung ist kein Problem, aber das Genehmigungsverfahren
ist eines“, betonte Fricke. Für ein möglichst zügiges
Genehmigungsverfahren tritt auch Landrat Dr. Jens Kullik ein. Dafür sei
eine „konzentrierte Bürgermitwirkung“ notwendig. Wenn diese durchgeführt
worden sei, dürfe aber nicht weiter lamentiert werden, dann heiße es
„Augen zu und durch“.
Dr. Kullik , dessen Kreis Anteilseigner bei der E.ON ist, würdigte
auch das finanzielle Engagement des Unternehmens im Kreis Steinburg. Nur
durch einen leistungsstarken Partner, der den gesamten Kreis abdecke
und die Lasten gleichmäßig verteile, sei es möglich, „bezahlbaren Strom“
anzubieten.
Die E.ON
-Tochter Schleswig
-Holstein
Netz AG will in diesem Jahr 10,2 Millionen Euro in den Ausbau sowie die
Instandhaltung von Strom- und Gasleitungen im Kreisgebiet investieren.
Das teilte während des Regionalforums Martin Ohm, technischer Leiter
Region 1 der Schleswig
-Holsteinisch Netz AG,
mit. „Insgesamt 6,1 Millionen Euro fließen in Neuinvestitionen: 2,8
Millionen Euro ins Strom-, eine Million Euro ins Gasnetz und 1,3
Millionen Euro in spezielle Projekte zum Anschluss erneuerbarer
Energien. Der restliche Betrag wird in sonstige Projekte und
Baumaßnahmen investiert“, erläuterte Ohm. Für Instandsetzungsarbeiten
werden vier Millionen Euro ausgegeben, 2,4 Millionen Euro fließen in das
Strom- und 1,7 Million Euro in das Gasnetz.
Joachim Möller