Flüssiggas: Elbehafen wird „grün“
Norwegische DNV mit Risikoanalyse zur Bunkerstation für umweltfreundlichen Schiffstreibstoff beauftragt
Brunsbüttel/sh:z
Die Weichen sind auf grüne Logistik gestellt: Gasnor und Brunsbüttel
Ports planen die Errichtung einer Bunkerstation für Flüssiggas (LNG) im
Brunsbütteler Elbehafen. Schon jetzt kann der Treibstoff dort gebunkert
werden, allerdings nur aus einem Tankwagen. Jetzt soll der nächste
Schritt getan werden.
Das Unternehmen Det Norske Veritas (DNV) ist beauftragt worden, die
Risikoanalysen für dieses Projekt durchzuführen, die Grundlage für die
Genehmigung der Behörden sind. Brunsbüttel Ports ist der erste deutsche
Seehafen, der bereits eine LNG-Versorgung
anbietet. Diese Vorreiterrolle soll nun ausgebaut werden. Mit dem
norwegischen Partner Gasnor wird bereits seit Ende vergangenen Jahres
eine LNG-Bebunkerung von Schiffen mit
Tankfahrzeugen angeboten. Die geplante Errichtung einer festen
Bunkerstation in Brunsbüttel soll die Position eines „Green Ports“
weiter stärken. „Grün“ ist der Elbehafen daneben auch bei den
Liegegebühren: Als umweltfreundlich eingestufte Schiffe zahlen weniger.
Frank Schnabel, Geschäftsführer von Brunsbüttel Ports: „Im Rahmen
steigender Anforderungen an umweltbewusstes Handeln rücken
ressourcenschonende Treibstoffalternativen zunehmend in den Fokus der
Schifffahrt.“ Er ist überzeugt: „Vor dem Hintergrund der neuen
Schwefelobergrenze in der Nord- und Ostsee zum 1. Januar 2015, wird die
Verbreitung von Flüssiggas in den kommenden Jahren steigen.“ Der
zulässige Schwefelgehalt im Schiffstreibstoff soll auf einen Grenzwert
von 0,1 Prozent reduziert werden. Mit LNG ist dies möglich. Dieser
Treibstoff gilt als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem
Schiffsdiesel. Wichtige Bestandteile der jetzt in Auftrag gegebenen
Risikoanalysen beziehen sich auf die Sicherheit des Geländes und der
geplanten Bunkerstation.
Der Elbehafen bietet mit einem Tiefgang von 14,40 Metern und seiner Lage
direkt an der Elbe ideale Voraussetzungen für eine Bunkerstation für
die Schifffahrt von und nach Hamburg sowie für alle Verkehre, die den
Nord-Ostsee-Kanal
befahren. „Als Hafenbetreiber ist es uns wichtig, unser Potenzial
auszuschöpfen und unseren Kunden eine Dienstleistungspalette anzubieten,
die einem Green Port gerecht wird.“ Er rechne damit, dass mittelfristig
viele Schiffe im Kurzstreckenverkehr LNG als Brennstoff einsetzen
werden, so Schnabel.