WZ vom 24.02.2012:
Kohlegegner werten Oettinger-Besuch als Showveranstaltung
Brunsbüttel/sh:z
Den Besuch von EU-Energiekommissar Günther
Oettinger bei einer Kabinettssitzung in Brunsbüttel kritisiert die
Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel als
Showveranstaltung.
„Die Location für die Presseshow konnte nicht peinlicher gewählt
sein, soll doch die Windkraftanlage der Repower 5M dem größten in Europa
geplanten Kohlekraftwerk weichen“, erklärt Initiativen-Sprecher Stephan Klose aus Wewelsfleth. Statt Flächen für Offshore-Industrie
bereit zu stellen, habe das Land „ein hafennahes Sahnegrundstück“ für
die Errichtung von zwei Kohlekraftwerksblöcken verkauft. Die damit
einhergehenden Umwelt- und Klimaschäden seien immens.
Die Landesregierung werde nicht müde zu behaupten, ein Kohlekraftwerk
wäre zum Ausregeln der erneuerbaren Energien erforderlich. Klose:
„Erstens ist in Deutschland eine Reihe von Kohlekraftwerken im Bau,
weitere sind nicht erforderlich. Dagegen sind kleinere Gaskraftwerke
wesentlich flexibler, haben bei Teillast einen höheren Wirkungsgrad und
haben geringere Baukosten.“ Als Brennstoff Verwendung finden sollte nach
Ansicht der Bürgerinitiative hauptsächlich „Windgas“, das bei hohem
Windstromaufkommen erzeugt werden könnte. „Dann wäre die Erzeugung von
Regelenergie ebenfalls fast klimaneutral und die Netze würden
entlastet“, ergänzt Karsten Hinrichsen. Der Brokdorfer sagt: „In
Brunsbüttel gibt es Salzstöcke zum Einlagern des Windgases, falls es
nicht ins Erdgasnetz eingespeist werden kann.“