Atommüllfässer: Kreis nicht offiziell informiert
Brunsbüttel/ala
Für Angelika Hansen ist es ein
Unding, dass das Land den Kreis nicht über den Zustand der defekten
Atommüllfässer im Kernkraftwerk Brunsbüttel informiert hat. Mit einer
Anfrage der SPD-Kreisvorsitzenden an Landrat Dr. Jörn Klimant wollte sie den Details auf den Grund gehen.
„Die Kreisverwaltung hat ihre Informationen aus der regionalen Presse
bezogen“, heißt es in der schriftlichen Antwort des Landrats, die in
der Kreistagssitzung verteilt wurde. Eine Information von dem für die
Atomaufsicht zuständigen Ministerium Justiz, Gleichstellung und
Integration des Landes an den Kreis hat es bisher überhaupt nicht
gegeben. Am 9. März hat sich Klimant zwar schriftlich an das Ministerium
gewendet – auf eine Antwort wartet er bis heute. Dabei ist der Kreis
die untere Katastrophenschutzbehörde. Klimant: „Ob
katastrophenschutzrechtlich eine Meldung angezeigt gewesen wäre, ist
unklar.“ So ein Umgang des Landes mit dem Kreis empfindet Angelika
Hansen als „schockierend“. Dies müsse dringend geändert werden.
Über ein Sanierungskonzept am Zwischenlager des Kernkraftwerks
Brunsbüttel ist dem Kreis nichts bekannt. Die Umfüllarbeiten im
Kernkraftwerk Brunsbüttel sollen nach einer Umrüstung des Fassgreifers
und einer erforderlichen Genehmigung durch die Atomaufsicht frühestens
Ende des Jahres fortgeführt werden.
Nach Informationen, die der Kreis von der Internetseite des Landes hat,
seien bei einer Räumung der Lager die organisatorischen und technischen
Vorkehrungen für den Strahlenschutz so getroffen worden, dass eine
Gesundheitsgefährdung für das Personal und die Bevölkerung
ausgeschlossen werden könne.