Kabinett steht zur Offshorepier
Langfristig Erweiterung auf 600 Meter Kailänge
Brunsbüttel
Vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die Wirtschaftsförderer der egeb
und damit für Brunsbüttel: Das Kieler Kabinett befürwortet die neben dem
Elbehafen geplante Multipurposepier, eine Vielzweckpier vor allem für
den Umschlag von Offshorewindkraftanlagen.
Vertreter der alten und der neuen Landesregierung hatten bereits
angekündigt, dass sich das Land mit rund 25 Millionen der insgesamt auf
33 Millionen Euro geschätzten Investitionskosten beteiligen würde. Nun
gibt es dafür breite Unterstützung. Die verbleibenden neun Millionen
tragen die Anteilseigener der egeb zu gleichen Teilen: die Kreise
Steinburg und Dithmarschen sowie die Stadt Brunsbüttel.
Für Bürgermeister Stefan Mohrdieck ist die Botschaft aus der
Landeshauptstadt „eine wichtige Aussage“. Am Dienstag will er mit
Landrat Dr. Jörn Klimant, dem amtierenden Landrat des Kreises Steinburg,
Dr. Heinz Seppmann, sowie egeb-Chef Dr. Hans-Jürgen
Hett nach Kiel fahren um dort über die Finanzierung zu sprechen. Hett
rechnet sich Chancen aus, dass die Förderung höher ausfallen könnte.
Ihm ist vor allem wichtig, dass die Vielzweckpier nicht allein in der
kleinen Version mit 200 Meter Kaikante gebaut wird. Bei entsprechender
Auslastung ist eine Erweiterung auf die bereits 2003 angedachte große
Variante denkbar. Die hätte 600 Meter Kailänge und könnte damit zwei bis
drei Schiffen gleichzeitig Liegeplatz bieten. Wirtschaftsminister
Reinhard Meyer bestätigt: „Ich gehe davon aus, dass der erste
Bauabschnitt in den Jahren 2016 und 2017 realisiert und der weitere
Ausbau ab 2019 erfolgen kann.“ Besonderes Merkmal des Projekts sei, so
der Minister, dass der Industrie nicht nur eine schwerlastfähige Pier
angeboten werde, sondern auch unmittelbar daran anschließende
Gewerbeflächen.
Ralf Pöschus