Stadtwerke raus aus den Miesen
Eigenbetrieb schreibt erstmals schwarze Zahlen
Brunsbüttel
Drei Jahre nach Betriebsbeginn schreiben die Stadtwerke Brunsbüttel
(SWB) erstmals schwarze Zahlen. Damit verwirklicht sich die Hoffnung,
dass der städtische Eigenbetrieb auf lange Sicht Geld an den Haushalt
der Schleusenstadt überweist – und so das Bemühen um eine möglichst
umfassende Strom- und Gasversorgung in Brunsbüttel dem Gemeinwohl dient.
Ein Plus von 80 000 Euro weist die Bilanz für das Geschäftsjahr 2012
aus.
Damit, so SWB-Chef Andreas Wulff, seien die
Erwartungen um rund 30 000 Euro übertroffen worden. Tatsächlich fällt
das Ergebnis noch positiver aus. Denn im Geschäftsjahr davor gab es ein
Minus von 53 000 Euro. Der Geschäftsführer legt die Messlatte für 2013
entsprechend hoch: Angepeilt werden 200 000 Euro im Plus. Dann werde
nicht nur der Verlustvortrag auf Null gefahren. „Dann kommen wir in den
Bereich, in dem die Stadt profitiert. Das ist unser Ziel.“
Die Entwicklung werde auch von der Brunsbütteler Politik anerkannt.
Die anfängliche Skepsis gegenüber dieser Unternehmung, die sich erst von
Eon das Strom- und Gasnetz in Brunsbüttel kaufen musste und gerade Ende
vorigen Jahres im Strombereich durch Schäden an in die Jahre gekommenen
Leitungen gebeutelt wurde, sei verflogen.
Monatlich rund 150 Neukunden sprechen für Wulff eine deutliche Sprache.
Statt anonymer Callcenter eine Anlaufstelle in der Eddelaker Straße –
das sei der richtige Weg. Denn nicht nur über den Preis, sondern vor
allem über Service ließen sich Kunden gewinnen. Die finden die SWB
inzwischen sogar im Umland bis Marne, obwohl der Strom durch die an den
Netzbetreiber abzuführende Durchleitungsgebühr minimal teurer als in
Brunsbüttel sei. In der Schleusenstadt gehört das Netz den SWB. Sie
kassieren von anderen Anbietern. Ziel, so Wulff, sei es nun,
Grundversorger zu werden.
Ralf Pöschus